Ausschreibung Vlaicu Crişan 50

In diesem Jahr am 26. August feiert Vlaicu Crişan seinen 50. Geburtstag. Ihm zu Ehren schreibt Quartz ein Retro-Kompositionsturnier in zwei Gruppen aus:

A) Orthodoxe oder märchenhafte Beweispartie, in der ein Schoebelen-Stein von Stein A geschlagen wird; im Verlauf der Lösung wird auch A geschlagen.

B) Orthodoxe oder märchenhafte Verteidigungs-Rückzüger, in denen die Vorwärtsverteidigung die zentrale Idee ist.

In Heft 56 von Quartz finden sich neben der Ausschrreibung jeweils drei Beispielaufgaben

Einsendungen bitte bis zum 26. August 2023 an Turnierdirektor Eric Huber: hubereric@yahoo.fr ; viel Spaß und Erfolg bei der Teilnahme.

Doppel-Homebase

Die Lösungsbesprechungen in der Schwalbe und in feenschach sind stets sehr ausführlich: Dort können Aufgaben intensiv diskutiert werden, dort können auch viele Vergleichsaufgaben vorgestellt werden. Das macht sie für mich so einmalig, so wertvoll.

Aber auch dort gibt es Platzprobleme, und so nutze ich hier die Gelegenheit, zwei der drei Vergleichsaufgaben, die Manfred Rittirsch zu 18559 in Die Schwalbe April 2021, die ihm zum Geburtstag gewidmet war, eingeschickt hatte, zu präsentieren.

Marco Bonavoglia
Problemkiste 2006
Beweispartie in 4,5 Zügen, Circe (14+16)

 

 

 

 

Marco Bonavoglia
Problemkiste 2006
Beweispartie in 5 Zügen, Circe (15+16)

 

 

 

 

Viel Spaß beim Knnobeln; die Lösung gibt es hier wie immer in etwa einer Woche.

Lösungen

Oben: 1.Sc3 d5 2.Tb1 Lf5 3.Sxd5[d7] Lxc2 4.Sc3 Lxb1 5.Sxb1[Lc8]

Unten: 1.e4 Sf6 2.Df3 Sxe4[e2] 3.Kd1 f6 4.Dxf6[f7] Sxf6 5.Ke1 Sg8

Lesestoff

Pünktlich zum Beginn des zweiten Quartals lag wieder toller Lesestoff sowohl im analogen als auch im digitalen Briefkasten:

Die neue Ausgabe von StrateGems enthält außer dem üblichen Retro-Urdruckteil mit gleich 12 Urdrucken einen spannenden Artikel von Nicolas Dupont: “Length records for capture-free circuits in orthodox proof games” mit 30 Beispielen.

Auch vom spanischen Online-Magazin Problemas liegt die April-Ausgabe vor mit wieder vielen interessanten Beiträgen. Ich persönlich freue mich immer an der Serie über Reflexmatt, darüber hinaus gibt es vier Retros zum Selbstlösen sowie einen interessanten Beitrag über die Reparatur von Problemen mit (versehentlich) illegaler Diagrammstellung: die kuriosesten Sachen kann man da bewundern! Ihr könnt die April- ebenso wie alle Ausgaben, auch die älteren, anschauen und herunterladen.

Weniger schön ist die Nachricht im Zusammenhang mit harmonie: Im frisch erschienenen Heft 142 (mit Retro-Preisbericht 2015-2016 von Hans Gruber) teilt Herausgeber Torsten Linß mit, dass diese Ausgabe die letzte für längere Zeit sei. Hoffen wir, dass diese Zeit nicht zu lang wird…

Die beiden letztgenannten Zeitschriften stehen zum kostenfreien Download zur Verfügung. Viel Spaß bei der Lektüre!

Thematurnier-Erinnerungen

Heute möchte ich euch an die zwei aktuell laufenden Retroblog-Thematurniere erinnern, euch zum Endspurt ermutigen:

  • 5. RB-TT: Beweispartien mit Fuddled Men; Einsendeschluss 31.3.2020
  • 6. RB-TT: VRZ-Anticirce “mit Kurzvarianten”; Einsendeschluss 12.4.2020

Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg beim Beschäftigen mit diesen sehr interessanten Themen.

Einsendungen schickt bitte per Mail an mich!

 

Retro der Woche 31/2019

Bleiben wir noch etwas bei dem Schwalbe-Preisbericht 2016 von Preisrichter Henrik Juel: nach der ersten ehrenden Erwähnung in der letzten Woche möchte ich euch heute die direkt dahinter platzierte Aufgabe vorstellen.

Jorge Joaquin Lois & Roberto Osorio
Die Schwalbe 2016, 2. ehrende Erwähnung
a) letzter Zug? b) Beweispartie in 25 Zügen (14+13)

 

Das ist schon mal eine recht ungewöhnliche, originelle „Doppelforderung“ -– von „Zwillingsbildung“ will ich in diesem Falle nicht unbedingt sprechen. Wenn die Frage nach dem letzten Zug eindeutig beantwortet werden kann, ist dies natürlich auch der letzte Zug der Beweispartie. Anders herum stimmt diese Überlegung nicht unbedingt: Der letzte Zug einer Beweispartie muss nicht ein eindeutig letzter Zug für die Stellung sein: Ohne den Zeitdruck der Beweispartie kann es meist auch andere letzte Züge geben.

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Retro der Woche 35/2018

Vorbemerkung: Das heutige „Retro der Woche“ ist ein Gastbeitrag meines Sachbearbeiter-Kollegen Arnold Beine, der für Die Schwalbe die Märchenschach-Abteilung betreut. Und ein wenig märchenhaft ist auch sein Beitrag; herzlichen Dank dafür, Arnold!

Seit etwa einem Jahr findet man in den Retro-Abteilungen diverser Zeitschriften Diagramme, die aussehen wie ein — quadratisches — Nest mit Ostereiern. Die Eier zu finden ist nicht das Problem, aber den Inhalt zu erkunden, hält manche Überraschung bereit — also ein Nest mit Überraschungseiern. Die vermutlich erste Darstellung dieser Art stammt vom rumänischen Autor Vasile I. Tacu (1910-1993) und soll heute hier vorgestellt werden.

Vasile I. Tacu
Europe Echecs 1991
Stellung nach dem 6. Zug von Schwarz, #1; 31 unbestimmte Steine

 

Worum geht es? Im Diagramm ist eine Stellung abgebildet, die nach dem 6. schwarzen Zug entstanden ist. Allerdings weiß man nur, welche Felder besetzt sind; aber von dem jeweiligen „Besetzer“ kennt man weder Farbe noch Steinart. Alles ist wie unter einem Nebelschleier verhüllt. Man weiß aber noch etwas: In dieser Stellung ist ein #1 möglich. Aus diesen wenigen Informationen soll der Löser die zur Diagrammstellung gehörige Beweispartie und den anschließenden Mattzug rekonstruieren.

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Chessproblems.ca Nr. 11

Gestern ist die elfte Ausgabe des von Cornel Pacurar herausgegebenen Chessproblems.ca Bulletin veröffentlicht worden. Auf 100 Seiten (!) werden viele interessante Urdrucke und Artikel vorgestellt; gleich drei Beiträge befassen sich mit Retroanalyse:

  • Vlaicu Crisan & Paul Raican: Schnoebelen Theme in Shortest Proof Games
  • Jeff Coakley & Andrey Frolkin: Minimalism in Chess Rebuses
  • Cornel Pacurar: Proof Games Visualizations

Schaut dort vorbei, ladet das Heft herunter; viel Lesespaß für den (zumindest im Rheinland) verregneten 1. Mai kann ich euch versprechen!

Preisbericht 5. SVW-Konstruktionsturnier

Im Mai 2016 hatte ich auf den 5. Problemschach-Wettbewerb des Schachverbandes Württemberg hingewiesen, in dem eine möglichst kurze CIRCE-Partie anzugeben war, in der die weißen und die schwarzen Steine die Seiten tauschen sollten (Spiegelung am Brettmittelpunkt).

Nun ist der Preisbericht erschienen: Vier Einsender (Andrej Frolkin, Andreas Niebler, Ronald Schäfer und Michael Schreckenbach) belegten gemeinsam den zweiten Platz mit 63,5 Zügen langen Partien. “Deutlich” kürzer, nämlich in genau 63 Zügen, schaffte es der Sieger Martin Hintz, der, wie mir Organisator Wolfgang Erben verraten hatte, wohl durch den Retroblog auf das Turnier aufmerksam geworden war. Ganz herzlichen Glückwunsch nach Pinneberg!

Schaut euch die Partien und die theoretischen Überlegungen zur “minimalen Länge” der Partien einmal an, ich finde das sehr interessant!