Niklas von Wyle

Ihr kennt den Komponisten Niklas von Wyle nicht? Na ja, moderne Zyklusthemen oder Proof Games of the Future hat er nicht gebaut: Das sind aber auch Themen, die nach seiner Zeit ihren Höhepunkt an Popularität hatten — und seine Zeit lag in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts!

Ralf Binnewirtz hat sich das Manuskript von Wyles vorgenommen, stellt es in einem Geschichts-Beitrag hier auf dieser Site vor — und publiziert gleichzeitig die Korrektur eines im Manuskript urgedruckten Selbstmatts.

Spannende Lektüre kann ich euch wieder versprechen!

Geschichte(n)

Der Begriff “Retro” bedeutet ja nichts anderes, als den Blick rückwärts zu richten — im Zusammenhang mit Schachstellungen deren Geschichte zu erforschen. Und warum sollte man das nicht auch mit dem Problemschach allgemein so machen, warum sollte man dort nicht auch Rückblicke in die Geschichte werfen?

Genau dazu dient die neue Seite Geschichte hier im Blog: Originalbeiträge zur Retroanalyse oder zur Geschichte des Problemschachs zu veröffentlichen, etwa weil sie für eine Problemzeitung zu lang sind, weil sie besonders schnell veröffentlicht werden sollten.

Den Anfang macht Ralf Binnewirtz, der uns in die Geschichte des Raumschachs einführt — herzlichen Dank für diesen spannenden Beitrag! Ich wünsche mir und euch, dass dieses Angebot gut angenommen wird! Frei nach Erich Honecker (ja, der Spruch ist älter, aber nun mal ganz besonders mit ihm verbunden) “Vorwärts nimmer, rückwärts immer!”

The Hopper Nr. 4

Gestern ist die vierte Ausgabe von The Hopper, dem Schachproblem-Magazin aus Singapur, im Internet erschienen. Das Herausgeber-Trio Andrew Buchanan, Anirudh Daga und James Quah haben wieder interessanten Lese- und Lösestoff zusammengetragen, und gerade für uns Retrofreunde ist natürlich wieder eine Menge dabei: So geht Andrew auf interessante Fragen im Zusammenhang mit Last Movern ein (u.a. mit einer illegalen Stellung!); Jeff Coakley und Andrej Frolkin stellen “Rebus Games” vor.

Ich wünsche euch viel Spaß an dieser Ausgabe!

Last-Move Rekorde

Nachtrag 11.7.23: korrigierte Datei (zwei Diagrammfehler beseitigt)

Werner Keym hat eine aktualisierte Liste (Stand 1. Juli 2023) der ökonomischen Last-Move Rekorde für die Typen

A: Es wird nicht angegeben, wer am Zug ist. Kein König steht im Schach
B: Es wird angegeben, wer am Zug ist
C: Ein König steht im Schach
M: Schwarz ist matt

veröffentlicht; sie kann auf der Schwalbe-Website angeschaut werden.

Viel Spaß beim Studieren — und überbieten?!

Retros im FIDE-Album 2019-2021

Vor einigen Tagen sind die Ergebnisse der Retro-Auswahlfür das FIDE-Album 2019-2021 veröffentlicht worden – natürlich ohne die Aufgaben selbst, aber die genaue Aufschlüsselung, von welchen Autoren Aufgaben aufgenommen wurden.

376 Stücke waren eingereicht worden, von denen 76 ins Album kommen; 24 davon über das WCCI, die anderen 52 durch die Vergabe von mindestens acht Punkten durch die Richter Dmitrij Baibikov, Silvio Baier und Henrik Juel (Direktor war Vlaicu Crișan).

Michel Caillaud hat gleich 20 Aufgaben ins Album gebracht, Andrej Frolkin, Dmitrij Baibikov und Silvio Baier acht sieben bzw. sechs. Die Details könnt ihr dieser Tabelle entnehmen.

Ich bin nun sehr auf die Aufgaben gespannt, aber bis wir die zu sehen bekommen, bis das Album erscheint, wird sicher noch eine ganze Weile vergehen.

Neuer Schwalbe-Sachbearbeiter

Im Frühjahr 2008 habe ich vom legendären Günter Lauinger die Retro-Sachbearbeitung der Schwalbe übernommen. Ich hatte mir damals vorgenommen, die Aufgabe zehn Jahre lang wahrzunehmen — nun sind es gut fünf mehr geworden.

Ich freue mich sehr, dass ich nun den Staffelstab an einen deutlich jüngeren Retrofreund weiterreichen kann: Ab sofort übernimmt Jochen Schröder (retros@dieschwalbe.de) diese Aufgabe. Lieber Jochen, ich wünsche dir viel Erfolg und auch viel Freude bei dieser neuen Aufgabe.

Euch allen, ob nun Komponisten, Löser, Kommentatoren, Richter, sage ich herzlichen Dank für eure Unterstützung: Ohne eure Beiträge, ohne eure Unterstützung könnte die Retroabteilung der Schwalbe nicht ansatzweise die Qualität und Vielfalt bieten, für die sie weltweit geschätzt wird. Ganz herzlich bedanke ich mich deshalb bei euch allen — und bitte euch gleichzeitig, Jochen genauso toll zu unterstützen, wie ihr es mit mir getan habt.

Dass ich mich nicht aus der Retrowelt zurückziehe, könnt ihr euch sicher denken…

WANTED by feenschach

WANTED  — dead or alive

Was ihr euch noch nie zu fragen trautet?!

Wolltest du nicht schon immer einmal Preisrichter in der Märchenschachzeitschrift feenschach sein, besaßest aber nicht den Mut, dich zu melden? Tue es JETZT!

Gesucht werden Preisrichter für folgende Abteilungen der Informalturniere von feenschach:

2022
– Selbstmatt (orthodox)
– Hilfsmatt bis 3 Züge (orthodox)
– Serienzüger
– Hilfsspiel (Märchenschach, außer Serienzüger)
– Hilfszwingspiel (Märchenschach, außer Serienzüger)

2023
– Hilfsmatt bis 3 Züge (orthodox)
– Retros (auch Beweispartien, auch Märchenschach)
– Serienzüger
– Direktes Spiel (Märchenschach, außer Serienzüger)
– Hilfsspiel (Märchenschach, außer Serienzüger)
– Hilfszwingspiel (Märchenschach, außer Serienzüger)

Geboten wird gute Bezahlung Betreuung, Zusendung der Hefte des Jahrgangs plus der Hefte mit den Lösungsbesprechungen dazu, Liste der zu beurteilenden Probleme, Ruhm.

Auf deine Zusage freut sich das gesamte feenschach-Team – schicke formlos eine E-Mail an Hans Gruber: hans.gruber(at)ur.de

kunstschach in begriffen

Nachtrag 3.1.2023:
Das Lexikon wird nun auch (neben der Schwalbe-Seite) auf der Website der Schweizerischen Vereinigung der Kunstschachfreunde angeboten; dort findet sich bereits ein Update vom 3.1.2023. Dort wird stets die aktuellste Fassung zu finden sein.

Kurz vor Weihnachten ist ein neues Problemschach-Lexikon erschienen, das mich glatt vom Hocker gerissen hat!

Ich habe mich ja in den letzten Jahren ein wenig mit Problemschach-Lexika beschäftigt, daher glaube ich, einen halbwegs guten Überblick über den „Markt“ zu haben. Und ich bin dann aus dem Staunen nicht herausgekommen!

„kunstschach in begriffen“, herausgegeben von Martin Hoffmann, ist ein Monumentalwerk in deutscher Sprache mit einem Umfang von weit mehr als 500 Seiten und 1430 Beispiel-Diagrammen, ist eine unglaubliche Leistung. Martin bezeichnet sie im Untertitel als “Eine Aktualisierung und Neubearbeitung des Standardwerkes von Werner Sidler“ — das ist für mich die Untertreibung des Jahrhunderts! Wenn es überhaupt ein vergleichbares Werk gibt, dann ist das die „Encyclopedia of Chess Problems — Themes and Terms“ von Milan Velimirovic und Kari Valtonen aus dem Jahr 2012.

Ich konnte noch nicht ins Detail gehen, aber die „Schluss-Übersichten“ u.a. zu Zweizügerthemen und Schnittpunkt-Kombinationen allein sind schon extrem wertvoll — ich bin halt ein Freund formaler Definitionen, das hat wohl mit meiner Ausbildung zu tun… Und die Wörterbücher von Problemschach-Begriffen: Großartig! Natürlich habe ich sofort nach Retro-Begriffen geschaut: Auch die erscheinen mir sehr gut erklärt!

Und dass Martin das dann der Problemschach-Gemeinde als PDF kostenfrei zur Verfügung stellst, ist natürlich noch zusätzlich großartig! Das erlaubt auch besseres, nämlich elektronisches, Suchen als eine Papierausgabe (auch wenn ich immer „Buch-Fan“ bleiben werde) — und vielleicht einfachere Aktualisierungen als bei gedruckten Werken?!

Das Werk kann von der Website des Schwalbe-Bücherwarts heruntergeladen werden; ich kann das nur jedem wärmstens empfehlen.

Heute ist schon Weihnachten!