bernd ellinghoven 70

Gäbe es einen Welt-feenschach-Tag, so müsste dies der 24. August sein: An dem feiern beide feenschach Hauptakteure Geburtstag. Während Hans Gruber heute einen ziemlich krummen Geburtstag feiert, ist der von bernd ellinghoven deutlich runder: Er vollendet heute sein 70. Lebensjahr. Dazu gehen herzliche Glückwünsche nach Aachen (und natürlich auch zu Hans nach Bobingen): Für dein neues Lebensjahrzehnt, lieber bernd, wünsche ich dir alles denkbar Gute; besonders für deine Gesundheit drücke ich dir natürlich fest die Daumen!

Über bernd hier viel zu erzählen, über seine großen Verdienste für feenschach und Die Schwalbe, seine Kompositionskunst, seine Artikel und Preisberichte, hieße Printen nach Aachen zu tragen; wer Lust hat, kann eine kurze und natürlich unvollständige Laudatio im aktuellen Schwalbe-Heft nachlesen.

Herausgesucht habe ich ein Zwei-Väter-Mini-Retro mit toller Zwillingsbildung:

Wolfgang Dittmann & bernd ellinghoven
The Problemist 1976, 2. Preis.
-1w, dann h=2 a) Längstzüger b) Kürzestzüger (2+2)

 

Das wollt ihr sicherlich selbst herausbekommen? Viel Spaß dabei – und ansonsten gibt es die Lösung hier in etwa einer Woche.

 

Lösung

a) R: 1.Kc7xSc8, dann 1.bxa7 Sb6 2.Kxb6=
b) R: 1.a5xLb6, dann 1.a6 Lc7 2.Kxc7=

Weiß hat zurückgenommen, macht also den ersten Vorwärtszug – „eigentlich“ also ein h=1,5.

Neuer Schwalbe-Sachbearbeiter

Im Frühjahr 2008 habe ich vom legendären Günter Lauinger die Retro-Sachbearbeitung der Schwalbe übernommen. Ich hatte mir damals vorgenommen, die Aufgabe zehn Jahre lang wahrzunehmen — nun sind es gut fünf mehr geworden.

Ich freue mich sehr, dass ich nun den Staffelstab an einen deutlich jüngeren Retrofreund weiterreichen kann: Ab sofort übernimmt Jochen Schröder (retros@dieschwalbe.de) diese Aufgabe. Lieber Jochen, ich wünsche dir viel Erfolg und auch viel Freude bei dieser neuen Aufgabe.

Euch allen, ob nun Komponisten, Löser, Kommentatoren, Richter, sage ich herzlichen Dank für eure Unterstützung: Ohne eure Beiträge, ohne eure Unterstützung könnte die Retroabteilung der Schwalbe nicht ansatzweise die Qualität und Vielfalt bieten, für die sie weltweit geschätzt wird. Ganz herzlich bedanke ich mich deshalb bei euch allen — und bitte euch gleichzeitig, Jochen genauso toll zu unterstützen, wie ihr es mit mir getan habt.

Dass ich mich nicht aus der Retrowelt zurückziehe, könnt ihr euch sicher denken…

Retro der Woche 48/2022

Heute will ich schon einmal ein wenig vorgreifen und euch schon Appetit auf das Dezember-Doppelheft der Schwalbe machen.

Dort wird der erste Teil einer dreiteiligen Artikelserie von Silvio Baier erscheinen mit dem Titel „Orthodoxe Beweispartien mit je zwei Ceriani-Frolkins und Pronkins“. Der ist nicht nur extrem lesend- und studierenswert wegen der über 70 Aufgaben, die Silvio dort vorstellen wird, sondern auch, weil er uns Leser dabei einen Blick in seine Konstruktionswerkstatt werfen lässt.

Aus seiner Einführung:
„Es ist schon mehr als ein Jahrzehnt her, dass Nicolas Dupont, Roberto Osorio und ich eine syste- matische Auflistung der Future Proof Games (FPGs) vorstellten (https://www.dieschwalbe.de/hefte/schwalbe_250A_August_2011.pdf). In den Jahren 2014-2016 erschienen die FPG chronicles in StrateGems mit einigen Updates. Wenngleich ich auch viele andere FPGs (und auch andere Beweispartien) komponiert habe, galt dabei meine spezielle Liebe immer der Kombination aus Ceriani-Frolkin und Pronkin. Es handelt sich um zwei paradoxe Themen, die beide mit Umwandlungen zu tun haben (Ceriani-Frolkin-Thema = ein umgewandelter Bauer wird geschlagen; Pronkin-Thema = ein Originalstein wird geschlagen und auf dessen Ursprungsfeld durch einen in Art und Farbe gleichartigen Umwandlungsstein ersetzt) und die sich sehr gut ergänzen.“

Silvio Baier
Probleemblad 2018, nach Nicolas Dupont
Beweispartie in 27,5 Zügen (12+16)

 

Betrachten wir also das heutige Beispiel, in dem Aufsatz die Nr. 1. Vielleicht stellt ihr einfach schon mal erste Überlegungen zur Lösestrategie an? Ihr habt natürlich den Vorteil, dass ihr bereits das Thema kennt, mit diesem Wissen nach spezifischen Hinweisen für die Lösung suchen könnt. Silvio beschreibt dann auch die generelle Strategie zum Komponieren:

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Retro der Woche 33/2020

Immer wieder sorgt der berühmt-berüchtigte „Kölner Keller“ bei Fußballfans für Aufregung, für immer wieder neuen, nie versiegenden Diskussionsstoff, wenn der „Videoschiedsrichter“ aus dem Keller den auf dem Platz an den Fernseher bittet, um sich noch einmal eine wichtige Szene anzuschauen und dann gegebenenfalls seine bisherige Entscheidung zu revidieren.

Den Videoschiedsrichter brauchen wir bei Preisberichten natürlich nicht, aber auch da gibt es gelegentlich Diskussionen — z.B. „Auszeichnung trotz Vorläufers“? Diese Situation gab es auch beim Retropreisbericht 2020 der Schwalbe aus dem Aprilheft 2022. Dort hatte der Preisrichter eine Aufgabe nicht berücksichtigt, weil sie zu nahe am eigenen Vorläufer sei — diesen Vorläufer hatte ich im Retro der Woche 11/2015 vorgestellt (und den solltet ihr euch dringend jetzt noch einmal anschauen!).

Nun kam Richter Paul Rãican nach der Diskussion mit einigen Retrofreunden, speziell mit Werner Keym zu einem anderen Ergebnis als vorher; im Augustheft vergab er nachträglich einen Spezialpreis für unser heutiges Retro der Woche.

Harry Goldsteen
Die Schwalbe 2020, Spezialpreis
Löse auf! (6+13)

 

Die Matrix hat natürlich große Ähnlichkeit mit Harrys Stück aus dem Jahr 1989 — auch das ist ja ein „nach…“ Problem von Andrej Frolkin; das findet sich in der PDB als P0000096; die Geschichte dieser drei Aufgaben kann auch nachgelesen werden in meinem Artikel „Entschlag auf der Fesselungslinie“, Die Schwalbe Juni 2020, S. 561-563.

Bei Schwarz fehlen die drei Schwerfiguren, deshalb kann Weiß auch noch nicht g5xD/Tf6 zurücknehmen: dem wäre ein illegales Schachgebot gegen den weißen König vorausgegangen. Und nach dem offensichtlichen 1.– Sh7-f8+ steht Schwarz direkt vor dem Retropatt, könnte sofort keinen weiteren Zug zurücknehmen.

Wie kann nun Weiß die Stellung legal halten?

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August-Schwalbe erschienen

In dieser Woche sollte bei den Schwalbe-Mitgliedern das Augustheft unserer Zeitschrift im Briefkasten gelegen haben — wie immer mit viel interessantem Lese- und Lösestoff.

Mit (nur) sieben Retro-Urdrucken sollte für die Löser dennoch eine Menge dabei sein: Ein klassisches Aulöse-Stück, drei orthodoxe und zwei Märchen-Beweispartien und wieder eine knifflige Textaufgabe. Viel Spaß beim Lösen und kommentieren.

Aber auch bei den Artikeln ist für uns Retrofreunde wieder eine Menge dabei: Etwa zu en letzten Zügen einer Dame und die Fortsetzung der Untersuchung zu Schach960 und Rochade.

Und auf den Nachtrag zum Retro-Preisbericht für 2020 komme ich hier noch zurück!

Schwalbe-Dezember-Doppelheft

Im Rheinland heißt es: “Drei Mal ist Tradition!” Und so ist traditionell Die Schwalbe wieder einmal als Doppelheft erschienen: 120 Seiten problemschachlicher und abwechslungsreicher Lesestoff!

Natürlich gibt es Berichte vom Treffen in Wasserburg, von den dortigen Vorträgen, die Einladung zum Treffen 2022 in Jena, und auch speziell für uns Retrofreunde ist natürlich eine Menge dabei: Sicher wollt ihr euch lösend und kommentierend auf die Urdrucke stürzen, auf verschiedene Beiträge zu Konstruktionsfragen oder auf den von Arnold Beine zu “Pronkinfigur schlägt Schnoebelenfigur”.

Nur den allerletzten Artikel solltet ihr euch für die Weihnachtsfeiertage aufheben…

Schwalbe August 2021

Gestern schon hatte ich das neue Schwalbe-Heft im Briefkasten: Für uns Retrofreunde sticht natürlich besonders der ebenso ausführliche wie fundierte Preisbericht 2019 von Hans Gruber hervor, aber auch die anderen Artikel (und natürlich die wie immer extrem interessanten und lehrreichen Lösungsbesprechungen) bieten tollen Lesestoff.

Die Urdruck-Abteilung der Retros ist aus meiner Sicht sehr abwechslungsreich, da sollte jeder etwas nach seinem Geschmack finden! Beachtet bitte den Druckfehler bei 18682: Auf a1 muss ein kleines p stehen! Und 18687 ist ein Anticirce Calvet.

Viel Spaß beim Schmökern, beim Lesen und Lösen!

April-Schwalbe 2021

Heute hatte ich nun die April-Ausgabe der Schwalbe im Briefkasten, nachdem bereits gestern die elektronische Ausgabe bei mir angekommen war.

Auf 60 Seiten gibt es wieder jede Menge gerade für uns “Retro-Leute” interessantenLesestoff, darunter ein trauriger (Nachruf auf Günther Weeth) und ein erfreulicher: Der ausführliche Retro-Preisbericht für den Jahrgang 2017 von Silvio Baier. Auf diesen Bericht werde ich natürlich hier noch eingehen.

Der Urdruckteil enthält wieder neun Retros; ich lade euch herzlich zum Lösen und Kommentieren ein — und gute Urdrucke kann ich immer gebrauchen!

Natürlich enthält das Heft auch jede Menge interessanten Lesestoff über Retros hinaus. Besonders ans Herz legen möchte ich euch heute die Serie “Dies# fiel mir auf”, in der Hartmut Laue nun schon zum 24. Male auf Fragen des Selbstmatts sehr präzise und erhellend eingeht: Keine leichte, aber sehr empfehlenswerte Lektüre!