Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder in den Retro-Preisbericht der Schwalbe für das Jahr 2002 geschaut, den ich vor genau 20 Jahren veröffentlicht hatte. Zwei der drei Preise (2. Preis von Rustam Ubaidullajew und 3. Preis von Alexander Zolotarew) hatte ich hier bereits in den Retros der Woche 38/2013 und 45/2013 vorgestellt; der klar erste Preis von René J. Millour erscheint mir immer noch ein wenig zu komplex für diese Rubrik.
Aber auch die drei ehrenden Erwähnungen erscheinen mir 20 Jahre später noch einen genaueren Blick wert; die werde ich also heute und an den nächsten zwei Sonntagen hier vorstellen. Schön auch, dass sie unterschiedliche Retro-Bereiche umfassen.
Die Schwalbe 2002, 3. ehrende Erwähnung (Verbesserung)
Löse die Stellung auf! (13+13)
Der Ukrainer Frolkin und der Russe Kornilow haben sehr viel zusammen gearbeitet, hervorragende Gemeinschaftsaufgaben, überwiegend klassische Retros, veröffentlicht. Das hier vorliegende Stück ist die Verbesserung der ursprünglich ausgezeichneten Fassung, die anschließend Thierry Le Gleuher gekocht hatte.
Der erste Blick auf die Stellung verrät schon, dass Weiß mit der Rücknahme beginnen muss, da Schwarz im Schach steht, und das kann nur durch den Abzug des wSpringers nach h8 entstanden sein.
Ebenso sieht man sehr schnell, dass die drei fehlenden weißen Steine (die Läufer und ein Springer) von schwarzen Bauern geschlagen wurden (bxc, hxg und gxf).
Und genaues Hinschauen zeigt, dass nach der Rücknahme des Schachgebots beide Seiten über nur wenige Rücknahmemöglichkeiten verfügen, dass “Retropatt” als Damoklesschwert über beider Häupter schwebt.