IC Wettbewerb

Nach dem letzten Retro der Woche, in dem ich Illegal Cluster vorgestellt hatte, hat mich Mario Richter dankenswerter Weise auf einen kleinen IC-Wettbewerb aufmerksam gemacht, den ich aus welchen Gründen auch immer übersehen hatte: In Julias Fairy Blog hat Seetharaman Kalyan ein Illegal Cluster veröffentlicht, das ebenfalls nur die beiden Könige enthält: Fünf verschiedene Einfügungen sind vorgegeben; der Autor lädt ein, die Lösungen an ihn einzusenden und darüber hinaus weiter zu komponieren: Wer neben den Lösungen noch die beste (d.h. zahlenmäßig größte) korrekte weitere Einfüge-Forderung zu der gegebenen Stellung findet, bekommt einen Buchpreis!

Schaut einmal dort vorbei, und viel Spaß beim Knobeln!

Retro der Woche 48/2012

Im vielfältigen Bereich der Retroanalyse gibt es verschiedene Typen, die den Löser in gewisser Weise direkt in die Konstruktion der gesuchten Stellung involviert.

Hier hatten wir uns schon mit Färbe-Aufgaben beschäftigt. Sehr interessant können auch “Illegal Cluster” (abgekürzt: “IC”) sein, die Definition entnehme ich Wolfgang Dittmanns “Der Blick zurück”, Seite 291:

Das Illegal Cluster ist eine Aufgabenform, in der durch Einfügung bestimmter Steine in ein unvollständiges Diagramm eine illegale Stellung erzeugt werden soll, die nach jeder Entfernung eines beliebigen Steines (außer den Königen) legal wird.

Im September-Heft des Problemist ist ein hübscher Vierling nur mit den beiden Königen im Diagramm erschienen, bei dem jeweils ein schwarzer Bauer, Springer und Turm zu solch einem Illegal Cluster ergänzt werden sollen.

Ian Shanahan
R451 The Problemist September 2012
Ergänze sBST zu einem IC;
b)-d): sK→b5/e4/e1 (1+1)

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Suchen in der PDB

In meinem letzten Retro der Woche hatte ich ganz bewusst zwei Probleme erwähnt, bei denen ich keine Lösung, nicht mal einen Hinweis darauf angegeben hatte. Diese beiden Aufgaben will ich nun benutzen, um daran ein paar Möglichkeiten der Suche in der Problem Database zu erläutern, die Gerd Wilts betreibt und in der er zusammen mit seinen Helfern buchstäblich hunderttausende von Problemen bereithält.

Hierin aber gesuchte Stücke zu finden, erscheint auf den ersten Blick nicht so trivial: Es gibt keine “Klick”-Oberfläche, die sich dem ersten Anschein nach leicht bedienen lässt: Stattdessen muss man seine Fragen über Tastatur an die Datenbank eingeben.

Dazu möchte ich ein paar Hilfestellungen und Anregungen geben, aber auch die PDB selbst bietet hierzu Unterstützung über die Beispiel-Seite. Darauf sind viele mögliche einzelne Abfragen beschrieben und mit Beispielen hinterlegt. Diese einzelnen Abfragen kann man dann durch “und”, “oder” oder einer Verneinung zu komplexeren Abfragen verknüpfen.

Sollen wir einmal gemeinsam schauen, was uns die PBD an Informationen zu dem zitierten Loyd-Stück (Sam Loyd, New York Clipper 1895, wKe2, sKe7, Beweispartie in 17 Zügen) bietet, vielleicht gar die Lösung?
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Retro der Woche 47/2012

Im April-Juni Heft 2012 von StrateGems veröffentlichte der Kanadier François Labelle den brillianten Aufsatz The quest for a King-only proof game, in dem er die Computer-unterstützte Suche nach eindeutigen orthodoxen Beweispartien mit nur noch den beiden Königen auf dem Brett beschreibt.

1895 hatte Sam Loyd (wer sonst??) eine nicht eindeutige Beweispartie in 17 Zügen angegeben (New York Clipper 1895, wKe2, sKe7); Gerd Wilts und Norbert Geissler fanden 1994 mit Computerunterstützung eine solche eindeutige Beweispartie mit Zusatzbedingung (Die Schwalbe 1994, Spezialpreis, wKc2, sKg8, BP in 17, Schlagfall im 2. Zug von Schwarz).

Allgemein wurde vermutet, dass mit wachsender Zügezahl die Wahrscheinlichkeit für korrekte Beweispartien dieser Art sinken würde, aber mit wachsender Computer-Leistung (nicht nur Geschwindigkeit ist dafür entscheidend, sondern wesentlich der verfügbare Haupt- und Plattenspeicherplatz!) konnte Labelle weiter gehende Untersuchungen anstellen. Dass er keine korrekte Beweispartie in 18 Zügen finden konnte, schien die oben genannte Vermutung zu bestätigen, doch Labelle ließ sich nicht entmutigen und suchte weiter, indem er die Zügezahl erhöhte und gleichzeitig die Könige “weiter aufs Brett” trieb.

Und so wurde er mit den Vorgaben an den Computer Länge = 19,5, wK-Reihe >=5, sK-Reihe <=3 fündig: Für diese Suche benötigte benötigte sein Rechner zehn Monate Rechenzeit und zwei Terabyte Plattenplatz!

François Labelle
P0330 StrateGems 2012
Beweispartie in 19,5 Zügen (1+1)

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Andrej Kornilow

Heute vor einem Jahr, am 14. November 2011, ist völlig unerwartet Andrej Kornilow (* 4. Mai 1944) verstorben. Diesen Gedenktag nehme ich zum Anlass, euch den hervorragenden Nachruf von Andrej Frolkin und Nikolai Beluchow (noch einmal) zum Lesen zu empfehlen; er erschien in feenschach Heft 190 (Dezember 2011), Seite 229-234.

Daraus möchte ich hier die letzte Aufgabe von Andrej Kornilow zitieren, die am 12. und 13. November 2011 zusammen mit Andrej Frolkin entstanden ist.

Andrej Kornilow & Andrej Frolkin
feenschach Heft 190, Dezember 2011
Letzte 11 Einzelzüge? (14+13)

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Retro der Woche 46/2012

In der letzten Woche hatte ich über den Bücherversand der Schwalbe unter anderem Secrets of Spectacular Chess von J. Levitt und D. Freedgood bestellt: Für jeden, der seine Freude an tollen Problemen und Studien, aber auch an Partien hat und sich nicht vom englischen Text abschrecken lässt, eine sehr lohnende Lektüre!

Genau ein Retro, eine Beweispartie ist darin enthalten, und die möchte ich hier vorstellen und zum Selbst-Lösen einladen — allzu schwer ist die Aufgabe nicht. Also erst nach dem Lösen weiterlesen 🙂

Unto Heinonen
The Problemist 1991
Beweispartie in 12 Zügen (15+16)

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Urdrucke für Die Schwalbe

Am Wochenende habe ich den Urdruckteil für das Dezemberheft 2012 der Schwalbe fertig gemacht: Nun ist meine Mappe fast komplett leer, ich brauche dringend Nachschub an (möglichst guten) Retros und Schachmathematik-Aufgaben; schnelle Veröffentlichung kann ich versprechen!

Last weekend I finished the “originals” section of the december 2012 issue of Die Schwalbe: Now my file is almost empty, so I urgently need (good) original retros and/or chess mathematics; I promise fast publication!

Preisrichter / Judges Die Schwalbe:

  • Retros 2013: Bernd Gräfrath
  • Schachmathematik 2013-2015: Bernd Schwarzkopf

Retro der Woche 45/2012

Als ich die Einsendung der Franzosen Thierry Le Gleuher und Alain Brobecker für den Urdruckteil der Schwalbe sah, musste ich gleich an meine Jugendtage im Schachverein denken, wo wir beim Materialwart immer für Schnappatmung sorgten, wenn wir nach dem Training mal wieder auf den Gedanken kamen, ein kleines “Taschenspringer” Blitzturnier zu organisieren.

Den Taschenspringer kennt ihr? Jeder Spieler bekommt vor der Partie einen zusätzlichen Springer seiner Farbe “in die Tasche”, den er dann im Laufe der Partie anstelle eines eigenen Zuges einsetzen kann — auch mit Schachgebot, auch mit Matt.

Diese Regel haben die beiden für eine Auflösungsaufgabe genutzt und sie mit einer sehr passenden Fragestellung verbunden:

Thierry Le
Gleuher & Alain Brobecker

15242V Die Schwalbe Juni 2012
Geschichte
der Springer? Taschenspringer (14+15)

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