Güstrow 2016

In gut drei Monaten findet das diesjährige Schwalbe-Treffen in Güstrow statt. Der Organisator des Treffens, Siegfried Hornecker, hatte mich gebeten, hier auf meiner Website Informationen zu Planung und Programm des Treffens bereitzustellen, wie ich es ja bereits 2012 für das Treffen in Traunstein gemacht hatte.

Dem Wunsch bin ich natürlich gern nachgekommen, und nun findet ihr im Menü einen neuen Eintrag Güstrow 2016: Hier findet ihr zur Zeit Vorabinformationen zum Programm und Informationen zu Güstrow; im Laufe der Zeit werden hier sicherlich immer wieder Aktualisierungen und Ergänzungen kommen; schaut einfach gelegentlich vorbei!

Und nach der Tagung werden Berichte und Ergebnisse hinzukommen — also auch dann gibt es hier nicht nur für die Teilnehmer hoffentlich interessanten Lesestoff!

WCCI 2013-2015 entschieden

Das WCCI (World Championship in Composing for Individuals) 2013-2015 ist entschieden: Die Ergebnisse der einzelnen Abteilungen, die wie in den FIDE-Alben angeordnet sind, sind nun alle veröffentlicht.

Bei den Retros schaut die Reihenfolge so aus:

  • 1. Platz: Dmitrij Baibikov (Israel)
  • 2. Platz: Silvio Baier (Deutschland)
  • 3. Platz: Nicolas Dupont (Frankreich)

Damit konnten Dmitrij und Nicolas ihre Plätze vom WCCI 2010-2012 verteidigen; Silvio verbesserte sich von Platz vier. Hinter dem Spitzen-Trio belegen Andrej Frolkin und Joaquim Crusats die nächsten Plätze. Herzlichen Glückwunsch an alle Platzierten!

Eine Übersicht über die Sieger aller Abteilungen findet ihr auf der WFCC-Seite; von dort könnt ihr euch in die einzelnen Abteilungen mit den detaillierten Ergebnissen sowie den bestbewerteten Aufgaben klicken.

Viel Spaß dabei — und in diesem Zusammenhang erinnere ich noch einmal an die Zusammenstellung aller zum WCCI 2013-2015 eingesendeten Retros.

Retro der Woche 26/2016

Ich konnte einfach nicht widerstehen, heute noch eine Aufgabe von Rustam Ubaidullajew vorzustellen, nachdem ich dies bereits in der letzten Woche getan hatte. Und wieder ist, wie man schnell sieht, ein Königsmarsch sicher nicht ganz unthematisch.

Rustam Ubaidullajew
StrateGems 2002, 2.-4. Preis
Beweispartie in 18 Zügen (15+16)

 

Der schwarze König brauchte mindestens sieben Züge, um nach c2 gelangen zu können. Neben dem [Bg7] musste auch [Lf8] ziehen (und heimkehren), um seinen Monarchen durchzulassen. Damit sehen wir schon mindestens zehn schwarze Züge; noch sind acht frei.

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Wembley-Tor

Nach zwei Tagen Pause geht nun die Fußball-Europameisterschaft weiter, in die entscheidende Phase — und da sucht ihr vielleicht wieder sinnvolle Pausenbeschäftigung?

Wie wäre es mit einer Aufgabe, die nun schon 50 Jahre alt ist — so alt übrigens wie das Wembley-Tor! Nun hoffe ich, dass ihr an dieser Aufgabe, die übrigens auch wieder ein Thema zeigt (welches?), mehr Freude habt als an jenem ominösen Tor!

Matti Myllyniemi
Europe Échecs 1966
Beweispartie in 9,5 Zügen (15+15)

Retro der Woche 25/2016

Ein allgemeiner Tipp gefällig? Wenn ihr eine Aufgabe von Rustam Ubaidullajew findet, solltet ihr sie euch anschauen! Sehr viele existieren nicht von ihm: Die PDB enthält 69 Aufgaben von ihm, ausschließlich Beweispartien.

Er zeigt nicht immer unbedingt hochmoderne Inhalte, aber all seine Aufgaben haben, finde ich, das „gewisse Extra“, zeigen stets originelle, ungewöhnliche Thematik — so auch das Stück, das ich für heute ausgewählt habe.

Rustam Ubaidullajew
Phénix 2008, 3. Preis, Michel Caillaud gewidmet
Beweispartie in 20 Zügen (12+12)

 

Natürlich fällt im Diagramm sofort der weiße König auf dem Standfeld seines Kollegen auf: Damit sind schon sieben Züge des Weißen sichtbar. Darüber hinaus sehen wir, dass [Dd1] zwei Züge brauchte, um nach a3 zu gelangen.

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Retro der Woche 24/2016

Bekanntlich ist die Besonderheit des Verteidigungsrückzügers gegenüber anderen Teilbereichen der Retroanalyse, dass hier Weiß und Schwarz nicht kooperieren wie etwa bei Auflöse-Aufgaben oder Beweispartien, sondern Weiß ein Ziel verfolgt, gegen das Schwarz sich zu verteidigen sucht – in gewisser Weise also vergleichbar mit „normalen“ Mattaufgaben im Vorwärtsspiel, wo sich Schwarz ja auch gegen die Mattversuche des Weißen verteidigen will.

Damit lassen sich auch im Verteidigungsrückzüger „neudeutsche“ Planstaffelungen darstellen, bei denen auch beispielswiese Fragen der Zweckökonomie diskutiert werden können.

Joaquim Crusats & Andrej Frolkin
Probleemblad 2011 (V), 1. Preis 2009-2012
-6 & #1, VRZ Proca (13+11)

 

Unser heutiges Stück ist solch ein neudeutsches Beispiel. Andreas Thoma hatte kurzfristig die vakanten Preisrichter-Stellen für gleich vier Probleemblad-Jahrgänge übernommen, sein Bericht wurde im gerade erschienenen Heft für das zweite Quartal 2016 publiziert.

Wenn Schwarz nach R 1.La1-h8 zur Rücknahme der Rochade gezwungen wäre, so wäre Weiß bereits am Ziel: R 2.Lf6-a1 & vor: 1.Txd8#. Aber Schwarz kann sich mit R 1.—Kg7-g8! verteidigen, und Weiß muss mittels 2.c3xXb4 die Diagonale schließen.

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