Chessproblems.ca Nr. 11

Gestern ist die elfte Ausgabe des von Cornel Pacurar herausgegebenen Chessproblems.ca Bulletin veröffentlicht worden. Auf 100 Seiten (!) werden viele interessante Urdrucke und Artikel vorgestellt; gleich drei Beiträge befassen sich mit Retroanalyse:

  • Vlaicu Crisan & Paul Raican: Schnoebelen Theme in Shortest Proof Games
  • Jeff Coakley & Andrey Frolkin: Minimalism in Chess Rebuses
  • Cornel Pacurar: Proof Games Visualizations

Schaut dort vorbei, ladet das Heft herunter; viel Lesespaß für den (zumindest im Rheinland) verregneten 1. Mai kann ich euch versprechen!

Preisbericht 5. SVW-Konstruktionsturnier

Im Mai 2016 hatte ich auf den 5. Problemschach-Wettbewerb des Schachverbandes Württemberg hingewiesen, in dem eine möglichst kurze CIRCE-Partie anzugeben war, in der die weißen und die schwarzen Steine die Seiten tauschen sollten (Spiegelung am Brettmittelpunkt).

Nun ist der Preisbericht erschienen: Vier Einsender (Andrej Frolkin, Andreas Niebler, Ronald Schäfer und Michael Schreckenbach) belegten gemeinsam den zweiten Platz mit 63,5 Zügen langen Partien. “Deutlich” kürzer, nämlich in genau 63 Zügen, schaffte es der Sieger Martin Hintz, der, wie mir Organisator Wolfgang Erben verraten hatte, wohl durch den Retroblog auf das Turnier aufmerksam geworden war. Ganz herzlichen Glückwunsch nach Pinneberg!

Schaut euch die Partien und die theoretischen Überlegungen zur “minimalen Länge” der Partien einmal an, ich finde das sehr interessant!

Natch und Teddy

Gerade sind zwei interessante, aber auch völlig verschiedene Schachprogramme sind in einer neuen Version erschienen:

Natch ist ein Prüfprogramm von Pascal Wassong für orthodoxe Beweispartien. Der Quelltext ist offen, sodass es z.B. für Linux einfach nutzbar ist; für (64bit) Windows liegt es als bereits übersetztes, sofort ausführbares Programm vor. Es läuft unter Windows im Command-Fenster; “natch -h” zeigt alle möglichen Parameter zur Steuerung des Programms an, ebenso gibt es natürlich Informationen auf der Natch Web-Site.
Die neue Version 3.0beta behebt einige Fehler aus 2.50beta und beschleunigt den Lösevorgang dadurch, dass bestimmte zeitliche Abhängigkeiten im Lösungsverlauf erkannt werden, wodurch der Suchbaum eingeschränkt wird. Auf alle Fälle ausprobieren!!

Teddy ist kein eigenes Löseprogramm, sondern eine graphische Oberfläche für Popeye, das Löseprogramm für orthodoxe und sehr viele Märchenaufgaben (Märchensteine, Märchenbedingungen). Auch dieses Programm, das von Bjørn Enemark stammt, ist frei verfügbar und ebenso wie Natch kostenlos nutzbar.
Bjørn verbessert und erweitert Teddy sehr häufig, sodass für Interessenten und Nutzer ein gelegentlicher Blick auf die Teddy Homepage lohnt. Auch Teddy kann ich euch persönlich, vor allen Dingen ab Version 1.3 (aktuell ist nun Version 1.5) nur empfehlen!