Erbärmlich

Aktualisiert am 11.8.2025!

Im September letzten Jahres hatte der Schachverband Württemberg sein regelmäßiges Thematurnier ausgeschrieben; gefordert waren erbärmliche Zugpaare in einer möglichst kurzen Partie. Was ist damit gemeint?

Übersieht man ein direktes Matt, ist das mindestens peinlich. Erlaubt der stattdessen gespielte Zug dann aber noch dem Gegner ein einzügiges Matt, so ist dieser Zug wahrlich erbärmlich. Gefordert waren zwei erbärmliche Züge in einer fiktiven, möglichst kurzen Partie direkt hintereinander.

Der nun vorliegende Preisbericht (aktualisiert 11.8.2025!) verspricht schadenfrohe und kurzweilige Unterhaltung; viel Spaß dabei!

Zählen

Gestern ist auf dem Schwalbe YouTube-Kanal Mustermatt (Hier der Link zum Kanal; beachtet bitte die Datenschutz-Regeln, die nicht so streng sind wie die hier im Blog!) hat das nun schon traditionelle vierteilige Weihnachtsrätsel begonnen. Und der erste Teil ist schon spannend:

Wie viele mögliche letzte Züge gibt es für Weiß in dem berühmten Dittmann-Zweikönigs-Anticirce-Proca-Zehnzüger — natürlich unter der Anticirce-Cheylan-Regel.

Regularien und Preise erklärt Johannes Quack in seinem gestern veröffentlichten Beitrag (Nr. 164).

(Ich habe die Kommentarfunktion angestellt, um Spoiler-Kommentare zu vermeiden …)

Retro der Woche 43/2024

„Orthorekonstruktionen“ (Definition nach kunstschach in begriffen: “Es ist eine Zugfolge zu finden, in der beide Seiten kooperieren, und die zur Diagrammstellung führt mit dem Unterschied, dass nun die andere Partei am Zuge ist.”) tummeln sich in einer Grauzone zwischen Retroanalyse, wirft man einen Blick auf die Stellungen, Schachmathematik und Konstruktion – in der Schwalbe laufen diese Aufgaben meist unter „Sonstiges“. Ein besonders spannendes (und auch schwer zu lösendes) Stück habe ich für heute herausgesucht. Bei der Besprechung mache ich es mir heute recht einfach, ich übernehme fast unverändert den Kommentar aus dem Preisbericht von Hans Gruber (264 Die Schwalbe XII/2013); besser könnte ich das Stück auch nicht präsentieren!

Nikolai Beluchow
Die Schwalbe 2012, 1. Preis
Entferne zwei schwarze Figuren (keine Bauern) für eine Ortho-Rekonstruktion mit Schwarz am Zug (14+15)

 

Alle (8 über 2) = 28 paarweisen Entfernungen schwarzer Offiziere (ohne den sK) führen zu legalen Stellungen. Davon erfordern zehn einen Schlag in einem der nächsten beiden Einzelzüge. Alle anderen 18 sind funktionierende Verschiebebahnhöfe mit viel Freiraum.
Nach Entfernen der zwei schwarzen Offiziere befinden sich zehn Objekte (zwei leere Felder, ein weißer Springer und sieben schwarze Offiziere) in dem Käfig c8, d8, e8, f8, g8, c7, e7, g7, h7, h6.
Für eine Orthorekonstruktion ist eine ungeradzahlige Permutation notwendig (jeder Einzelzug transponiert ein leeres Feld und einen Stein, also zwei Einheiten), sodass sich Diagramm- und Schlussstellung nicht unterscheiden. Dafür muss ein Paar ununterscheidbarer Objekte vertauscht werden.
Hierfür kommen nicht die schwarzen Springer infrage, da keiner das Standfeld des jeweils anderen erreichen kann.
Die schwarzfeldrigen schwarzen Läufer können es auch nicht sein, da es entlang des Korridors c7-d8-e7-f8-g7-h6 kein Aneinandervorbei gibt.
Die schwarzen Türme können ihre Plätze tauschen, wenn einer auf e7 wartet, während der andere von d8 via e8 nach f8 (oder umgekehrt) zieht. Ein sTe7 erfordert die Oszillation des weißen Springers auf g8-h6, was eines der freien Felder bindet. Für die Durchführung des Turmmanövers muss das andere freie Feld von d8 nach f8 transponiert werden, während die beiden schwarzen Türme auf e7 und e8 eine Mauer bilden. Das geht nicht!

Jetzt ist guter Rat teuer … !

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13. SVW Problemschach-Wettbewerb

Bei der “Dreizehn” muss ja etwas schief gehen… Aber nicht im 13. Problemschachwettbewerb des Schachverbandes Württemberg selbst, sondern bei den dort zu konstruierenden Partien!

“Falls man eine Möglichkeit zum direkten Mattsetzen übersieht, ist das eigentlich schon schlimm genug. Wenn der stattdessen gespielte Zug dann aber obendrein dem Gegner ein einzügiges Matt erlaubt, so ist dieser Zug wahrlich als erbärmlich anzusehen. Beim diesjährigen Wettbewerb ist ein erbärmliches Zugpaar verlangt, also zwei erbärmliche Züge in einer Partie direkt hintereinander, samt einem direkt anschließenden Matt. Und natürlich soll das möglichst schnell gehen.”

Das liest sich spannend und unterhaltsam? Das finde ich auch! Ihr seid also herzlich zur Teilnahme eingeladen (1. Preis: 100€, Einsendeschluss 20.7.25); die genauen Regularien findet ihr in der ausführlichen Ausschreibung.

Viel Spaß und Erfolg!

12. SVW Problemschach-Wettbewerb

Das Dutzend ist voll: Zum zwölften Male schreibt der Württembergische Schachverband seinen Problemschach-Wettbewerb aus, und der wartet in diesem Jahr mit einer Neuerung auf:

Bisher waren das jeweils reine Konstruktionswettbewerbe, nun wird erstmals der künstlerische Aspekt des Problemschachs in den Mittelpunkt gestellt, sodass die Bewertung eine Verbindung aus “künstlerischen” und “technischen” Noten (wer denkt da nicht ans Eiskunstlaufen?) darstellt.

Lasst euch von dem originellen Ansatz überraschen und stürzt euch dann auf den Wettbewerb, der wie immer gut dotiert ist (1. Preis: 100 €). Die Ausschreibungsunterlagen findet ihr wie immer hier aus meiner Seite — Einsendeschluss ist der 14. Juli 2024.

Ergebnisse 11. SVW-Wettbewerb

Der 11. Problemschach-Wettbewerb des Schachverbandes Württemberg beschäftigte sich mit einer Sonderform von Springer-Routen, nämlich der interessanten “Hürde”, dass die Routen von einem bewegungslosen König beeinflusst werden.

Vor ein paar Tagen sind die Ergebnisse veröffentlicht worden — das ist höchst interessante Lektüre für jeden, der sich der Magie solcher Springer-Touren nicht entziehen kann. Viel Freude beim Studium!

Nur noch wenige Tage

… sind es bis zum Einsendeschluss für den 11. Problemschachwettbewerb des Schachverbandes Württemberg!

Bisher gibt es erst wenige Einsendungen, darunter noch keine von Jugendlichen. Deshalb hier nochmals die Eckwerte:

  • Thema ist ein modifiziertes Springerproblem.
  • 1.Preis 100€, insgesamt 250€. Ein Jugendpreis ist garantiert.
  • Von allen Teilnehmern mit korrekten Einsendungen wird mindestens eine Aufgabe im Preisbericht abgedruckt.
  • Einsendeschluss ist der 31.7.2023.

Die Ausschreibung mit Beispielen und den vollständigen Regeln findet ihr natürlich hier im Blog. Also: Plant nichts sonst für das kommende Wochenende!

Last-Move Rekorde

Nachtrag 11.7.23: korrigierte Datei (zwei Diagrammfehler beseitigt)

Werner Keym hat eine aktualisierte Liste (Stand 1. Juli 2023) der ökonomischen Last-Move Rekorde für die Typen

A: Es wird nicht angegeben, wer am Zug ist. Kein König steht im Schach
B: Es wird angegeben, wer am Zug ist
C: Ein König steht im Schach
M: Schwarz ist matt

veröffentlicht; sie kann auf der Schwalbe-Website angeschaut werden.

Viel Spaß beim Studieren — und überbieten?!