Reto Aschwanden hat anlässlich seinen bevorstehenden runden Geburtstags ein Turnier für orthodoxe Beweispartien ausgeschrieben, in dem es um “grand finales” geht — da solltet ihr eure Fantasie walten lassen.
Einsendungen bis zum 31. Dezember 2024 an mich als Turnierdirektor; Reto ist Preisrichter, und er hat für das Turnier ein Preisgeld von 500 EUR bereitgestellt.
Euch wünsche ich viel Spaß und Erfolg beim Komponieren!
Phénix schreibt zum Wechsel vom 64. zum 65. Lebensjahr von Thierry Le Gleuher ein „Schach 64+1“ Turnier aus. Gefordert sind (ansonsten orthodoxe) Retros, die nur lösbar sind, wenn man ein freies Feld außerhalb des 8×8-Bretts ergänzt. Als Bezeichnungen für diese Felder ist 9, 10, … nach oben vorgesehen, 0, -1, … nach unten, i, j, … nach rechts und z, y, … nach links.
Schickt eure Einsendungen bis zum 31. August 2024 an travailphenix(at)gmail.com; Preisrichter ist der Jubilar.
Eine der beiden Beispiel-Aufgaben aus der Ausschreibung möchte ich euch „für Zwischendurch“ (wenn meine Buchhaltung stimmt, ist dies der 200. “Zwischendurch”-Beitrag im Blog!) mitgeben; nächste Woche findet ihr hier natürlich die Lösung.
Bernard Le Gleuher Phénix 2023 Beweispartie in 3,0 Zügen; ergänze ein Feld (14+16)
Heute gehen herzliche Glückwünsche zum runden Geburtstag den Rhein hinauf nach Geisenheim, wo Arnold Beine sein siebtes Lebensjahrzehnt vollendet. Arnold leitet seit Heft 208 die Märchenschach-Abteilung in Die Schwalbe – das sind jetzt im kommenden (Juni-) Heft dann 20 Jahre — eine tolle Leistung!
Dabei sind ihm auch die Retros ans Herz gewachsen: Nicht nur wegen des “Lexikon-Mix” in jedem Urdruckteil, sondern auch als Komponist, Löser, Diskutant und Kommentator. Dabei imponiert mir immer wieder sein methodisches Herangehen an die verschiedensten, teils hochkomplexen Fragestellungen.
Hochkomplex ist auch das Thema seines Arnold Beine 70 Geburtstagsturniers, das die Schwalbe ihm zu Ehren ausgeschrieben hat: Schaut euch das geforderte Thema und Arnolds Beispielaufgabe einmal genau an; vielleicht kommen euch ja auch Ideen zu dem Thema?!
Etwas einfacher zu verstehen und zu verfolgen (auch zu lösen?) ist das Beispiel, das ich hier für eure “Zwischendurch” Bemühungen herausgesucht habe; wie immer findet ihr in etwa einer Woche hier die Lösung.
Arnold Beine Phénix 2022 Beweispartie in 5,0 Zügen, Circe (14+16)
Heute feiert Gerd Wilts seinen 55 Geburtstag. Ganz herzliche Glückwünsche gehen dazu nach München!
Ohne Gerd ist die Internet-Präsenz der Schwalbe kaum denkbar: Nachdem er sich schon sehr früh speziell für Retros interessiert hat — bereits im Alter von 22 Jahren veröffentlichte er zusammen mit Andrej Frolkin das erste Buch über Beweispartien — stürzte er sich dann schnell auf das Thema “Internet”: Präsenz seiner Retro-Sammlung, die er dann mit einem Team ausbaute, um auch “Vorwärts-Probleme” nachspielen zu können. Das war gedacht für die Niemann-Sammlung, daraus wurde dann die PDB, die er immer noch betreut. Und seit beinahe ewigen Zeiten ist er auch der Webmaster des Schwalbe-Internet-Auftritts: Beides sehr zeitaufwändige Arbeiten “im Hintergrund”, die man als Außenstehender kaum sieht, die aber um so mehr gewürdigt werden sollten.
Viel zu selten kommt der hervorragende Komponist dadurch neben Familie, Beruf und Musik, zum Bauen von Retros. Eine Zeitlang hat er sich mit Beweispartie-Zwillingen beschäftigt, die sich ausschließlich in der Zügezahl der eindeutigen Lösungen unterscheidet — je größer der Unterschied, umso beeindruckender. Einen der beiden Rekorde mit einer Differenz von neun (!) Halbzügen — auch das andere Stück ist von ihm — möchte ich euch heute zeigen, euch zum Lösen einladen.
Gerd Wilts US Problem Bulletin 1997, 3. ehrende Erwähnung Beweispartie in 8,5 Zügen, b) in genau 13,0 Zügen (15+15)
Viel Spaß beim Knobeln — in etwa einer Woche findet ihr wie üblich hier die Lösung.
Lösung
Die b)-Lösung findet ihr als Variante der a)-Lösung.
Höchst interessant, wie Weiß und Schwarz eindeutig die “unnützen” Züge einbauen können!
Heute jährt sich zum hundertsten Male die Gründung der – wie sie heute heißt – Schwalbe, deutsche Vereinigung für Problemschach e.V.. Am Sonntag, dem 10 Februar 1924 kamen auf Einladung von Anton Trilling in Essen-Rüttenscheid 15 Schachfreunde zusammen, um eine „Vereinigung von Problemfreunden“ zu gründen. Die ersten Konzepte hierfür stammten von Trilling und dem Problemredakteur des Essener Anzeigers, dem Kieler Wilhelm Maßmann. Am 20. Januar 1924 trafen sich bereits 14 Schachfreunde zu einem inoffiziellen Treffen, bei dem die Gründung und auch die zukünftige Satzung vorbereitet wurden.
Die lebhafte Geschichte der Schwalbe kann in Wolfgang Dittmanns Buch „Der Flug der Schwalbe Geschichte einer Problemschach-Vereinigung“ aus dem Jahr 1988 (zweite erweiterte und aktualisierte Auflage von Hans Gruber und mir aus dem Jahr 2018, jährlich mit Nachträgen aktuell gehalten) nachgelesen werden. Das Buch kann übrigens beim Bücherwart der Schwalbe noch bezogen werden.
Das wäre sowieso meine Empfehlung für heute: Bei einem Sekt, einem guten Glas Wein mal wieder im „Flug der Schwalbe“ lesen und auch noch diesen retroanalytischen Leckerbissen von zwei Schwalbe-Gründern “zwischendurch” zu lösen.
Hugo August & Anton Trilling Die Schwalbe 1940 Welches waren die letzten 15 Einzelzüge? (11+14)
Meines Wissens ist dies der noch immer gültige Rekord des dargestellten, spektakulären Themas. Die Lösung findet ihr hier wie immer in etwa einer Woche!
Das ist schon bewundernswert: 15 Schachgebot-Rücknahmen in 15 letzten eindeutigen Zügen! Dmitri Baibikov hatte ja schon dankenswerter Weise auf den vorherigen Rekord (mit „nur“ zehn Themazügen, allerdings ohne Umwandlungssteine) hingewiesen. Das könnt ihr euch natürlich auch in der PDB anschauen: P1012930.
Vorgestern habe ich es bei den Glückwünschen zum runden Geburtstag von Roberto Osorio ja bereits angekündigt: Heute möchte ich eine weitere Beweispartie von ihm vorstellen.
Das schaut doch gar nicht so kompliziert aus: Weiß muss nur versuchen, seine vier fehlenden Bauern loszuwerden. Aber wir werden sehen: Soo einfach ist das gar nicht, dafür ziemlich überraschend und wie ich finde sehr gefällig!
Beginnen wir wie üblich mit den fehlenden Steinen und deren Anfangsposition. Dass die vier fehlenden weißen Bauern ursprünglich von a, b, g und h stammen, ist nicht sehr schwer zu erkennen. Auch bei Schwarz sind noch alle Offiziere an Bord; hier fehlt nur ein Bauer, der von a oder von b stammt.
Nun versuchen wir, die offensichtlichen Züge zu zählen: Bei Weiß sind wir damit sehr schnell fertig, und auch bei Schwarz ist das nicht allzu schwer:
Herzliche Glückwünsche gehen heute über den großen Teich nach Buenos Aires, wo Roberto Osorio heute seinen 70. Geburtstag feiert. Er ist sicherlich allen hier als hervorragender Retro-Komponist bekannt, er seinen Schwerpunkt auf Beweispartien gelegt hat (häufig in Co-Produktion mit Jorge Joaquin Lois), aber gerade auch sehr schöne Verteidigungsrückzüger, mit und ohne zusätzliche Märchenbedingungen, baut. Und schon seit vielen Jahren führt er die Retro-Abteilung beim niederländischen Probleemblad.
Mit einer nicht allzu schwierigen Kostprobe seines Könnens (aber ganz so leicht sicher auch nicht…) möchte ich euch ermutigen, “zwischendurch” wieder einmal zu lösen; am Sonntag kommt im Retro der Woche eine etwas schwergewichtigere Beweispartie von Roberto.
Schon lange habe ich keinem so jungen Retrofreund zum runden Geburtstag gratulieren können wie Silvio Baier, der heute seinen 45. Geburtstag feiert. Und in den jungen Jahren hat er schon viele bedeutende Erfolge gefeiert: Amtierender Kompositions-Doppelweltmeister, 1., 3.-4. und 6.-8. Platz beim letzten WCCT, womit er allein Deutschland auf Platz 1 der Retro-Länderwertung katapultiert. In Anerkennung dieser Erfolge hat ihm der Deutsche Schachbund die goldene Ehrenplakette verliehen. Und vergessen wir nicht: Lange Jahre hat er der Schwalbe auch als höchst kundiger Sachbearbeiter für Hilfsmatts zur Verfügung gestanden.
Lieber Silvio, zum runden Geburtstag meine herzlichen Glückwünsche; alles Gute für dein neues Lebensjahr, weiterhin so viel Erfolg mit deinen großartigen Beweispartien!
Hoch komplex, entsprechend lang sind sie meist; für zwischendurch zum Mitfeiern habe ich für euch eine recht kurze herausgesucht; Silvio hat sie in einer Themen-Serie komponiert, als er noch keine 30 Jahre alt war.
Silvio Baier Die Schwalbe 2008 Beweispartie in 10,5 Zügen (15+16)
Die Lösung gibt es wie immer in etwa einer Woche hier!
Und hier ist sie nun, nach dem Tipp von Henrik Juel im Kommentar auch sicher nicht mehr schwer zu finden?!