Nachlese Schwalbe-Tagung 2013

Kurz möchte ich noch vom Schwalbe-Treffen in Sindelfingen (3. bis 6. Oktober 2013) berichten; eine Information zu den ersten Vorträgen am Donnerstag und Freitag hatte ich hier ja schon gegeben.
Das Sonnabend-Programm begann mit dem obligatorischen Empfang im Rathaus durch den ersten (und Sport-) Bürgermeister Christian Gangl und einem ersten Überblick über die Stadt anhand eines Modells im Foyer des Rathauses.
Dann ging es in zwei Gruppen in den Regen, der zum Glück aber im Laufe des Vormittags nachlies. Ich hätte in Sindelfingen (Daimler-Stadt!) nicht mit solch einer Altstadt, nicht mit so vielen alten Fachwerkhäusern gerechnet!
Von der Hauptversammlung am Nachmittag sind im Wesentlichen folgende Ergebnisse berichtenswert:

  • Auch die Schwalbe wird sich mit SEPA beschäftigen müssen: Der Kassenwart stellte die Auswirkungen anschaulich vor. Eine Zusammenfassung findet ihr im Netz.
  • Nach intensiver Diskussion wurde eine neue Satzung der Schwalbe verabschiedet; inhaltlich gibt es keine wesentlichen Änderungen gegenüber der alten, es handelt sich mehr um formale Anpassungen und genaueren Beschreibungen der heute schon gelebten Prozesse.
    Ich vermute, die Satzung wird sehr bald auf der Schwalbe-Seite zu finden sein
  • Das nächste Treffen findet vom 3. bis zum 5. Oktober 2014 in (der Nähe von) Dresden statt; es wird organisiert von Frank Reinhold. Merkt euch den Termin bitte schon einmal vor!

Schließlich möchte ich Hubert Gockel für die hervorragende Organisation dieser wieder einmal sehr schönen Tagung ganz herzlich danken!

Vorträge beim Schwalbe-Treffen

Bereits am gestrigen Donnerstag, dem ersten Tag des diesjährigen Schwalbe-Treffens in Sindelfingen, gab es schon interessanten Vorträge: Hartmut Laue (Selbstmatt-Schachbearbeiter der Schwalbe), stellte einige Selbstmatts aus dem gerade beendeten 9. WCCT vor und diskutierte dabei einige Fragen zur Ästhetik und Konstruktion von Selbstmatts; anschließend präsentierte Hubert Gockel, #2-Sachbearbeiter der Schwalbe und Organisator der Tagung, Zweizüger mit der Bedingung „Elliuortap“, bei der Steine nur dann Schlag- und damit (Schach-) Kraft haben, wenn sie nicht von einem Stein gleicher Farbe beobachtet werden.

In den Vorträgen des heutigen Freitags berichtete Dieter Kutzborski von neuen Ideen aus dem Umfeld der römischen Idee, und bernd ellinghoven stellte Beispielaufgaben für ein neues Thematurnier von Die Schwalbe und feenschach vor.

Ich selbst habe einige Aufgaben mit der elsässischen Bedingung vorgestellt, darunter auch eine von Hubert Gockel, die ich hier zeigen möchte:

Hubert Gockel
Die Schwalbe 1982
H# in 2 Zügen, Elsässisches Circe (7+10), Zeroposition: a) sLh5 nach f1; b) wSd6

 

In einer Zeroposition muss die Diagrammstellung nicht gelöst werden; zunächst müssen also die Stellungsänderungen vorgenommen werden.

In beiden Phasen kann eigentlich die schwarze Dame den Matt setzenden weißen Stein schlagen, und das sogar mit Schachgebot gegen den weißen König. Dies aber ist gerade das Dilemma: Dieses Schachgebot könnte schwarz orthodox nicht zurücknehmen, so dass dieser Schlagzug gemäß der elsässischen Bedingung nicht zulässig ist.

a) 1.Dd1 Dxd3 2.Sf5 Df3#

b) 1.Df1 Sf5 2.Sd1 f3#.

Einige weitere Aufgaben werde ich in einem kleinen Artikel für Die Schwalbe vorstellen.

(Update vom 5. Oktober 2013)

Schwalbe-Tagung 2013

Morgen geht es los: Wegen der glücklichen Lage des Tags der Deutschen Einheit wird die diesjährige Schwalbe-Tagung in Sindelfingen gleich vier Tage dauern: Morgen, am 3. Oktober, geht es bereits mit offiziellem Programm los: 18:00 Uhr Begrüßung, ab 21:00 Uhr Vorträge; am Sonntagmittag geht sie zu Ende.

Neben den zentralen Programmteilen am Sonnabend (Stadtführung ab 10:30 Uhr, Jahresversammlung der Schwalbe ab 16:30 Uhr) sieht das Programm insgesamt acht Vorträge und zwei Lösungsturniere vor, dennoch bleibt sicherlich noch viel Zeit und Raum für persönlichen Austausch. Und ich freue mich darauf, viele von euch in Sindelfingen zu treffen.

Tagungshotel ist das Hotel Knote, Vaihinger Str. 14, 71063 Sindelfingen; Tagungsraum dort Heckengäu.

Das genaue Programm der Tagung könnt ihr von der Schwalbe-Seite herunterladen.

WCCC in Batumi

Ab kommenden Sonnabend, 21. September, ist das georgische Batumi das Zentrum der Problemschachwelt, dann beginnt dort das einwöchige WCCC, World Congress of Chess Composition. Auf die dortige Tagungs-Agenda mit einigen spannenden Anträgen hatte ich bereits in der letzten Woche hingewiesen, hier möchte ich noch Link auf die Ausschreibungen der verschiedensten Kompositionsturniere, die teilweise auch für Nicht-Teilnehmer offen sind, hinweisen.

Retros beim WCCT?

Am Sonnabend kommender Woche (21. September) beginnt in Batumi, Georgien der 56. Weltkongress für Schachkomposition, und dort gibt es neben der Löseweltmeisterschaft und vielen Kompositionsturnieren natürlich auch die eigentlichen Kongress-Sitzungen, auf denen offizielle Anträge verhandelt werden, die auch für uns Retrofreunde interessant sind.

Neben dem bereits hier erwähnten Antrag der Schwalbe gibt es auch einen Antrag aus Frankreich, der fordert, beim nächsten WCCT, der “Länderweltmeisterachaft im Komponieren”, auch Retros zu berücksichtigen; dies ist bisher die einzige Problemschach-Disziplin, die (noch) außen vor bleiben muss.

Die Begründung erscheint mir einleuchtend: Analogie zu den FIDE-Alben und zum WCCI (der Kompositions-Einzelweltmeisterschaft) und immer weiter wachsende Internationaliät der Retrofreunde.

Ich würde mich freuen, wenn dieser Antrag akzeptiert würde!

Preisberichte von Problemschachtreffen

Die beiden traditionellen Problemschachtreffen über Christi Himmelfahrt in Andernach (heuer zum 39. Male) und in Messigny (heuer zum 34. Male) über Pfingsten sind schon wieder eine Weile vorbei, und nun sind im Internet die Preisberichte der dort durchgeführten Turniere vorab veröffentlicht worden.

Ihr könnt sie für Andernach und für Messigny herunterladen; ich wünsche euch viel Spaß bei der Lektüre!

mpk 50

Heute gibt es in München Anlass zu einer großen Feier: Wenn vielleicht schon nicht fussballerisch, dann problemschachlich, denn der Münchener Problemkreis (mpk) feiert heute sein 50jähriges Bestehen!

Am 25. Mai 1963 trafen sich im Hotel Torbräu mitten in der Münchener Innenstadt 16 Problemisten zu einem von Max Rieger initiierten Beisammensein, auf dem sofort beschlossen wurde, sich monatlich zu treffen — und diese Tradition hält bis heute an.

Wer am zweiten Sonnabend eines Monats im Raum München weilt, dem kann ich nur empfehlen, das Treffen, das nach verschiedenen Umzügen nun im Seniorenclub in Haar sein Zuhause gefunden hat, zu besuchen. Nehmt vorher einfach Verbindung auf zu Norbert Geissler (Mail: norbert.geissler(AT)ng37.de).

Frank Müller ist derzeitiger Herausgeber der “mpk-Blätter”, den jeweils zum Treffen erscheinenden Mitteilungen des Münchener Problemkreises, die unter anderem einen eigenen Urdruckteil enthalten, für den ich das Vergnügen habe, für die Jahre 2012 und 2013 als Preisrichter zu fungieren. Die Ausgaben können von der (toll gemachten!!) Problemschachseite von Gerald Ettl heruntergeladen werden.

Von hier herzliche Glückwünsche zu diesem tollen Jubiläum — ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch beim mpk!