Retro der Woche 32/2013

Schon im letzten Retro der Woche hatte ich eine Aufgabe aus dem Preisbericht für Die Schwalbe 2011 von Günther Weeth aufgegriffen, und das möchte ich heute wieder tun, dieses Mal eine klassische Beweispartie.

Roberto Osorio & Jorge Joaquim Lois
14833 Die Schwalbe 2011, 3. Preis (Beweispartien)
Beweispartie in 23 Zügen (13+13)

 

Das übliche Schauen nach den Schlagbilanzen hilft uns hier nicht so recht weiter: So können beispielsweise alle fünf fehlenden Bauern auf ihren Linien geschlagen worden sein; der fehlende [wLc1] wäre dann auf h6 oder h4 gestorben. Aber es sind natürlich noch viele andere Schlagfelder für die fehlenden Steine denkbar.

Also bleibt uns, Züge zu zählen, um so mögliche Einschränkungen der Möglichkeiten bei Weiß oder Schwarz festzustellen. Und da sind zunächst natürlich nur die weißen Züge hilfreich. Weiterlesen

Kleine Bastelei

Für den heute vorausgesagten heißen Tag vielleicht genau richtig: Im Schatten, im Biergarten etwas Erfrischung — und dabei ein nettes Konstruktionsrätsel, das mir vor ein paar Tagen über den Weg gelaufen ist.

Filip Bondarenko
Europe Echecs 1986
Ergänze die 16 schwarzen Steine so, dass kein Stein angegriffen ist (16+0)

Natürlich soll die Stellung legal sein, sBd1 bis h1 sind also nicht zugelassen…

Retro der Woche 31/2013

Ich hatte hier im Blog schon den Retro-Preisbericht von Günther Weeth für das Jahr 2011 erwähnt. Heute möchte ich nun eine Aufgabe daraus vorstellen. Mir hat sie sehr gut gefallen, sie gewinnt einem alten Thema offensichtlich neue Aspekte ab – und ist soo schwer auch nicht zu lösen, wie ich meine.

Michel Caillaud & Nikolai Beluchow
Die Schwalbe 2011, 2. Preis
Erste Züge der Umwandlungsfiguren? (16+9)

Nanu, Umwandlungsfiguren? Es sind doch auf dem Brett keine zu sehen – und Weiß kann ja gar nicht umgewandelt haben, weil all seine acht Bauern auf dem Brett stehen. Also müssen wir nach schwarzen Umwandlungssteinen Ausschau halten.

Weiterlesen

feenschach/Schwalbe-TTs verlängert

Die Einsendefrist für die Thematurniere zur Feier der runden Geburtstage von Hemmo Axt, Zdravko Maslar und Hans Peter Rehm ist verlängert worden: Ihr könnt nun bis zum 31. Oktober 2013 eure Aufgaben einschicken. Das können orthodoxe Stücke sein, aber auch Märchen- oder Retroaufgaben.

Die Themenbeschreibungen einschließlich einiger Beispielsaufgaben und die Einsende-Adressen findet ihr wie immer direkt hier auf meiner Seite.

Viel Spaß und viel Erfolg!

MatPlus.Net zurück!

Seit Anfang Juli war MatPlus.Net, die Seite, die Milan Velimirović bis zu seinem Tod aktiv betrieben hatte, vom Netz: So lange war sie erreichbar geblieben, und besonders das Forum wurde intensiv weiter genutzt.

Marjan Kovačević hatte mir kürzlich mitgeteilt, dass serbische Freunde versuchten, die Site wieder ins Netz zu bringen — und das ist nun gelungen; seit heute steht sie wieder online, und man kann sich auch wieder einloggen.

Herzlichen Dank an Marjan und alle, die dies erreicht haben!

Retro der Woche 30/2013

In dieser Woche sind die Ergebnisse der Kompositions-Einzelweltmeisterschaft 2010-2012 veröffentlicht worden; auf die Retro-Ergebnisse hatte ich ja schon hingewiesen.

Im Retro der Woche 20/2013 hatte ich bereits eine Aufgabe, die mir zum Richten vorgelegen hatten, hier vorgestellt – und damit hatte ich offensichtlich einen guten Griff getan, denn dieses Stück stellte sich zum Schluss als das am höchsten bewertete Retro in diesem Wettbewerb (11,5 von 12 möglichen Punkten) heraus!

Vom Drittplatzierten Nicolas Dupont möchte ich heute ein weiteres Stück vorstellen, das (mal wieder) hochmodern „Proof Games of the Future“ thematisiert und hier eine eindrucksvolle Probe  von der exzellenten Technik gibt, die man heute bei Weltklasse-Beweispartien erwarten kann.

Nicolas Dupont
FIDE World Cup 2011, 3. Preis
Beweispartie in 28,5 Zügen (14+13)

Die beiden fehlenden weißen Steine wurden auf der c- und der b- oder d-Linie geschlagen; da es sich um zwei Bauern, nämlich die von e2 und g2 handelt, konnten diese wegen der weißen Bauernstruktur dort nicht direkt geschlagen werden, mussten sich also umwandeln.

Auch die fehlenden schwarzen Steine (3 Bauern) lassen sich bereits erklären: Der f-Bauer konnte seine Linie nie verlassen und wurde deshalb auf f geschlagen; der schwarze g-Bauer hat sich schlagfrei umgewandelt – und damit ist klar, dass der Schlag des schwarzen f-Bauern durch den weißen g-Bauern erfolgt sein muss.

Weiterlesen

Schwalbe Juni 2013 erschienen

Heute ist auch bei mir endlich die neue Schwalbe (Heft 261, Juni 2013) im Briefkasten gelandet, nachdem sie, wie ich aus verschiedenen Mails weiß, bei vielen schon am Mittwoch angekommen ist.

Viel Lesestoff für Retrofreunde liefert sie: Natürlich die (hier schon bekannte) Ausschreibung des Dittmann-80 Turniers sowie eine Laudatio des Schwalbe-Vorsitzenden Hans Gruber. Weiterhin einen Aufsatz von Thomas Thannheiser: Kurze Homebase-Schlagschach-Ceriani-Frolkins, bei dem der Titel schon alles über den Inhalt verrät, sowie der umfangreiche (11,5 Seiten!) Retropreisbericht 2011 von Günther Weeth in vier Abteilungen.

Auch im Urdruckteil gibt es eine Menge zu entdecken: zehn Aufgaben und (mindestens…) eine Nebenlösung!

Übrigens: Urdruck-Nachschub für Die Schwalbe ist dringend erwünscht!

WCCI 2010-2012 entschieden

Das WCCI (World Championship in Composing for Individuals) 2010-2012 ist entschieden: Die Ergebnisse der einzelnen Abteilungen, die wie in den FIDE-Alben angeordnet sind, sind nun alle veröffentlicht.

Bei den Retros schaut die Reihenfolge so aus:

  • 1. Platz: Dmitrij Baibikov (Israel)
  • 2. Platz: Nikolai Beluchow (Bulgarien)
  • 3. Platz: Nicolas Dupont (Frankreich)

Hinter dem Spitzen-Trio belegt Silvio Baier den nächsten Platz. Herzlichen Glückwunsch an alle Platzierten!

Details (einschließlich der vier best-bepunkteten Aufgaben der Medaillengewinner) findet ihr auf der WFCC-Seite, dort natürlich auch die Ergebnisse der anderen Abteilungen. Ich komme sicherlich noch auf die eine oder andere Aufgabe hier im Blog zurück.