Hier noch einmal die Aufgabe, die ich am letzten Freitag für zwischendurch vorgestellt hatte:
Trevor Tao facebook, Chess Endgame Studies and Compositions, 31.1.2020 (acht Forderungen) (15+10)
Die acht Forderungen dazu lauten(Copy&Paste Fehler korrigiert):
a) Matt in 1/7
b) Matt in 1/6
c) Matt in 1/5
d) Matt in 1/4
e) Matt in 1/3
f) Matt in 1/2
g) Matt in p/q mit 1/2<p/q<1 (Was ist der Wert von p/q?)
h) Matt in 1
Schwarz ist in Retro-Zugnot, das macht die Lösungszüge eindeutig. Hier nun die
Lösungen
a) Tg1-g7-g8#, davor L~-c1
b) Tg2-g7-g8#, davor Lb7-a6
c) Df3-f7-f8#, davor Lb7-a6
d) Te4-e7xe8#, davor Lb7-a6
e) Dd5-f7-g8#, davor Lb7-a6
f) Ta8-c8xe8#, davor Lc8-a6
g) Tb8-c8xe8# (p/r=2/3), davor Lc8-a6
h) Schwarz hat keinen letzten Zug; also Lc1-g5#
Das ist eine hübsche Aufgabe, finde ich; überzeugt euch selbst davon, dass die Lösungen jeweils eindeutig sind!
Diese Aufgabe habe ich heute im Internet bei Facebook gesehen — und die muss ich euch einfach zeigen, damit ihr euch damit „zwischendurch“ beschäftigen könnt. Der Autor meinte, die Aufgabe (schon die Forderung) erfordere „lateral thinking“, also Querdenken.
Trevor Tao facebook, Chess Endgame Studies and Compositions, 31.1.2020 (acht Forderungen) (15+10)
Die Forderungen gebe ich hier einzeln an:
a) Matt in 1/7
b) Matt in 1/6
c) Matt in 1/5
d) Matt in 1/4
e) Matt in 1/3
f) Matt in 1/2
g) Matt in p/q mit 1/2<p/q<1 (Was ist der Wert von p/q?)
h) Matt in 1
Viel Spaß beim Querdenken (ich muss gestehen, dass ich zunächst fälschlich Duale reklamiert hatte); wie immer gibt es die Lösung in einer Woche hier.
Dieses Mal habe ich für die Lösungen einen eigenen Beitrag erstellt.
Allen Retrofreunden wünsche ich
ein gutes neues Jahr 2020!
Schauen wir 100 Jahre zurück, so sah es mit der Retroanalyse längst nicht so gut aus wie heute: Die PDB weist für dieses Jahr genau 12 (zwölf!) Retros auf, WinChloe gar nur sechs — und man könnte den Eindruck gewinnen, es habe damals auf der ganzen Welt nur einen einzigen Retro-Komponisten gegeben: Thomas R. Dawson.
Von ihm nun eine bekannte und nette Kleinigkeit, die sich sicherlich auch nach reichlichem Genuss von Silvesterpunsch noch lösen lässt — ansonsten gibt es die Lösung wieder in einer Woche hier!
Thomas R. Dawson The Chess Amateur 1920 Weiß nimmt 1 Zug zurück, dann #2 (5+4)
Lösung
Weiß nimmt h2-h4 zurück — und spielt vorwärts 1.h2-h4! Damit steht Schwarz nicht patt, sondern muss 1.– gxh3ep spielen, worauf 2.Lxg6# folgt. (Nicht 1.h2-h3? wegen 1.– Kg5!)
Auch wenn es leider das Weihnachtsrätsel der Stuttgarter Zeitung nicht mehr gibt, so ist dort wieder ein “Weihnachtsknobeln im Kleinformat” veröffentlicht worden; die beiden Aufgaben zeige ich euch hier.
Jens Guballa Stuttgarter Zeitung 21.12.2019 Weiß nimmt seinen letzten Zug zurück und setzt stattdessen in einem Zug matt (6+3)
Werner Keym Stuttgarter Zeitung 21.12.2019 Ergänze den schwarzen König, dann Matt in einem Zug (15+1+1)
Lapidar heißt es zu den Aufgaben: “Zu prüfen ist stets, ob es mehrere Lösungen gibt.”
Die werden dann in der Stuttgarter Zeitung am 11. Januar 2020 veröffentlicht; vorher gibt es hier auch nichts zu sehen …
Viel Spaß beim Knobeln!
Nachtrag 12.1.2020: Hier die versprochenen Lösungen
Lösung Guballa
R c5xBd6 & vor: Te8# (De3#?)
R c5xBd6ep & vor: De3# (Te8#?)
R d5-d6 & vor: Df4#
Alle möglichen Rücknahmen des wBd6; hübsche Dualvermeidung.
Im Oktober 2017 hatte ich hier schon etwas über Edith Elina Helen Baird (22.2.1859–1.2.1924) erzählt, die 1907 das erste Retrobuch überhaupt herausgebracht hat.
Kompositorisch hat sie sich intensiv mit Hifsrückzügern beschäftigt, und einen davon möchte ich euch am ersten Adventswochenende zwischen Spekulatius und Glühwein zum knabbern anbieten.
Mrs. W. J. Baird The Westminster Gazette vor 1907 -1w,-1s, dann h#1 (2+4)
Da ist unsere “formale” Schreibweise doch deutlich knapper als die Originalforderung: “1.White played last, retract his move 2.Black retracts his last move 3.Black plays, so as to enable — 4.White to mate”
Wie immer gibt es die Lösung in einer Woche hier — und hier ist sie nun:
Lösung
R: 1.Be4xBd5 Bd4xDe3, & vor: 1.Bd5xBe4 De3-g5#
Mir gefallen besonders die “Kindergarten”-Stellung (so nannte Peter Kniest Aufgaben nur mit Königen und Bauern) und die jeweils ersten Züge im Rückwärts- und im Vorwärts-Spiel.
Hilfsrückzüger sind häufig sehr materialökonomische Retros und laden allein dadurch schon zum Lösen ein. Vielleicht habt ihr schon deshalb Lust, “zwischendurch” euch das heutige Stück aus dem Jahr 1927 anzuschauen?
Aegidius Samuel van Ommeren Tijdschrift van den NSB 01/1927 -1(w+s), dann h#1 (1+2)
Weiß und Schwarz nehmen also jeweils einen Zug so zurück, dass anschließend ein Hilfsmatt in einem Zug möglich ist.
Hierzu gibt es noch einen Zwilling: sKe4 > d4 mit derselben Forderung.
Viel Spaß beim Knobeln; die Lösung findet ihr hier wieder in etwa einer Woche — und diese Woche ist nun vorbei …
Lösung
a) R: 1.Kc6xLc7 Te3xDb3 & vor: 1. Lf4 Dd5#
b) R: 1.Kd6xTc7 Te3xDb3 & vor: 1. Tcc3 Dd5#
c) R: 1.Kg4xTh5 Te3xDb3 & vor: 1. Te5 Dc4# (Urdruck von Adrian Storisteanu?!)
Interessant fand ich die unterschiedlichen Kommentierungen zur Schwierigkeit der einzelnen Teilaufgaben!
Kennst du eigentlich Mushikui Rekonstruktionen? Das sind, eingeführt von Mu-Tsun Tsai im Jahr 2011, Beweispartien, in denen nicht die Schlussstellung angegeben ist, sondern die Lösung.
Das wäre natürlich schrecklich langweilig, wenn da nicht eine kleine Gemeinheit wäre: Die Angabe der einzelnen Züge ist verborgen! Wie bei der Eingabe eines Passworts im Computer oder am Geldautomaten wird jedes Zeichen in der Notation hinter einem Sternchen versteckt. Dabei wir die normale Notation verwendet, die muss natürlich ein wenig „normiert“ werden:
Schlagfälle werden durch ein Schlagzeichen (‚x‘ oder ‚:‘) notiert: Dxc7 >> ****
En Passant Schläge werden durch angehängtes ‚ep‘ notiert: cxd6ep >> ******
Bei Umwandlungen wird ‚=‘ genutzt: a8=T >> ****
Für die Kennzeichnung von Schach- bzw. Mattzügen wird ‚+‘ bzw. ‚#‘ angehängt: Dxe5+ >> ***** Doppelschachs werden nur mit einem Schachzeichen versehen.
Mehrdeutigkeiten müssen angegeben werden: Steht also Springer auf c1 und c5, so ist S1d3 anzugeben > **** — das gilt auch, wenn Sc5 gefesselt ist!
Rochaden werden wie üblich notiert: O-O bzw. O-O-O >> *** bzw. *****
Ich finde das sehr reizvoll; vielleicht möchtet ihr damit einmal „zwischendurch“ spielen?
Eine nicht allzu komplexe Beweispartie von Mario Richter & Mu-Tsun Tsai (& Computer), Internet 2011 (die genaue Adresse gebe ich mit der Lösung an, damit ihr nicht in Verlegenheit kommt dort nachzuschauen…) wäre:
1.*** ** 2.** **** 3.*** ***** 4.***** *****
Was kann man schnell über die Art der ersten fünf Halbzüge sagen? Beim sechsten muss man schon etwas genauer überlegen…
Wie üblich zeige ich die Lösung hier in etwa einer Woche; viel Spaß beim Knobeln! … Und hier ist sie nun:
Lösung
Die drei letzten Fünfersterne markieren also zwei Schläge mit Schachgebot und einen Schlag mit Auflösung der Mehrdeutigkeit.