ChessProblem.net

Die Abende sind sehr lang, die vielen Feiertage stehen vor der Tür — drum hier nun ein Lesetipp für euch, besser gesagt ein Link, der viele interessante Retroartikel liefert: Auf ChessProblem.net gibt es eine Rubrik mit höchst interessanten und lesenswerten Artikeln, Broschüren und kleinen Büchern zur Retroanalyse.

Besonders hervorheben möchte ich die Beiträge dort von Nikolai Beluchov: Er hat verschiedene russisch-sprachige Artikel und Bücher ins Englische übersetzt und als pdf-Dateien zum Download bereitgestellt; der Schwerpunkt liegt auf der klassischen Retroanalyse. So findet ihr dort sehr interessante Beiträge etwa über Troitzky, Ceriani, von vielen russischsprachigen Retrospezialisten, aber auch z.B. einen sehr interessanten langen Artikel über “Retro-Favoriten”, für den Nikolai viele Retrofreunde nach deren Lieblingsstücken gefragt hatte. Auch seine ausführliche Einführung in die (klassische) Retroanalyse gefällt mir sehr gut und ist empfehlenswert.

Schaut mal vorbei, und ich bin sicher, ihr werdet viel interessanten Lese- und Lösestoff finden!

Für diejenigen unter euch, die sich auch ein wenig für die Erstellung solcher Artikel und Bücher interessieren, finden sich bei manchen auch die LaTeX Quellen zum Herunterladen, Anschauen und ggf. eigenen Bearbeiten. Nikolai nutzt dabei aber andere LaTeX-Pakete für die Erstellung von Schachdiagrammen, als sie beispielsweise bei der Schwalbe oder feenschach Verwendung finden. Interessant, einmal hinter die technischen Kulissen solcher Dokumente zu schauen, ist es allemal!

Retro der Woche 33/2013

Vielleicht erinnert ihr euch noch? Der erste Urdruck hier im Retroblog kam von Andrej Frolkin, und er zeigte ein “Färbe-Problem”, bei dem also im Diagramm alle Steine in einer Farbe dargestellt sind und dann erschlossen werden muss, welche wirkliche Farbe die einzelnen Steine haben.

Mit diesem Aufgaben-Typ hat sich Andrej schon mehrfach beschäftigt; ein hübsches, gar nicht so schwer zu lösendes Beispiel möchte ich heute vorstellen.

Andrej Frolkin
The Problemist 1989-90, 3. Preis
Färbe die Steine; Beweispartie in 17,5 Zügen (31+0)

Es fehlt nur ein einziger Stein, nämlich eine Dame, die auf der e-Linie von einem f-Bauern geschlagen worden ist. Damit stehen bereits die Farben aller Bauern auf a bis d sowie auf g und h fest: “oben” sind es schwarze, “unten” weiße Bauern.

Außerdem sehen wir, dass Ke1 und Dd1 von gleicher Farbe sind, anderenfalls könnte das Damenschach nicht erklärt werden.
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Retro der Woche 38/2012

Ich hatte es ja schon angekündigt: Heute stelle ich die Lösung des Urdrucks von Andrej Frolkin detailliert vor; besonders möchte ich darauf eingehen, wie man solche Färbe-Probleme lösen kann und damit die Lösungsbeschreibung von Uli Ring in seinem Kommentar ein wenig expliziter machen. Denn mit reinem Ausprobieren kommt man natürlich nicht weit, schließlich gibt es für beliebiges Färben bei 20 Steinen 2 hoch 20 Möglichkeiten — das sind genau 1.048.576. Also etwas langatmig und langweilig, alle Möglichkeiten auszuprobieren…

Daher geht es um systematische Überlegungen, die die Möglichkeiten von 1.048.576 auf genau eine, die Lösung, reduzieren.
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Erster Urdruck

Damit hatte ich ja überhaupt nicht gerechnet!

Gerade einmal zweieinhalb Stunden nach meiner Information über diese neue Site bekam ich Mail aus Kiew: Andrej Frolkin schickte mir einen Urdruck, und nicht nur das: der ist meiner Website gewidmet!

Heute Morgen hatte ich meine Mails per Smartphone gecheckt, und da war der kleine Bildschirm ein Glück: Ich konnte nur das Diagramm sehen, nicht aber die Lösung, und so habe ich selbst angefangen zu lösen.

Viel Spaß hatte ich dabei, und diesen Spaß sollt ihr auch haben: Nun veröffentliche ich die Aufgabe ohne Lösung — die kommt dann am kommenden Wochenende! Weiterlesen