Retro der Woche 1/2013

Das Retro der Woche 1/2013 erscheint schon im Jahr 2012 — macht der Retroblogger nun den verrückten Ehrgeiz vieler Zeitschriften-Herausgeber mit, möglichst früh da zu sein, das Januarheft Ende November, spätestens Anfang Dezember erscheinen zu lassen? (Gut, dass von diesem Bazillus Die Schwalbe und feenschach nicht befallen sind…)

Nein, wir wollen ja mit dem Retro der Woche in die neue Woche starten, und daher richte ich mich nach der Kalenderwochen-Zählung der kommenden Woche, und die orientiert sich bekanntlich am Donnerstag.

Zum Ende des Jahres möchte ich gern die Diskussion zum Ende der Beweispartie aufgreifen, die Bernd Gräfrath mit seinem Vortrag beim Schwalbetreffen in Göttingen (siehe 252 Die Schwalbe Dez. 2011, S.343ff und 254 Die Schwalbe Apr. 2012, S.439ff) angeregt hat und dabei nicht, wie wir es schon oft beim #2 und dem Hilfsmatt erlebt haben, über das “Ende durch Ausschöpfung” einer Gattung schwadroniert, sondern die wichtige ästhetische Frage stellt, wie wir es mit dem “Ankleben” von weiteren Zügen halten, nachdem das eigentliche Thema dargestellt ist.

Für mich ist das auch eine Frage der Ökonomie; dieser Begriff bedeutet für mich mehr als reines Steine-Zählen, sondern auch z.B. die Frage der Zeit-Ökonomie. Aber die Ökonomie ist für mich kein absoluter Wert, sondern muss immer im Kontext der konkreten Aufgabe und ihrer Darstellung gesehen werden. Da halte ich es mit Herbert Grasemann: “Ökonomisieren heißt Haare schneiden, nicht skalpieren.”

Thomas Brand
Probleemblad 2004 (nach E. Dupuis)
Beweispartie in 16 Zügen (14+13) Co+

Ich stand bei der heutigen Aufgabe auch vor der Frage, noch ein Zugpaar “anzukleben”, obgleich das eigentliche Thema schon nach 15 Zügen dargestellt ist. Allzu schwer sollte das Stück nicht zu lösen sein, wenn man darüber nachgedacht hat, wie fehlende Steine verschwinden konnten.
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Frohe Weihnachten!

Allen Retrofreunden wünsche ich
ein frohes und friedliches Weihnachtsfest!

Vielleicht habt ihr ja auch unter dem Tannenbaum ein wenig Lust, euch mit Retros zu beschäftigen? Und was gibt es da gerade in diesen Tagen Passenderes, als in Retrograde Analysis von T. R. Dawson & W. Hundsdorfer zu schauen, das 1915 als Band 21 in der berühmten Christmas-Serie von A. C. White erschienen ist und uns einen spannenden Blick in die Themen der Retroanalyse vor hundert Jahren liefert.

Das habt ihr nicht im Original im Bücherregal stehen?? Ich muss gestehen: Ich auch nicht! Aber Václav Kotěšovec hat auf seiner Website viele eingescannte Schachbücher, auch  dieses Buch, als pdf-Datei zur Verfügung gestellt.

Das eingescante Buch ist übrigens das Exemplar von Luigi Ceriani und enthält interessante handschriftliche Notizen und weitere Hinweise von Ceriani — das macht das Exemplar für mich noch interessanter.

feenschach erschienen (2)

Nein, das ist keine Wiederholung meines Betrags vom 8. Dezember — heute hatte ich schon die nächsten beiden feenschach-Hefte f-195 (Sept.-Okt. 2012) und f-196 Nov.-Dez. 2012) im Briefkasten!

Damit sind im Jahr 2012 wieder sechs Hefte mit insgesamt 304 Seiten erschienen: Im Schnitt also mehr als 50 Seiten pro Heft spannender Lesestoff. Dabei will ich das Retro-Sonderheft f-192 natürlich besonders erwähnen.

Wer bisher noch kein feenschach-Leser ist, findet auf der feenschach-Webseite Informationen zur Bestellung von Probeheften und zum Abo.

Auf die in diesen beiden Heften ausgeschriebenen drei Thematurniere, die sich alle auch an Retro-Komponisten richten, werde ich hier in Kürze noch näher eingehen.

Noch ein Traunstein-Bericht

Einen neuen Bericht über die Schwalbe-Tagung in Traunstein habe ich bekommen, und ich freue mich, dass ich euch den hier zur Verfügung stellen darf:

Wolfgang Erben hat ihn verfasst, und ihr könnt ihn bei den Zeitungsberichten finden. Ich habe mich sehr drüber gefreut, und vielleicht kommt ja bei dem Einen oder anderen noch einmal Schwalbe-Tagungs-Feeling auf, auch wenn die schon wieder mehr als zwei Monate vorüber ist..

feenschach erschienen!

Vor ein paar Tagen hatte ich es ja bereits im letzten Retro der Woche angekündigt, und heute Morgen konnte ich auch wirklich die beiden feenschach-Hefte 193 und 194 aus dem Briefkasten holen — jetzt auch mit den richtigen Umschlägen um die richtigen Hefte montiert!

Auch wenn es bei dem traumhaft schönen Winterwetter (hier im Rheinland hat es gestern mehr als 10 Zentimeter geschneit, und nun gibt es herrlich blauen Himmel mit super Winterwetter und Sonnenschein, was ich sicherlich gleich noch zu einer kleinen Fototour nutzen werde!) vielleicht nicht der richtige Tipp ist — zumindest nicht vor 16:00 Uhr, wenn es draußen sowieso dunkel wird: Viel Spaß beim Lesen!

Und für die, die bisher noch keine feenschach-Abonnenten sind: Das Inhaltsverzeichnis (pdf-Datei) der Hefte könnt ihr auf der feenschach-Seite anschauen; dort findet ihr auch die Bestellmöglichkeiten…

Andrej Kornilow

Heute vor einem Jahr, am 14. November 2011, ist völlig unerwartet Andrej Kornilow (* 4. Mai 1944) verstorben. Diesen Gedenktag nehme ich zum Anlass, euch den hervorragenden Nachruf von Andrej Frolkin und Nikolai Beluchow (noch einmal) zum Lesen zu empfehlen; er erschien in feenschach Heft 190 (Dezember 2011), Seite 229-234.

Daraus möchte ich hier die letzte Aufgabe von Andrej Kornilow zitieren, die am 12. und 13. November 2011 zusammen mit Andrej Frolkin entstanden ist.

Andrej Kornilow & Andrej Frolkin
feenschach Heft 190, Dezember 2011
Letzte 11 Einzelzüge? (14+13)

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Geburtstag?

Wenn ich ein neues Exemplar der Schwalbe in Händen halte, schlage ich meist zuerst die “Aktuellen Meldungen” auf, unter denen Günter Büsing Schwalbe-Mitgliedern zu runden Geburtstagen gratuliert und im “Kalenderblatt” immer interessant auf problemschachliche Gedenktage  eingeht, an die Geburts- oder Todestage bekannter und auch weniger bekannter Problemisten erinnert.

Deutlich knapper, aber tages-aktuell, präsentieren Eric Huber und Vlaicu Crisan (auf englisch) in ihrem Blog Chess Composers solche Gedenktage mit kurzen biographischen Informationen und meist einer Aufgabe des Jubilars.

Immer wieder interessant, finde ich — oder wusstet ihr auswendig, dass heute vor 123 Jahren Friedrich Palitzsch geboren wurde? Der gelegentliche oder auch regelmäßige Besuch lohnt sich!

Münzschach-Wettbewerb

Wolfgang Erben schreibt für das Verkündungsorgan des Schachverbandes Württemberg monatlich eine Kolumne, die sich mit allen Aspekten des Problemschachs beschäftigt: Nicht nur orthodoxe Aufgaben werden vorgestellt, auch Studien, Märchenschach und Retroanalyse. Besonders intendiert ist sie für Partiespieler, um sie neugierig zu machen, ihnen den Einstieg ins Problemschach zu erleichtern. Aber auch für “alte Hasen” ist die Rubrik höchst lesenswert!

Nun ist dort der 1. Problemschach – Wettbewerb des Schachverbandes Württemberg ausgeschrieben: Gesucht wird die längste Münzschach-Partie, bei der die Münze kein Feld zweimal besucht. Münzschach ist ähnlich dem Imitator, es gibt aber Unterschiede dazu.

Einsendeschluss ist der 30. November 2012; Einsendungen an wolfgang.erben(at)svw.info; es sind Preise ausgelobt: 1. Preis 100 Euro.

Der Link zu der Wettbewerbs-Ausschreibung enthält nähere Informationen zu den genauen Regeln des Münzschachs und auch Verweise auf weitere Beispiele aus dem Verkündungsorgan. Die Möglichkeit, alle Problemschachbeiträge  aus dem Jahr 2012 zu lesen, gibt es natürlich auch.

Viel Spaß beim Schmökern — und Bauen für den Wettbewerb!