harmonie-aktiv 120

Heute hatte ich Heft 120 von harmonie-aktiv in meinem Mail-Postfach — über den angegebenen Link könnt ihr sie kostenlos herunterladen (nur der Versand in Papierform ist kostenpflichtig). Während ich diesen Artikel erstelle, ist das neue Heft dort noch nicht zu finden — das wird sich aber bestimmt sehr schnell ändern.

Viel interessanten Lese- und Lösestoff gibt es; leider auch wenig erfreulichen, nämlich die Nachrufe auf Ludovit Lehen (3.6.1925 – 12.5.2014) sowie der besonders lesenswerte, von Jörg Kuhlmann verfasste, auf Paul Valois (6.3.1946 – 15.5.2014), den ich persönlich das letzte Mal bei der Schwalbe-Tagung 2012 in Traunstein getroffen hatte.

Ken Seehofer
2063 harmonie-aktiv Juli 2014
Beweispartie in 7,5 Zügen (13+13)

 

Von den Urdrucken möchte ich euch besonders die Beweispartie von Ken Seehofer, dem Sohn des harmonie-aktiv Redakteurs Wilfried Seehofer, zum Selbstlösen ans Herz legen. Schön, dass sich zumindest gelegentlich auch schon ganz junge Nachwuchs-Komponisten für Retros interessieren!

Viel Spaß beim Lesen / Lösen.

Retro der Woche 28/2014

In der letzten Woche hatte ich ein eigentlich schon 25 Jahre altes Stück vorgestellt, das drei verschiedene Pronkin-Figuren einer Farbe zeigt. Da stellt sich natürlich die Frage: Kann man auch eine Pronkin-Allumwandlung zeigen?

Das war natürlich ein spannendes Thema für die Komponisten; es galt also, noch einen Pronkin-Springer in ein solches Schema zu integrieren –- und der Springer ist ob seines langen „Heimweges“ sicherlich die am schwierigsten darstellbare Pronkin-Figur.

Letztendlich klappte es dann -– im Teamwork zweier hervorragender Komponisten, denen auch wieder eine Homebase Darstellung gelang.

Nicolas Dupont & Gerd Wilts
R350 Probleemblad 01-03/2009, A. Frolkin & D. Pronkin gewidmet
Beweispartie in 31,5 Zügen (12+14)

 

Von der technischen Schwierigkeit ist dies im Vergleich zur Vorwochen-Aufgabe noch ein Quantensprung, der sich schon aus den neun zusätzlich erforderlichen weißen Zügen für den Springer-Pronkin ergibt.

In gewisser Weise sieht man dem Stück auch die Schwierigkeiten an: Die zwei „technischen“ Umwandlungen durch Schwarz sind noch im Diagramm sichtbar. Wer das kritisiert, möge sich doch ans Konstruktionsbrett setzen und versuchen, sie „herauszuoptimieren“…

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Bonavoglia-60 Turnier

Wer heute keine Lust auf Fußball hat oder sich einfach nur entspannt auf das wahrscheinlich hochsommerliche Wochenende einstimmen will, dem empfehle ich, einen Blick in die neueste Ausgabe von Best Problems zu werden: Dort findet ihr u.a. den Preisbericht zum Marco-Bonavoglia-60 Geburtstagsturnier, in dem Beweispartien mit mehreren Lösungen gefordert waren, die zweifarbige Strategie zeigen. Zwar gab es nur 14 Einsendungen, aber der Jubilar, der selbst richtete, ist mit der Qualität sehr zufrieden; er hat immerhin neun Aufgaben ausgezeichnet.

Hier zeige ich den ersten Preis:

Michel Caillaud
Marco Bonavoglia 60 Turnier 2014, 1. Preis
Beweispartie in 12,5 Zügen, 2 Lösungen (15+14)

 

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Problemas

Wer bei SEPA nur an irre lange Kontonummern denkt, ist vielleicht kein richtiger Problemschächer: SEPA ist auch die Abkürzung für die Sociedad Española de Problemistas de Ajedrez, die spanische Schachproblemisten-Vereinigung. Und die bringt vierteljährlich ihre im Internet veröffentlichte Zeitschrift Problemas heraus.

In der neuen Juli-Ausgabe findet sich wieder eine Menge interessanter Lesestoff auch für uns Retro- Freunde: Bernd Gräfrath stelle einige kürzere eigene Beweispartien vor, Joaquim Crusats erläutert seine Co-Produktion mit Andrej Frolkin zum Gedenken an Wolfgang Dittmann, die hier im Blog “urgedruckt” wurde.

Andrej Frolkin und Per Olin
Problemas Juli 2014
Ergänze einen Stein auf h1 und löse die Stellung auf.

 

In einem weiteren Artikel geht Joaquim auf Retro-Rebus Aufgaben ein, in denen Steine durch Buchstaben gekennzeichnet sind (gleiche Buchstaben bedeuten gleiche Steine, gleiche Groß- bzw. Kleinschreibung verdeutlicht gleiche Farbe). Vielleicht schickt ihr ja auch eure Kommentare bei Problemas (sepa.problemas(at)gmail.com) ein, wenn ihr das Stück gelöst habt? Die Lösung wird in der Oktober-Ausgabe erscheinen.

Viel Spaß bei der Lektüre auch der anderen interessanten Beiträge!

Retro der Woche 27/2014

Heute möchte ich gern wieder ein wenig in die „Geschichte der Beweispartien“ eintauchen, und das nicht nur zehn Jahre, wie es die Quelle unserer heutigen Aufgabe suggeriert: Nein, wir gehen eigentlich 25 Jahre zurück, denn die ursprüngliche Aufgabe von Uli Ring stammt aus dem Jahre 1989, ist also schon 25 Jahre alt, allerdings damals knapp nebenlösig, da sich zwei schwarze Bauernzüge umstellen ließen. Die vorliegende Aufgabe ist also eine Korrektur von damals.

Ulrich Ring & Joost de Heer
feenschach 2004 (Korrektur)
Beweispartie in 23,5 Zügen (13+15)

 

Beginnen wir mit dem Zählen der schwarzen Züge: Da kommen wir auf 22 (3+2+4+4+0+9); einen schwarzen Zug haben wir also frei.

Wirklich?

Schauen wir uns dazu den Käfig im Nordosten einmal genauer an.

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Dynamische Diagramme auf Webseiten

Kürzlich hat Dmitri Turevski sein Tool Py2Web vorgestellt, mit dem es möglich ist, die Ausgabe des Lösungsprogramms Popeye direkt in Diagramme, die auch noch die Lösungen dynamisch vorspielen können, umzuwandeln.

Das schaut sehr gut aus, wird sich bestimmt noch weiterentwickeln. Gerade für Schachfreunde, die heute eine Website mit Schachproblemen (auch Märchenaufgaben) betreiben, schon jetzt eine tolle Möglichkeit, relativ einfach eine dynamische Darstellung der Diagramme und Lösungen (ähnlich wie bei der PDB) zu realisieren — schaut es euch einmal an.

Ich selbst werde Py2Web in der kommenden Zeit einmal genauer unter dem Gesichtspunkt der Nutzbarkeit für Retroaufgaben anschauen. Normale png-Viewer würden ja für orthodoxe Beweispartien ausreichen — aber nur für die: Schwieriger wird es mit Auflöseaufgaben, zumindest wenn man Alternativen der Rücknahme darstellen will; von Retraktoren mit der Kombination von Rückwärts- und Vorwärtsspiel ganz zu schweigen. Und wenn dann noch Märchenbedingungen (z.B. die unterschiedlichsten Wiedergeburten in der kompletten Circe-Familie) hinzu kommen, wird es sehr kompliziert…

Retro der Woche 26/2014

Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder im feenschach-Heft 186 (April-Juni 2011) geblättert – ein richtig schönes „Retro-Heft“, das neben einem interessanten Artikel von Bernd Gräfrath (Begründungsstrategien für Schnoebelen-Damen) noch die Retro-Preisberichte von 2003 (Richter: Thierry Le Gleuher) und 2009 (Richter: Günther Weeth) enthält.

Aus dem erstgenannten Preisbericht möchte ich heute eine Aufgabe vorstellen, die, wenn man sie genau betrachtet, nicht ganz orthodox ist. Die Frage der Aufgabenstellung impliziert nämlich eine Auflösung unter der Bedingung, dass die Damenzüge minimal sind. Demnach muss man die Auflösung so gestalten, dass möglichst wenige Damenzüge gespielt worden sind.

Alexander Zolotarew
feenschach 151 (2003), S.57 3. Preis
Minimale Zahl aller Damenzüge? (10+13)

 

Was schreibt der Preisrichter zu dieser Aufgabe? „Ein ausgefeiltes Werk, das … es verdient, in allen seinen Details von den Lösern ausführlich studiert zu werden.“

Dazu lade ich euch nun ein, indem ich zunächst die Lösung und anschließend den gesamten Kommentar von Thierry zitiere: Ich kann euch nur einladen, seiner Empfehlung zu folgen!
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