Reto Aschwanden 40

Ganz herzliche Glückwünsche gehen heute in die Schweiz nach Zürich, wo Reto Aschwanden seinen 40. Geburtstag feiert.
Reto ist der jüngste Kompositions-Großmeister; er war bei der Titelvergabe gerade einmal 35 Jahre alt. Er ist einer der besten Beweispartie-Komponisten und hat sich auch als Autor von Märchenschachaufgaben einen hervorragenden Namen gemacht, speziell mit seinen hoch komplexen zyklischen Märchen-Zweizügern.

Hier aber wollen wir uns natürlich eine Beweispartie von ihm anschauen: Ich habe ein schon älteres Stück von ihm herausgesucht, das mir immer wieder hervorragend gefällt.

Reto Aschwanden
Probleemblad 2002
Beweispartie in 18 Zügen (13+13)

 

Lösung:
1.b4 Sa6 2.b5 Sc5 3.b6 Sa4 4.bxc7 b5 5.c4 Lb7 6.c8=S Ld5 7.Sxe7 Sxe7 8.c5 Sg6 9.c6 Df6 10.c7 Df3 11.c8=S f6 12.Se7 Lxe7 13.h4 OOO 14.h5 Tde8 15.h6 Ld8 16.hxg7 h5 17.g8=S h4 18.Se7+ Txe7.

Ceriani-Frolkin-Umwandlungen mit drei Springern sind nicht so ungewöhnlich. Hier jedoch haben wir dreimal das Prentos-Thema (Schlag des Ceriani-Frolkin-Steins durch einen Offizier, nicht durch einen Bauern), und das auf immer dem gleichen Feld durch unterschiedliche Steine.

Unglaubliche Eleganz mit ausschließlich thematischen Zügen bei Weiß!

Leider hat Reto sich in der letzten Zeit am Konstruktionsbrett ziemlich rar gemacht – ich hoffe sehr, dass sich das bald wieder ändern wird!

Herzlichen Glückwunsch!

Heute gehen herzliche Geburtstags-Glückwünsche nach Wien an Klaus Wenda!

Für dein neues Lebensjahr wünsche ich dir auch im Namen der Leser alles Gute, Gesundheit, Freude am Problemschach — alles, was du dir selbst wünscht!

Es gibt in der Problemschachwelt nur ganz wenige, die so vielseitig, so engagiert unser Hobby fördern wie Klaus: Als hervorragender Komponist in den verschiedensten Bereichen vom (neudeutschen) Direktmatt über Selbstmatt und Märchenchach zur Retroanalyse, als Preisrichter, als Autor und Publizist, als Ehrenvorsitzender der internationalen Problemschachvereinigung.

Er ist als Impulsgeber, „Anschieber“ im Hintergrund und aktiver Unterstützer die treibende Kraft des feenschach-Redaktionsteams und auch diesem Blog hier aktiv verbunden; ich erinnere nur an seinen Beitrag zu Wolfgang Dittmanns 80. Geburtstag.

Seit reichlich zehn Jahren widmet er sich als Komponist hauptsächlich der Retroanalyse, nachdem er 2001 in feenschach die Beschäftigung mit Anticirce in der Retroanalyse angeregt hatte; Schaut doch zur Feier des Tages noch einmal in seinen Aufsatz Beckmesser versus Stolzing. Reflexionen zur Legalität unter der Anticirce-Bedingung. (feenschach Nr. 144, XI-XII/2001, S.275-277)

Daraus zitiere ich eines der Stücke, die den Boom bei den Anticirce Verteidigungsrückzügern auslöste, den sicherlich zu dem Zeitpunkt niemand auch nur ansatzweise vorhersehen konnte.

Klaus Wenda
KW-3v feenschach 2001, Lob
S#1 vor 2 Zügen, VRZ Proca, Anticirce Cheylan (6+3)

 

Lösung:
R 1.Ta7-a8! a4-a3/b3-b2 2.Ke7:Tf6 [Ke1] & v: 1.Te1+ K:a2 [Ke8]#
R1.a7-a8=T? ist illegal wegen des sBa3, R 1.Ta4,a5,a6-a8? scheitert an 1.– b3-b2! 2.Ke7:Tf6 [Ke1] & v: 1.Te1+ b:a2 [Ba7]!

Aus dem Preisbericht: „Dieses Problem war Auslöser der phantastischen Anticirce-Proca-Verteidigungsrückzüger-Renaissance, ein großes Verdienst.“

Hanspeter Suwe 65 Turnier

Auch wenn es kein Retro-Turnier ist (allerdings wären Verteidigungsrückzüger denkbar…), möchte ich hier doch darauf hinweisen, dass der Einsendeschluss für das Hanspeter Suwe Geburtstagsturnier bis zum  31.12.2014 verlängert wurde.

Das Turnier wird als gemeinsames Thematurnier von Die Schwalbe (dort 215. TT) und feenschach (dort 73. TT) ausgerichtet; dabei geht es um direkte Aufgaben (also kein Hilfsspiel) orthodox oder mit Märchensteinen und/oder -steinen, die floating und/oder floeting Inder zeigen.

Ihr wisst nicht (mehr), was das ist? Die Beschreibung findet ihr zum Beispiel auf der feenschach-Seite. Viel Spaß und Erfolg beim Komponieren!

Glückwunsch nach Geisenheim

Mein “Abteilungs-Nachbar” in der Schwalbe, der Märchenschach-Sachbearbeiter Arnold Beine, feiert heute einen sehr runden Geburtstag; von dieser Stelle aus ganz herzliche Glückwünsche nach Geisenheim!

Arnold taucht erfreulicherweise gelegentlich auch in der Retro-Abteilung auf: Beispielsweise mit der netten Konstruktionsaufgabe, die ich hier ohne Lösung zitiere — viel Spaß beim Knobeln!

Arnold Beine, 15311 Die Schwalbe VIII/2012:  Wie lautet die kürzeste Beweispartie mit dem Matt des schwarzen Königs a) auf d5, beginnend mit I.) 1.b4 f6, II.) 1.f3 e5, b) auf f5, beginnend mit I.) 1.Sc3 d6, II.) 1.Sh3 e5?

Geburtstags-Wochenende

An diesem Wochenende feiern sofort zwei prominente Retrofreunde Geburtstag: Am gestrigen Sonnabend war Werner Keym an der Reihe, am heutigen Sonntag folgt Gerd Wilts.

Beiden von hier aus herzliche Glückwünsche für das neue Lebensjahr: Alles Gute, vor allen Dingen natürlich Gesundheit wünsche ich euch — und weiterhin viel Freude und Erfolg beim Schach!

Die Schwalbe wird 90

Heute vor 90 Jahren, am Sonntag, dem 10. Februar 1924 fand auf Anregung von Anton Trilling in Essen die Gründungsversammlung der ‘Vereinigung der Problemfreunde’ statt.

Viele Problemschach-Historiker waren davon überzeugt, dass der genaue Gründungsort kaum noch zu rekonstruieren sein könne. Das lies Michael Burghardt, gebürtiger Essener, nicht ruhen, und so machte er sich im Essener Stadtarchiv auf die Suche — und wurde auch wirklich fündig, wie nun im Februar-Heft der Schwalbe dokumentiert ist.

In der von Wilhlem Maßmann geleiteten Schachecke des Essener General-Anzeigers vom 17. Februar 1924 fand er den entscheidenden Artikel:

“Schwalbe”, Vereinigung von Problemfreunden
Sonntag, den 10. Februar 1924, wurde in Essen, Restaurant “Zum Schwanen” (A. Rolf), Witteringsplatz, ein Problemclub (Schule) gegründet. Zweck: Kameradschaftliche Beziehungen unter den Problemfreunden herbeizuführen und zu unterhalten, insbesondere dem Problemschach durch Schulung, Anregung und Werbung Meister heranzubilden, um ihm die ihm gebührende Verbreitung und Anerkennung zu verschaffen. Nähere Auskunft an Interessenten erteilt bereitwilligst Ant, Trilling, Essen, Witteringstr. 56.

Nähere Details findet ihr in dem Artikel “Mein lieber Schwan…” von Michael Burghardt in der Februar-Schwalbe, S. 353-354 sowie auf der entsprechenden Seite von Ralf Krätschmer; dort auch mit Fotos.

Teilnehmer an der Veranstaltung heute vor 90 Jahren waren übrigens E. Skowronek, W. Burchard, A. Stemmer, H. August, W. Krämer, W. Karsch, A. Jakubzik, J. Ruczinski, J. Koöorz, J. Hinsken, W. Usath, A. Trilling, H. Eichholz, F. Mascher und F. Rudolph.

Ich werde heute Abend einen guten Tropfen auf das Wohl der “Schwalbe” trinken — auf die nächsten 90 Jahre!

Jorge Joaquim Lois

Herzliche Glückwünsche gehen über den Atlantik, nach Argentinien, nach Buenos Aires, wo heute Jorge Joaquim Lois seinen Geburtstag feiert.
Wir alle kennen Jorge besonders als hervorragenden Beweispartie-Komponisten, vielfach zusammen mit seinem Freund Roberto Osorio, aber heute möchte ich eine andere Aufgabe von ihm vorstellen, in Erinnerung rufen: Sie ist für mich ein Klassiker unter den illegal Clusters (ein “illegal Cluster” ist eine illegale Stellung, die durch Entfernen eines beliebigen Steins außer den Königen legal wird).

 

Jorge Joaquim Lois
feenschach 1976, Peter Kniest gewidmet; 4. Lob
Ergänze sBB und a) wD, b) wT, c) wL, d) wS, e) wB zu einem illegal Cluster (1+2)

 

Nur zu a) gebe ich für diejenigen unter euch, die mit illegal Cluster noch nicht vertraut sind, die Lösung an: Ergänze sBa7a5 und wDa6. Die Stellung ist illegal, da es keinen Damenzug gibt, der das Schachgebot erklären kann, da bei jeden letzten weißen Zug Schwarz schon im Schach gestanden haben muss. Entfernt man nun die wD, ist die Stellung offensichtlich legal, entfernt man einen der schwarzen Bauern, so hat die weiße Dame einen letzten Zug zur Verfügung, der das Schachgebot legal erklärt. Die Lösungen zu den anderen Teilen findet ihr sicherlich selbst!? die Idee ist einheitlich solch ein nicht legal erklärbares Schachgebot.

Die Mehrlingsbildung erinnert an eines der berühmtesten Hilfsmatts, das ich hier (auch ohne Lösung!) zitieren möchte:

 

Henry Forsberg
Pauli-Gedenkturnier 1934-35, 1. Preis
Hilfsmatt in 2 Zügen b) sTa6, c) sLa6, d) sSa6, e) sBa6 (3+2)

 

Nach dem Autor nennt man diese Art der Mehrlingsbildung “Forsberg-Zwillinge”.

Retro der Woche 43/2013

Diese Woche gehen herzliche Glückwünsche nach Mülheim an der Ruhr: Dort feiert am heutigen Sonntag Bernd Gräfrath Geburtstag. Alles Gute für dein neues Lebensjahr wünsche ich dir auch im Namen aller Leser des Retroblogs!

Bernd ist (problem)schachlich breit interessiert und engagiert: Viele kennen seine schachgeschichtlichen und schachphilosophischen (da trifft sich Beruf und Hobby!) Artikel, die er in letzter Zeit beispielsweise in feenschach veröffentlicht hat, er ist ein ausgezeichneter Literaturkenner und natürlich, deshalb beschäftige ich mich hier mit ihm, ein hervorragender Retro-Spezialist.

Viele kennen sicher seine Rubrik in The Problemist, wo er in jeder Ausgabe drei Retros vorstellt und diskutiert – für jeden Retrofreund ein MUSS und ein Genuss. In diesem Jahr ist er Preisrichter für die Retro-Urdrucke der Schwalbe und seit 2010 Internationaler Preisrichter der FIDE für Retros.

Sein kompositorisches Spezialgebiet sind Beweispartien mit Märchenbedingungen, die die Realisierung von Themen ermöglichen, die orthodox nicht darstellbar sind; ein Beispiel habe ich herausgesucht.

Bernd Gräfrath
Die Schwalbe 2008, Günter Lauinger gewidmet
Beweispartie in 8 Zügen, Schlagschach (10+12)

 

Beim Schlagschach (die genauen Regeln finden sich hier im Blog-Lexikon) muss bekanntlich ein möglicher Schlag immer ausgeführt werden; Könige verlieren ihre königliche Eigenschaft und dürfen geschlagen und erwandelt werden.

Gewöhnlich finde ich Schlagschach-Beweispartien recht schwer zu lösen: gerade wegen der häufig vielen Schläge, die natürlich leicht Spuren auf dem Brett verwischen. Diese Aufgabe erscheint mir aber recht leicht zu sein.

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