Retro der Woche 21/2019

Heute in zwei Wochen geht bereits das Andernach-Treffen zu Ende, und in drei Wochen findet ähnlich traditionell das Treffen der französischen Problemfreunde (R.I.F.A.C.E.) statt.

Hierzu gehören stets — wie ja auch in Andernach – Kompositionsturniere, bei denen jedoch — anders als in Andernach — auch Komponisten startberechtigt sind, die nicht am Treffen teilnehmen.

Im letzten Jahr waren Beweispartien oder andere Retros gefordert, in denen die Bauern durch Berolinabauern (üblicherweise durch ‚BB‘ abgekürzt) ersetzt sind. Im Märchenschachlexikon der Schwalbe sind Berolinabauern so definiert: „Ein Bauer, der schräg zieht und geradeaus schlägt – natürlich einschrittig vorwärts. Der (schlagfreie) Doppelschritt von der eigenen (2. bzw. 7.) Bauernreihe bleibt möglich, jetzt freilich diagonal. Umzuwandeln ist wie beim normalen Bauern. Ein en passant-Schlag ist möglich (Beispiel: wBBe2, sBBf4; nach 1.BBe2-g4 kann Schwarz 1.- BBf4xf3 e.p. schlagen).“ Sie werden meist, wie auch hier, durch kopfstehende Bauern dargestellt.

Übrigens wurden die Berolinabauern in Funkschach 1926 eingeführt; in diesem Jahr erschien dort auch eine BB-Studie von Emanuel Lasker!

Marco Bonavoglia
R.I.F.A.C.E. 2018, 1. Preis
Beweispartie in 11,5 Zügen, 2 Lösungen. Berolinabauern (15+16)

 

Wir sehen sofort: Nur BBa2 fehlt bei Weiß, und Weiß hat genau 12 Züge Zeit, den loszuwerden. Bei Schwarz sehen wir allerdings direkt 10 Züge: 3+0+2+0+2+3; also ist ein Zug übrig.

Stimmt das wirklich? sTb6 käme, wenn er in zwei Zügen sein Ziel erreichen sollte, direkt über h6. Das aber geht nicht, da zunächst hg6 (wir lassen bei Zug-Angaben meist, wie beim orthodoxen Bauern, die Abkürzung ‚BB‘ weg) erfolgen musste — dieser Zug versperrt aber die sechste Reihe. Also brauchte sTb6 drei Züge, und damit sind alle schwarzen Züge erschöpft.

Nun wollen wir einmal schauen, wo denn BBa2 geschlagen werden konnte?

Weiterlesen

Murfatlar-Turnier beim WCCC

Neben dem bereits erwähnten Champagner-Turnier gibt es beim WCCC in Ohrid ein weiteres Retro-Turnier, ausgerichtet von Paul Rãican: Im ersten Murfatlar-Turnier geht es um Beweispartien mit Berolinabauern — die ziehen diagonal und schlagen vertikal “nach vorn”; sie können mit anderen Märchenbedingungen, nicht aber Märchensteinen kombiniert werden. Das Turnier ist offen auch für Nicht-Kongressteilnehmer, Einsendeschluss ist der 3. September 2018.

Die genauen Bedingungen mit zwei Beispielaufgaben findet ihr auf der WCCC-Turnierseite zum Download. Viel Spaß und Erfolg beim Komponieren!

R.I.F.A.C.E 2018 Retro-Preisbericht

Das ging ja schnell! Der Preisbericht für das Retro-Kompositionsturnier des R.I.F.A.C.E 2018 Treffens steht bereits im Internet zur Verfügung! Neun Beweispartien und fünf “klassische” Retros jeweils mit Berolina-Bauern wurden ausgezeichnet.

Viel Spaß beim Studieren des Preisberichts!

R.I.F.A.C.E. 2018

Was in Deutschland das Andernachtreffen am Himmelfahrts-Wochenende ist, ist für Frankreich R.I.F.A.C.E. über Pfingsten.

Regelmäßig gibt es dort auch ein Retro-Turnier, an dem man auch teilnehmen darf, wenn man nicht vor Ort ist. Dieses Mal ist das Thema “Retro bzw. Beweispartie mit Berolona-Bauern BBstatt der normalen.” Der zieht (einschrittig) schräg nach vorn und schlägt gerade: d4-e5, e5xXe6. Ein doppelschrittiger Anfangszug ist möglich (d2-f4), und dann kann ein schwarzer BB auf e4 mit e4xe3ep schlagen. Also alles wie normal, nur halt verdreht…

Nachtrag der Veranstalter vom 19.5.18: Es sind keine anderen Märchensteine oder -bedingungen zugelassen!

Eine Aufgabe pro externen Teilnehmer ist zulässig, sie muss per Mail bis zum Pfingstsonntag 20.5.18 15:00 Uhr beim Turnierleiter eingehen. Die detaillierten Rahmenbedingungen und auch einige Beispielaufgaben findet ihr in der offiziellen Ankündigung.

Viel Spaß und Erfolg — ob beim Treffen oder von zu Hause aus!