KARL

Heute ein weiterer Lesetipp: Kennt ihr KARL, das kulturelle Schachmagazin? Wenn nicht, wird es höchste Zeit, das zu ändern!

Das Magazin erscheint vierteljährlich und widmet sich in Berichten, Analysen, Essays und Porträts den kulturellen, historischen und gesellschaftlichen Aspekten des Schachs. Jede Ausgabe hat ein bestimmtes Schwerpunkt-Thema; im neuesten, gerade erschienenen Heft 1/2014 dem Thema Schachkomposition.

Nun ahnt ihr, warum ich euch dieses Heft so ans Herz lege — auch wenn Retroanalyse so gut wie keine Rolle spielt. Aber das wäre sicher auch nicht so gut in einem Heft, das hauptsächlich Partie-Spielern Problemschach näher bringen soll?!

Das geschieht einerseits mit “historischen” Artikeln von Hanspeter Suwe (Geschichte des Problemschachs), Hans Gruber (über Die Schwalbe) und Günter Büsing (Internationale Problemschachverbände) sowie einem spannenden Interview mit bernd ellinghoven. Wenn ihr immer schon wissen wolltet, warum er seinen Namen klein schreibt, so erfahrt ihr es hier!

Dann folgen, sehr geschickt für das “Party-Zielpublikum” Lieblingsprobleme bekannter Partiespieler bis hin zu Vishy Anand, ein Beitrag über den Studienspezialisten Harold van der Heijden und seine Studiensammlung, über den Löse- und Partie-GM John Nunn sowie ein Artikel von Jochanan Afek (auch Party-IM…) über Chamäleon-Echos in Studien. Weiter geht es mit geschichtlichen Reminiszenzen über David Przepiorka und Arnold Graf Pongracz.

Im allgemeinen Teil findet sich ein sehr interessantes Interview mit Vlastimil Hort anlässlich seines 70. Geburtstags, ferner verschiedene Buchrezensionen, darunter auch das Kraemer-Buch von Ralf Binnewirtz.

Ich garantiere euch tolles Lesevergnügen!

ChessProblems.ca

Seit 2010 betreibt Cornel Pacurar aus dem kanadischen Toronto die Seite ChessProblems.ca, die überwiegend, aber nicht ausschließlich den Serienzügern gewidmet ist und auch sehr interessante Thematurniere veranstaltet.

Nun gibt er auch ein zugehöriges Bulletin heraus, dessen erste Ausgabe in Form einer 20-seitigen pdf-Datei vor ein paar Tagen erschienen ist.

Sowohl die Seite selbst auch als das Bulletin sind sehr interessant und lesenswert: Schaut einmal vorbei!

Schwalbe und feenschach

Heute, am 25. März, hatte ich schon das April-Heft der Schwalbe im Briefkasten — und nicht nur das: Auch zwei feenschach-Hefte (f-204 und f-205) waren dabei!

Alle drei Hefte bieten großartigen Lese- und Lösestoff für uns Retrofreunde; nur ein paar Artikel möchte ich besonders erwähnen:

In der Schwalbe ein Einführungsartikel zu Anticirce-Procas von Andreas Thoma sowie der Beitrag von Bern Schwarzkopf zu Tempoverlustspielen; in feenschach zum Beispiel ein Artikel über eine Aufgabe von Karl Fabel, Preisbericht und Artikel zu A→B-Schach, zu Basisplänen in logischen VRZ-Procas, zu elsässischen Beweispartien — und bereits der Preisbericht zu den 2012er feenschach-Retro-Urdrucken.

Jede Menge interessante Themen also — viel Spaß!

April-Schwalbe

Nein, das April-Heft der Schwalbe ist noch nicht erschienen (das wäre ja auch komisch, wenn ich richtig auf den Kalender geschaut habe), aber meine Retro-Beiträge habe ich vor ein paar Tagen an Volker Gülke, den Schriftleiter, gesendet.

Ich freue mich, dass wieder ein paar mehr Urdrucke für Die Schwalbe eingetroffen sind, so könnt ihr euch endlich wieder auf neun Retros zum Lösen und Kommentieren freuen!

Aber bis zum Erscheinen habt ihr hoffentlich noch viel Freude an den Aufgaben des Februar-Hefts!?

Die Schwalbe wird 90

Heute vor 90 Jahren, am Sonntag, dem 10. Februar 1924 fand auf Anregung von Anton Trilling in Essen die Gründungsversammlung der ‘Vereinigung der Problemfreunde’ statt.

Viele Problemschach-Historiker waren davon überzeugt, dass der genaue Gründungsort kaum noch zu rekonstruieren sein könne. Das lies Michael Burghardt, gebürtiger Essener, nicht ruhen, und so machte er sich im Essener Stadtarchiv auf die Suche — und wurde auch wirklich fündig, wie nun im Februar-Heft der Schwalbe dokumentiert ist.

In der von Wilhlem Maßmann geleiteten Schachecke des Essener General-Anzeigers vom 17. Februar 1924 fand er den entscheidenden Artikel:

“Schwalbe”, Vereinigung von Problemfreunden
Sonntag, den 10. Februar 1924, wurde in Essen, Restaurant “Zum Schwanen” (A. Rolf), Witteringsplatz, ein Problemclub (Schule) gegründet. Zweck: Kameradschaftliche Beziehungen unter den Problemfreunden herbeizuführen und zu unterhalten, insbesondere dem Problemschach durch Schulung, Anregung und Werbung Meister heranzubilden, um ihm die ihm gebührende Verbreitung und Anerkennung zu verschaffen. Nähere Auskunft an Interessenten erteilt bereitwilligst Ant, Trilling, Essen, Witteringstr. 56.

Nähere Details findet ihr in dem Artikel “Mein lieber Schwan…” von Michael Burghardt in der Februar-Schwalbe, S. 353-354 sowie auf der entsprechenden Seite von Ralf Krätschmer; dort auch mit Fotos.

Teilnehmer an der Veranstaltung heute vor 90 Jahren waren übrigens E. Skowronek, W. Burchard, A. Stemmer, H. August, W. Krämer, W. Karsch, A. Jakubzik, J. Ruczinski, J. Koöorz, J. Hinsken, W. Usath, A. Trilling, H. Eichholz, F. Mascher und F. Rudolph.

Ich werde heute Abend einen guten Tropfen auf das Wohl der “Schwalbe” trinken — auf die nächsten 90 Jahre!

Die Schwalbe Februar 2014 erschienen

Gestern hatte ich darauf hingewiesen, dass das Februar-Heft der Schwalbe versandt worden sei — und heute hatte ich es schon im Briefkasten!

Sehr viel interessanter Lesestoff findet sich dort: Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe mich eben intensiv mit dem Zweizüger-Preisbericht 2012 von Wieland Bruch (Ersatzrichter für den verstorbenen Milan Velimirović) beschäftigt!

Daraus solltet ihr nicht schließen, dass es für Retrofreunde keine spannende Lektüre gäbe: im Gegenteil! Neben den (leider nur) sechs Urdrucken und der wie üblich ausführlichen Lösungsbesprechung zu den Urdrucken aus dem August-Heft 2013 gibt es einen sehr interessanten Aufsatz von Nikolai Beluchow zum Thema >Ortho-Rekonstruktionen, den ich euch sehr ans Herz lege.

Auf zwei weitere Punkte im neuen Schwalbe-Heft werde ich in den nächsten Tagen noch zurückkommen.

Frohe Weihnachten!

Allen Retrofreunden wünsche ich
ein frohes und friedliches Weihnachtsfest!

Vielleicht habt ihr ja an den Feiertagen oder “zwischen den Jahren” (ein merkwürdiger Begriff, wie ich finde…) Lust und Zeit, euch ein wenig mehr als sonst mit Retroanalyse zu beschäftigen? Dann habe ich einen Tipp für euch!

Nikolai Beluchow hat 2010 ein Büchlein veröffentlicht, in dem er eine Idee von Nikita Plaksin von 1993 aufgegriffen hat: Ihm bekannte Retrofreunde nach ihren persönlichen Lieblingsstücken zu fragen.

Heraus gekommen ist eine großartige Sammlung von etwa 50 klassischen Retros (keine Beweispartien!), die Nikolai hervorragend und ausführlich kommentiert hat. Ich kann die Broschüre, die ihr aus dem Internet herunterladen könnt, nur wärmstens empfehlen, und auch das Englisch ist für Nicht-Sprachprofis wohl sehr gut zu verstehen. Ich jedenfalls schaue immer wieder gern hinein!

Lesestoff

Gestern Mittag hatte ich viel Lesestoff im Briefkasten: Aus Aachen kamen frisch aus der Druckpresse:

Natürlich gibt es für jeden Problemisten viel interessanten Lesestoff, und für uns Retrofreunde findet sich auch eine Menge:

  • Preisbericht “Die Schwalbe 2010-2012, Schachmathematik und Sonstiges” (H. Gruber, Schwalbe, Seite 318)
  • “Elsässisches Schach” (der Artikel stammt von mir, Schwalbe, Seite 311)
  • “Retro Existentialism” (A. Frolkin, f-202, Seite 272)
  • “Retro Anarchy” (A. Frolkin, f-203, Seite 297)
  • Urdrucke in f-203, Die Schwalbe und Probleemblad
  • Und natürlich gibt es in der Versteigerungs-Broschüre viel zu entdecken!

Euch viel Spaß bei der Lektüre!

Update 14.12.13: Link zur Bücherversteigerung der “Schwalbe” hinzugefügt.