Marco Bonavoglia 60 Turnier

Zur Feier seines 60. Geburtstages schreibt Marco Bonavoglia ein Jubiläumsturnier aus; gefordert sind Beweispartien mit mehreren Lösungen und/oder Zwillingen, die zweifarbige Strategie zeigen. Märchenbedingungen sind erlaubt, aber keine Märchenfiguren. Abhängig von der Anzahl der Einsendungen können im Preisbericht zwei Gruppen (Orthodox und Märchen) gebildet werden.

Beispiele:

Marco Bonavoglia
Messigny 2008, 1. Preis
Beweispartie in 7,5 Zügen mit Varianten (13+13)

Lösung:
1.f4 a5 2.f5 a4 3.f6 a3 4.fxg7 axb2
a) 5.gxh8=L bxa1=S 6.Lhb2 Sb3 7.d4 Sxc1 8.Lxc1;
b) 5.gxh8=S bxa1=L 6.Sg6 Lag7 7.Sxf8 Lxf8 8.d4.

Pronkin auf c1 und f8. Turnier-Thema: Ein Umwandlungsstein schlägt einen Umwandlungsstein.

Marco Bonavoglia
StateGems 2006, Lob — Sara gewidmet
Beweispartie in 3,5 Zügen Andernach-Schach, 2 Lösungen (15+15)

Lösung:
I) 1.d4 Sf6 2.d5 Sxd5=wS 3.Sxe7=sS Sg8 4.c4;
II) 1.c4 e5 2.Sc3 e4 3.Sxe4=sS Sxd2=wS 4.Sb1.

Weißer und schwarzer Springer-Rundlauf.

Pro Komponist ist eine beliebige Anzahl von Einsendungen erlaubt, allerdings höchstesn ein nicht Computer-geprüftes Stück. Bitte gebt für C+ Probleme das Prüfprogramm an.

Der Richter erhält alle Einsendungen in anonymisierter Form.

Einsendungen an Antonio Garofalo (perseus(AT)bestproblems.it) bis zum 31. Januar 2014; Richter ist Marco Bonavoglia.

Die Original-Ausschreibung findet ihr im Netz.

Retro der Woche 24/2013

Unglaublich, wie die Zeit vergeht… Vor ziemlich genau neun Monaten, am 8. September 2012, ist es hier losgegangen mit dem ersten Blogeintrag, und heute folgt bereits der hundertste.

Sehr viel Spaß macht es mir, hier ein wenig aus der Retro-Welt zu berichten, und zwar gerade wegen eurer Reaktionen, die ich immer wieder erhalte: Natürlich besonders in Form von Anmerkungen zu einzelnen Beiträgen hier im Blog, aber auch per Mail, im persönlichen Gespräch. Das motiviert mich, hier möglichst aktuell und interessant weiter zu berichten; ganz herzlichen Dank für eure Mitwirkung!

Vor wenigen Tagen erhielt ich das Monumentalwerk ASymmetrie von Michael Schlosser und Martin Minski: Auf weit über sechshundert Seiten (!) stellen sie Aufgaben aus allen Problemschach-Bereichen mit symmetrischer Stellung, aber asymmetrischer Lösung vor. Methodisch sehr schön finde ich die Aufteilung in acht Kapitel wie in den FIDE-Alben, dann schließen sich in drei Kapiteln Spiegelzwillinge mit klassischen, märchenhaften oder Retro-Forderungen an; ein Schlusskapitel beschäftigt sich mit Sonderformen, jeweils chronologisch geordnet.

Besonders gefällt mir die Darstellung der Lösungen: Direkt unter der Aufgabe (eine pro Seite) wird sehr übersichtlich die Lösung und auch der “symmetrische Fehlversuch” meist mit eigenen Diagrammen vorgestellt und kommentiert. Aus dem Vorwort: “Besondere Sorgfalt legten wir auf unsere Kommentare, die wir mit zahlreichen Zitaten aus Fachartikeln und Büchern, mit zeitgenössischen Lösermeinungen, mit Kommentaren der Preisrichter oder sogar mit Bemerkungen der Komponisten selbst anreicherten. Bewusst wählten wir keinen einheitlichen Sprachstil, sondern kommentierten einmal fachlich nüchtern und ein anderes Mal eher humorvoll. Der Leser sollte beim Umblättern nicht ahnen, was ihn auf der nächsten Seite erwartet, und auf sachlich unterhaltsame Art auf seine Kosten kommen.”

Natürlich will ich hier aus dem Buch ein Retrostück vorstellen, heute ein sehr leichtes, aber doch geschichtlich bemerkenswertes.
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Druckfehler II in Schwalbe 260

Quasi gleichzeitig haben mich Klaus Wenda und Urs Handschin darauf aufmerksam gemacht, dass im April-Heft der Schwalbe (Heft 260) die Forderung der 15553 von Vlaicu Criçan verdruckt ist: Sie muss lauten

S#1 (Selbstmatt!!) vor 7 Zügen, VRZ Proca, Circe Assassin.

Auch hier meine Entschuldigung an Autor und Löser!

Druckfehler in Schwalbe 260

Im Aprilheft der Schwalbe ist leider durch mein Versehen die Aufgabe 15552 verdruckt; hier die Korrektur:

Wolfgang Dittmann & Klaus Wenda
15552 Die Schwalbe April 2013 (Korrektur)
#1 vor 12 Zügen; VRZ Proca Anticirce Typ Calvet; ohne Vorwärtsverteidigung (2+8)

Ich bitte die Autoren und Löser um Entschuldigung!

(Nachtrag 18.6.13: Ich habe die Zügezahl in der Forderung ergänzt; sie hat sich gegenüber der verdruckten Aufgabe in der Schwalbe nicht geändert.)

Retro der Woche 23/2013

Vor ein paar Tagen habe ich das Buch 64 Proof Games von Satoshi Hashimoto erhalten: Ein sehr schön gemachtes und interessantes Buch, das nicht nur durch seine besonders Aufmachung punktet: Die 64 Beweispartien werden chronologisch zunächst ohne Lösungen präsentiert, dann erfolgt auf einer ganzen Seite (mit wiederholtem Diagramm) die Lösung und Anmerkungen dazu sowohl auf japanisch als auch auf englisch. Er folgen einige Vergleichsaufgaben, genau so kommentiert, sowie zwei Aufsätze über klassische Retros von Michel Caillaud sowie über das Lösen von Beweispartien, letzterer stammt von Tadashi Wakashima.

Beziehen kann man das Buch (Preis: 20,– EUR) beispielsweise bei Ralf Krätschmar, dem Bücherwart der Schwalbe.

Aus dem Büchlein stelle ich die Nr. 63 vor — weil sie eine tolle Fortsetzung zum Retro der Woche 22/2013 bildet.

Satoshi Hashimoto
StrateGems 2011, 2. Preis
Beweispartie in 25 Zügen (14+15)

Zählen wir die weißen Züge, so sehen wir auf dem Brett bereits 22; darüber hinaus muss sich der fehlende weiße Turm auf d6 opfern, womit alle weißen Züge erschöpft sind.

Schwarz scheint jede Menge Züge übrig zu haben, jedoch fällt die Position der schwarzen Türme auf: Einer kam von a8 und hat dann den wBc2 zu Hause geschlagen (alle weißen Züge sind erschöpft!) und hat anschließend dieses Feld wieder geräumt, damit [wDd1] via h7 nach h8 gelangen kann.
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3. FIDE-Weltcup

Die “große FIDE” schreibt in Kooperation mit dem Präsidium der WFCC den 3. Weltcup für Schachkomposition 2013 in acht Rubriken (denen der FIDE-Alben) aus.

Jeder Komponist ist eingeladen, pro Rubrik eine Originalaufgabe (Koproduktionen sind nicht zugelassen) ausschließlich per Mail mit Diagramm, Lösungen, möglichen Kommentaren und Angabe der Postanschrift bis zum 1. September 2013 an den Turnierdirektor Dimitri Turewski (dmitri.turevski(AT)gmail.com) zu senden. Das Thema ist frei, es gibt für die Hilfs- und Selbstmatts keine Längenbeschränkungen. Für die Märchenabteilung sind nur Aufgaben zugelassen, die mit Alybadix, Popeye oder WinChloe getestet sind; gebt bitte an, mit welchem Programm die Aufgabe getestet wurde.

Preisrichter in den Rubriken sind:

  • Zweizüger: Vasil Djachuk
  • Dreizüger: Miodrag Mladenović
  • Mehrzüger: Michael Marandjuk
  • Studien: Juri Akobia
  • Hilfsmatts: Fadil Abdurahmanović und Borislav Gadjanski
  • Selbstmatts: Zoran Gavrilovski
  • Märchenaufgaben: Petko Petkov
  • Retros/Beweispartien: Silvio Baier

Der Preisbericht soll schon am 15. Dezember 2013 im Internet veröffentlicht werden. Alle Teilnehmer erhalten eine Broschüre mit den Turnierergebnissen (daher die Postanschrift…). Für die Erstplatzierten jeder Rubrik gibt es einen Pokal, weiterhin für alle Preisträger vom FIDE-Präsidenten unterzeichnete Urkunden.

Übrigens: die Preisberichte der ersten beiden FIDE-Weltcups könnt ihr auf der Seite von Andrej Seliwanow finden.

Retro der Woche 22/2013

Wenn zwei Größen wie Michel Caillaud und Reto Aschwanden gemeinsam eine Beweispartie bauen, kann man davon ausgehen, dass das kein “08/15 Stück” wird — und ihr werdet sehen, dass diese Annahme auch für die Aufgabe richtig ist, die ich heute ausgesucht habe.

Michel Caillaud & Reto Aschwanden
Phénix 2005, 1. ehrende Erwähnung
Beweispartie in 17 Zügen (15+13)

 
Beginnen wir wie üblich mit dem Zählen der erforderlichen Züge: Weiß benötigt mindestens 16, um seine Steine in die Diagrammstellung zu bekommen (3xD, 4xT, 3xL, 2xS, 4xB), ein Zug ist also noch frei. Die Nordost-Ecke des Bretts kann nur dann rechtzeitig von den weißen Steinen erreicht werden, wenn [wLf1] schnell starten kann; dies legt nahe, dass Schwarz rasch auf f3 ein Schlagobjekt bereit stellt.
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mpk 50

Heute gibt es in München Anlass zu einer großen Feier: Wenn vielleicht schon nicht fussballerisch, dann problemschachlich, denn der Münchener Problemkreis (mpk) feiert heute sein 50jähriges Bestehen!

Am 25. Mai 1963 trafen sich im Hotel Torbräu mitten in der Münchener Innenstadt 16 Problemisten zu einem von Max Rieger initiierten Beisammensein, auf dem sofort beschlossen wurde, sich monatlich zu treffen — und diese Tradition hält bis heute an.

Wer am zweiten Sonnabend eines Monats im Raum München weilt, dem kann ich nur empfehlen, das Treffen, das nach verschiedenen Umzügen nun im Seniorenclub in Haar sein Zuhause gefunden hat, zu besuchen. Nehmt vorher einfach Verbindung auf zu Norbert Geissler (Mail: norbert.geissler(AT)ng37.de).

Frank Müller ist derzeitiger Herausgeber der “mpk-Blätter”, den jeweils zum Treffen erscheinenden Mitteilungen des Münchener Problemkreises, die unter anderem einen eigenen Urdruckteil enthalten, für den ich das Vergnügen habe, für die Jahre 2012 und 2013 als Preisrichter zu fungieren. Die Ausgaben können von der (toll gemachten!!) Problemschachseite von Gerald Ettl heruntergeladen werden.

Von hier herzliche Glückwünsche zu diesem tollen Jubiläum — ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch beim mpk!