60. WCCC 2017 in Dresden!

Breaking News — Breaking News

Heute Morgen ist beim WCCC in Belgrad die Entscheidung über den Veranstaltungsort des nächsten Weltproblemschachtreffens sowie der Löseweltmeisterschaft gefallen:

Es wird vom 5. bis zum 12. August 2017 in Dresden stattfinden. Damit findet das Treffen 25 Jahre nach “Bonn 1992” wieder einmal in Deutschland statt.

Berücksichtigt dies schon bei allen Urlaubsplanungen für das kommende Jahr! Weitere und aktuelle Informationen werdet ihr auch hier in meinem Blog finden.

Breaking News — Breaking News

 

Atelier 64

Nach langjährigen Geburtswehen ist endlich (und pünktlich zum WCCC in Belgrad) die schachliche Autobiographie von Zdravko Maslar als Band 14 der FEE=NIX Reihe erschienen:

Zdravko Maslar   Atelier 64 — Ausgewählte Schachaufgaben, kommentiert von meinen Freunden

Der Untertitel verrät schon den originellen Ansatz dieses Buches: Die ausgewählten 180 Aufgaben hat er nicht selbst kommentiert, sondern etwa 100 Problemisten um ihre Kommentare gebeten, hauptsächlich, aber nicht ausschließlich aus den vielen Andernach-Besuchern — alle bisherigen 42 Andernach-Treffen hat Zdravko ja organisiert.

Dies macht das Buch besonders — und aus meiner Sicht besonders lesenswert. Wer nur Retros sucht, ist hier natürlich falsch, auch wenn ein paar Retros im Buch enthalten sind. Wer aber hervorragende Aufgaben, überwiegend Hilfsmatts genießen will, wer sich für die unterschiedlichen Kommentare interessiert, wer eine Menge Erinnerungen an die Andernach-Treffen lesen möchte, ist hier genau richtig — ebenfalls jeder, der sich an den vielen alten und neuen Fotos, angefangen beim legendären Problemschachtreffen 1958 in Piran, erfreuen möchte.

Dieses Buch gehört wie jeder Band der FEE=NIX Serie zur Pflichtlektüre eines jeden Problemfreundes.

220 Seiten, viele Abbildungen, Fadenheftung Leineneinband, Preis: 35.- € Zahlungen bitte auf das feenschach-Konto bernd ellinghoven:
IBAN: DE44 3601 0043 0101 9724 37
BIC: PBNKDEFF
Auslieferung Mitte August 2016 — oder jetzt beim WCCC in Belgrad.

Und “für Zwischendurch” bringe ich einen Klassiker, der im Buch den Abschluss der ausgewählten Aufgaben bildet:

Zdravko Maslar & Hrjove Bartolović
16. TT problem 1957, 6. Lob
Letzter Zug? (2+10)

 

Euclide 1.1

Kaum hatte ich hier die neue Version von Natch angekündigt, gibt es auch vom “Konkurrenzprodukt” Euclide von Étienne Dupuis ein Update: In der Version 1.1 kann man Einschränkungen bezüglich der Lösung angeben, beispielsweise Euclide mitteilen, dass ein bestimmter Bauer auf einem bestimmten Feld in eine bestimmte Figur umgewandelt werden muss.

Mit diesen Möglichkeiten, die die Prüfdauer deutlich verkürzen können, muss man natürlich sehr vorsichtig umgehen, da man damit möglicherweise nicht nur viele Fehlversuche, sondern auch Nebenlösungen ausblenden kann. Sie hilft also besonders während des Kompositionsprozesses, ersetzt schlussendlich aber keine vollständige Prüfung. Auch wenn ihr das sonst nicht so mögt: Lest unbedingt vorher die Beschreibung dazu in der Hilfe-Datei durch!

Dennoch natürlich ein tolles Feature, das Euclide sicher noch attraktiver als bisher schon macht.

Retro der Woche 31/2016

Ich finde es immer wieder spannend, mir ältere Preisberichte anzuschauen, um zu sehen, wie sich seit dem Berichtszeitraum die Retroanalyse weiterentwickelt hat. Beim Schwalbe-Preisbericht für den Jahrgang 1996 können wir diese Betrachtung gleich zweimal anstellen, denn Ersatz-Richter Ronald Schäfer, der im letzten Jahr in Aalen die Schwalbetagung ausgerichtet hatte, erstellte den Bericht erst im Jahre 2006 – jeweils zehn Jahre Abstand sind sehr interessant!

Den ersten Preis der damals noch kleinen Beweispartie-Abteilung (nur 10 von 54 Aufgaben!) hatten wir uns bereits als Retro der Woche 3/2015 angeschaut, hier nun die zweitplatzierte Aufgabe.

Chris Patzke
Die Schwalbe 1996, 2. Preis Abt. II
Beweispartie in 16 Zügen, Zeroposition a) sD→f3, b)+wBe3 (13+14)

 

Die „Zeroposition“ ist nicht zum Lösen gedacht, sondern es müssen die jeweiligen Stellungsänderungen vorgenommen werden, bevor dann a) und b) gelöst werden können. Wenn man so will, ist die Zeroposition einfach ein Trick, zwei Stellungsänderungen bei der Zwillings-Angabe zu vermeiden…

Sofort fällt natürlich auf, dass der weiße König in Teil b) im Doppelschach steht – können wir daraus schon Schlüsse ziehen? In Teil a) liegt kein Doppelschach vor, aber auch da kann das Schachgebot nur so erklärt werden, wobei das Startfeld beim Turmschach noch nicht genau gesehen werden kann.

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Belgrad

Heute beginnt in Belgrad der 59. World Congress of Chess Composition (WCCC), in dessen Rahmen am kommenden Dienstag und Mittwoch die 40. World Chess Solving Championship (WCSC) stattfinden wird.

Allen Teilnehmern wünsche ich eine schöne und erfolgreiche Zeit dort, interessante Begegnungen mit Problemfreunden aus aller Welt.

Natürlich gibt es auch wieder viele offizielle und inoffizielle Kompositionsturniere; auf das Champagner-Turnier für Retro-Aufgaben hatte ich ja bereits hingewiesen.

Über die anderen Turniere, die offiziellen und die inoffiziellen könnt ihr euch natürlich im Internet informieren.

Natch und Teddy

Gerade sind zwei interessante, aber auch völlig verschiedene Schachprogramme sind in einer neuen Version erschienen:

Natch ist ein Prüfprogramm von Pascal Wassong für orthodoxe Beweispartien. Der Quelltext ist offen, sodass es z.B. für Linux einfach nutzbar ist; für (64bit) Windows liegt es als bereits übersetztes, sofort ausführbares Programm vor. Es läuft unter Windows im Command-Fenster; “natch -h” zeigt alle möglichen Parameter zur Steuerung des Programms an, ebenso gibt es natürlich Informationen auf der Natch Web-Site.
Die neue Version 3.0beta behebt einige Fehler aus 2.50beta und beschleunigt den Lösevorgang dadurch, dass bestimmte zeitliche Abhängigkeiten im Lösungsverlauf erkannt werden, wodurch der Suchbaum eingeschränkt wird. Auf alle Fälle ausprobieren!!

Teddy ist kein eigenes Löseprogramm, sondern eine graphische Oberfläche für Popeye, das Löseprogramm für orthodoxe und sehr viele Märchenaufgaben (Märchensteine, Märchenbedingungen). Auch dieses Programm, das von Bjørn Enemark stammt, ist frei verfügbar und ebenso wie Natch kostenlos nutzbar.
Bjørn verbessert und erweitert Teddy sehr häufig, sodass für Interessenten und Nutzer ein gelegentlicher Blick auf die Teddy Homepage lohnt. Auch Teddy kann ich euch persönlich, vor allen Dingen ab Version 1.3 (aktuell ist nun Version 1.5) nur empfehlen!

Bernd Schwarzkopf 70

Heute gehen herzliche Glückwünsche zum “runden” Geburtstag nach Neuss, wo Bernd Schwarzkopf seinen 70. Geburtstag feiert.

Bernd ist gebürtiger Westfale aus Wickede an der Ruhr und entstammt einer dortigen “Schach-Dynastie”, von denen ich selbst einige kennen gelernt hatte, als ich eine Zeit lang im Schachbezirk Iserlohn Partieschach gespielt hatte — lang ist’s her… Beruflich zog es ihn dann nach Düsseldorf, als er an der dortigen Universität im Rechenzentrum gearbeitet hat.

Schon früh fand Bernd vom “Partyschach” zur Problemwelt (er ist seit 50 Jahren Schwalbe-Mitglied!) und war schon in jungen Jahren ein begeisterter Retro-Freund, wie die Aufgabe zeigt, die er vor genau 44 Jahren veröffentlicht hat.

Bernd Schwarzkopf
feenschach Juli 1972
-(w&s), dann ser-h#2, 2 Lösungen (1+1)

 

Neben fleißigem Komponieren, Lösen und Artikel schreiben macht sich Bernd im Hintergrund sehr um das Problemschach, seine Publikationen verdient: Wisst ihr, dass quasi alle Inhaltsverzeichnisse, die ihr von deutschen Problemschachzeitungen kennt, von Bernd mit bemerkenswerter Akribie erstellt werden?

Alles Gute, lieber Bernd, für das kommende Lebensjahrzehnt!

R: 1.Kb6:Ta6 Ta8:Ta6 & vor: 1.0-0-0 2.Td7 Ta8#
R: 1.Kb7:Ta6 Te6:Da6 & vor: 1.Kd8 2.Te8 Dd6#

Retro der Woche 30/2016

Im Retro der Woche 17/2016 hatte ich bereits den zweiten Preis des Schwalbe-Informalturniers 2014 vorgestellt. Heute möchte ich mich dem vierten Preis zuwenden, der ebenfalls beeindruckende, moderne Beweispartie-Thematik zeigt.

Nicolas Dupont & Silvio Baier
Die Schwalbe 2014, 4. Preis
Beweispartie in 30 Zügen (12+14)

 

In seiner unnachahmlichen Art bezeichnete Hans Gruber als Kommentator das Stück als „Eine der leichtesten Übungen seit langem!“, was er wie folgt erklärte: „Bei DER Kombination von Autoren kann man die Erwartungen gleich auf ‚Knüller‘ einstellen. Und sie werden nicht enttäuscht. … Grandios!!“

Dann wollen wir uns diesen Knüller doch genauer anschauen, bei dem keine Doppelbauern im Diagramm zu sehen sind, bei dem also die Schlagfälle zunächst gut verborgen sind.

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