Erich Bartel 85 — für zwischendurch (3)

Heute gehen ganz besonders herzliche Glückwünsche nach Augsburg: Dort feiert Erich Bartel seinen 85. Geburtstag! Erich ist ein immer noch sehr aktiver Komponisst mit Schwerpunkt Märchenschach, ein fleißiger Artikel-Schreiber und bekannt durch viele “größere” Veröffentlichungen: Da sei nur an die “Krummen Hunde” (zusamen mit Hansjörg Schiegl) erinnert, an “Umwandlungen in Märchenfiguren” (zusammen mit Hans Gruber und Sohn Elmar) oder die Jahrzehnte lange Herausgabe der “Problemkiste”.

Gelegentlich hat sich Erich auch ins Gebiet der Retroanalyse gewagt — meist, aber nicht immer, kleine, hübsche Hilfsrückzüger. Davon möchte ich einen vorstellen: Zum Genießen und Lösen zwischendurch!

Erich Bartel
Diagramme und Figuren 1964
-1(w+s), dann h#1 (1+1)

 

Weiß und Schwarz nehmen einen Zug zurück, und dann folgt ein Hilfsmatt in einem Zug. Und hier merkt man auch wieder den Märchenschächer: Ein puristischer Rotro-Mensch hätte sicher einen weißen König beispielsweise auf e1 nachtwächtern lassen — Erich aber kümmert sich nicht um den: Frei nach Artikel 6 des Rheinischen Grundgesetzes: Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.

Lieber Erich, für dein neues Lebensjahr wünsche ich dir im Namen aller Retroblog-Freunde alles Gute, alles Schöne, weiterhin viel Schaffensfreude am Schachbrett und am Computer, Gesundheit, Glück — einfach alles, was du dir selbst wünscht. Und heute lass dich ganz doll feiern!

Günther Weeth 80

Heute gehen besonders herzliche Glückwünsche nach Stuttgart: Dort feiert Günther Weeth seinen 80. Geburtstag.

In den letzten Jahren wurde Günther wieder sehr aktiv im Bereich der Retros, wo er sich auf Verteidigungsrückzüger mit der Märchenbedingung Anticirce konzentriert: Nicht nur in Form von hochklassigen Aufgaben (jüngster Erfolg: sein zweiter Preis im Dittmann-Gedenkturnier, siehe Die Schwalbe Juni 2015, S.130ff.), sondern auch von Vorträgen und Aufsätzen: Bald werden in Die Schwalbe und in feenschach wieder interessate Beiträge von ihm erscheinen.

Aber eigentlich ist Günther schon ein “alter Retro-Hase” (oder sollte ich zu Ehren seines geschätzten Lehrmeisters Josef Haas von einem “Retro-Haasen” sprechen??), und daran will ich mit der ausgewählten, nicht allzu komplizierten Aufgabe von ihm erinnern:

Günther Weeth
8199 Die Schwalbe 1993
Schwarz und Weiß nehmen 1 Zug zurück, dann #1
Hilfsrückzüger (14+7)

 

Die Lösung ist R: 1.– Lh2xSg1 2.Ta1xLa2, dann 1. 0-0-0#. Fast noch interessanter sind die Verführungen: Bh2xSg1=L? impliziert, dass der auf a2 zu entschlagende L eine auf d1 entstandene UW-Figur ist: Damit wäre die Rochade unzulässig (Schachgebot des sB auf d2)! R: 2.Ta1-a2 und R: 2.Ta1xD,T,Ba2 gehen ebenfalls nicht wegen Retropatt bzw. nicht R: 2.Ta1xSa2 wegen Verhinderung der Vorwärts-Rochade.

Lieber Günther, ich wünsche dir im Namen aller Retrofreunde alles Gute für das nächste Lebens-Jahrzehnt, einfach alles, was du dir selbst wünscht! Und heute lass dich toll feiern!

Gerd Wilts hat Geburtstag

Herzliche Glückwünsche nach München an Gerd Wilts zu seinem heutigen Geburtstag und im Namen aller Leser hier alles Gute für das neue Lebensjahr!

Gerds Verdienste um das Problemschach, speziell unser Lieblingsgebiet kann man gar nicht in wenigen Sätzen zusammenfassen, drum beschränke ich mich auf einige Stichpunkte: Er hat 1991 zusammen mit Andrej Frolkin das Buch Shortest Proof Games — The Rubik’s Cube of a Chess Player veröffentlicht, das stark zur Popularisierung dieses heutigen Hauptgebietes der Retroanalyse beigetragen hat, er hat die PDB aufgebaut und weiterentwickelt, er betreibt sie ebenso wie die Website der Schwalbe — leider kommt er neben diesen Aktivitäten sowie Familie und Beruf viel zu selten zum Komponieren und Richten.

Eine kleine, sehr hübsche Aufgabe von ihm soll euch zum Selbstlösen anregen:

Gerd Wilts
Phénix 1998
Letzte 16 Einzelzüge? (9+9)

 

Die fehlenden schwarzen Steine sind bereits durch die drei weißen Bauern c7, e3 und f3 erklärt, daher kommen wBa7 und wBc6 schlagfrei von a2 bzw. c2. Damit sind auch die schwarzen Schläge prinzipiell klar: neben fxg und exd6 müssen die sBa6a5c5 ihre weißen Kollegen durchlassen; dafür benötigen sie zusammen fünf Schläge.

Damit ist auch klar, wer mit der Rücknahme beginnt:

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Retro der Woche 09/2015

Am heutigen Sonntag gehen herzliche Geburtstag-Glückwünsche nach Meisenheim am Glan, sie gelten Werner Keym. Lieber Werner, auch im Namen aller Leser dieses Blogs wünsche ich dir für dein neues Lebensjahr alles Gute!

Natürlich bietet es sich an, hier eine Aufgabe des Jubilars zu bringen — das mache ich aber heute nicht, denn bereits in der letzten Woche hatte ich hier eine tolle Aufgabe von Werner, die den ersten Preis im Schwalbe-Informalturnier 2008 erhalten hat, vorgestellt.

Statt dessen stelle ich eine Aufgabe vor, die sehr eng mit Werner Keym verbunden ist: Nicht nur wegen der Widmung.

Kostas Prentos & Andrej Frolkin
Die Schwalbe 2006, 1. Preis, Werner Keym gewidmet
Beweispartie in 26 Zügen (10+14)

 

Sofort fällt im Diagramm das Doppelschach gegen den weißen König auf: Das kann nur durch zurück d4:e3ep++ e2-e4, L–f5+ aufgehoben werden — damit haben wir schon mal die noch erforderliche Zügezahl für unsere Lösung verkürzt.

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Henrik Juel 70

Heute gehen herzliche Geburtstags-Glückwünsche nach Dänemark, wo Henrik Juel seinen 70. Geburtstag feiert. Henrik ist nicht nur ein sehr guter Komponist, sondern unterstützt auch auf vielfältige andere Weise die Popularisierung der Retroanalyse: So ist er ein viel beschäftigter, hervorragender Redakteur und Preisrichter, so unterstützt er intensiv die PDB und ist auch hier im Blog ein fleißiger Kommentator.

Wenn ihr eine euch bisher unbekannte Beweispartie von Henrik lösen wollt, so haltet Ausschau nach Königsmärschen, selbst wenn die nicht ganz offensichtlich sind. Dies ist jedenfalls eines der Lieblingsthemen des Jubilars, und solch eine Beweispartie möchte ich heute vorstellen:

Henrik Juel
3000 Probleemblad 1996
Beweispartie in 19 Zügen (15+16)

 

Der schwarze König muss nicht nur bis c2 vordringen, sondern auch noch den Job übernehmen, den einzig fehlenden Stein auf desen Ursprungsfeld zu schlagen: 1.c3 h5 2.Dc2 Th6 3.Dh7 f5 4.Kd1 Kf7 5.Kc2 Ke6 6.Kd3 Kd5 7.Ke3 Kc4 8.a3 Kb3 9.Sh3 Kc2 10.Sf4 Kd1 11.h3 Ke1 12.Th2 Kxf1 13.Kf3 Ke1 14.Kg3 Kd1 15.Th1+ Kc2 16.Kh2 Td6 17.Kg1 Td4 18.Kf1 d6 19.Ke1 Le6. Sehr hübsch!

Henrik, ich wünsche dir für dein neues Lebensjahr(zehnt) von Herzen alles Gute und wünsche dir und uns allen, dass du dich weiterhin so großartig in die Retro-Gemeinde einbringst wie bisher!

Peter Kniest 15.12.1914 – 15.12.1993

Heute vor 100 Jahren wurde Peter Kniest geboren, der unendlich viel für das deutsche und weltweite Problemschach getan hat. So hat er Die Schwalbe in kritischer Situation durch seinen persönlichen und finanziellen Einsatz intensiv unterstützt, so war er 18 Jahre lang (von 1971 bis 1988) Herausgeber von feenschach, so hat er zahlreiche Bücher und Zeitschriften publiziert. So war er Initiator und von Anfang an bis zu seinem Tod gemeinsam mit Zdravko Maslar Mitveranstalter der Andernach-Treffen.

Und natürlich war er ein großartiger Komponist, der in allen Genres tolle Aufgaben gebaut hat. Auch im Bereich der Retros war er gelegentlich aktiv, meist im Umfeld sparsamer Hilfsrückzüger.

Zu seinem Gedenken möchte ich eines dieser Stücke, das er im jugendlichen Alter von 18 Jahren in Die Schwalbe veröffentlicht hatte, hier vorführen:

Peter Kniest
2775 Die Schwalbe 10/1933
Weiß nimmt 1 Zug so zurück, dass Weiß und Schwarz sofort mattsetzen können. Duplex (3+3)

 

Weiß nimmt zurück: R Tc3xSc4, dann 1. Sb4# bzw. Lb2#.
Schwarz nimmt zurück: R Ld4xSa1, dann 1. Txa4# bzw. Le3#.

Peter Kniest starb heute vor 21 Jahren, an seinem 79. Geburtstag.

Thomas Volet 65

Ganz herzliche Glückwünsche gehen heute über den Atlantik nach New York, wo Thomas Volet seinen 65. Geburtstag feiert.

Thomas ist einer der profiliertesten Komponisten klassischer Retros und hat eine besondere Vorliebe für Auflöse-Probleme mit den verschiedensten Formen des Schachschutzes als wesentliches Thema. Erfreulicherweise sendet er regelmäßig Originalaufgaben an Die Schwalbe, siehe z.B. 16107 im aktuellen Oktoberheft. auch hier im Blog war er schon in den Retros der Woche vertreten, siehe 40/2013 und erst kürzlich 40/2014.

Heute habe ich ein kleines Stück herausgesucht, das auch zum Selbst-Lösen einladen soll.

Thomas Volet
Die Schwalbe 1982, TMV gewidmet, 15. Lob
Woher kommen die TT a1 und h1? (12+12)

 

wLa4 ist Umwandlungsläufer, der aus [wBh2] entstanden ist, deswegen kann Schwarz f7xXe6 noch nicht zurücknehmen. Der West-Käfig kann nur aufgelöst werden mit der Rücknahme sTc3-b3, dafür aber muss der sK nach c1 ausweichen können. Das muss zügig vorbereitet werden, damit Schwarz nicht retropatt wird.

Also R 1.Kf1-e1 a6-a5 2.Kg1-f1 a7-a6 3.Tf1-a1 d6-d5 4.Th1-h3/6 Kc1-c2 5.O-O+ etc.

Die weißen Türme haben also ihre Plätze getauscht, gleichzeitig sehen wir hier das Antirochade-Thema.

Bernd Gräfrath

Kaum hatte ich ihn mit dem Retro der Woche 41/2014 als neuen Schwalbe-Vorsitzenden vorgestellt, darf ich ihn heute schon wieder erwähnen und damit herzliche Geburtstags-Glückwünsche nach Mülheim zu Bernd Gräfrath, der ja auch einer der fleißigsten Kommentatoren und Mit-Diskutanten hier im Blog ist, schicken.

Zählt man die Jahre wie die Felder auf dem Schachbrett, so hast du, lieber Bernd, nun die Umwandlungsreihe erreicht…  Da bin ich mal gespannt, ob du dieses “Thema” in deinen nächsten Aufgaben vielleicht aufnehmen willst?

Schönes Feiern heute!