11. SVW Problemschach-Wettbewerb

Schon traditionell sind die Problemschach-Wettbewerbe des Schachverbandes Württemberg, ebenso traditionell könnt ihr hier im Blog die Ausschreibung finden.

In diesem Jahr geht um “Springer-Routen”, bei denen alle leeren Felder eines Schachbrettes genau einmal besucht werden. Im Gegensatz zum bekannten Springerproblem wird diese Aufgabe erschwert durch mindestens einen bewegungslosen Koenig.

Wie immer betraegt das Preisgeld insgesamt 250 Euro (1.Preis 100 Euro). Ein Jugendpreis ist garantiert.

Hier findet ihr die Ausschreibung; sendet eure Stellungen bis zum 31. Juli 2023 an den Turnierleiter Wolfgang Erben (wolfgang.erben(at)svw.info). Viel Spaß und Erfolg wünsche ich euch!

Retro der Woche 02/2023

In der Dezember-2022-Ausgabe von Variantim ist der Preisbericht des Yoav Ben-Zvi Gedenkturniers erschienen; sowohl meinen Nachruf als auch die Turnierausschreibung könnt ihr hier im Blog nachlesen; gefordert waren orthodoxe Beweispartien mit (zweckreinen) Bahnungsthematik.

Preisrichter Hans Gruber war mehr als angetan von der Qualität der 28 Aufgaben („this tourney was one of the strongest I ever have been judging“) — und da möchte ich natürlich hier auf dieses Turnier näher eingehen.

Heute beginne ich mit der Aufgabe, die Hans auf den zweiten Preis gesetzt hat:

Andrej Frolkin
Yaov Ben-Zvi Gedenkturnier 2022, 2. Preis
Beweispartie in 21 Zügen (12+15)

 

Bei Weiß fehlen [Lf1] sowie [Bc2], [Bg2] sowie [Bh2], bei Schwarz [Bg7]. Die Bauernstruktur verrät keinen Schlag durch Weiß und nur zwei durch Schwarz, nämlich dxc6 und exd6/5.

Wir sehen im Diagramm nur drei weiße Züge; zählen wir nun die sichtbaren schwarzen Züge: 0+1+6+3+3+9=22 — das ist einer zu viel! Wo können wir einsparen? Offenbar nur bei den Turmzügen. Hier haben wir je drei Züge gerechnet. Kommt aber [Ta8] über die a-Linie und schwenkt von dort in den Fernen Osten, kommt er mit zwei Zügen aus — damit landen wir punktgenau bei 21.

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45. WCSC — Ergebnisse

Am 15. und 16. November fand im Rahmen des WCCC in Fujairah die 45. Löseweltmeisterschaft statt.

NAch dem vorläufigen Ergebnis belegte das deutsche Team hinter Serienweltmeister Polen und Serbien den tollen dritten Platz! Auch die Einzelergebnisse der deutschen Großmeister-Truppe mit Boris Tummes (Platz 12), Michael Pfannkuche (Platz 22) sowie Arno Zude (Platz 25) können sich sehen lassen — herzlichen Glückwunsch euch Dreien!

Retro der Woche 46/2022

Vor vier Wochen habe ich hier das Sahnestück der Retro-Abteilung im 11. WCCT vorgestellt, das Siegerstück von Silvio Baier. Dort hatte ich auch das von der Ukraine vorgeschlagene Thema erläutert — vielleicht schlagt ihr dort noch einmal nach?

Heute will ich auf die zweitplatzierte Aufgabe eingehen; auch da bin mir sicher, dass sie euch gefallen wird.

Dirk Borst
11. WCCT, Abteilung H, 2. Platz
Beweispartie in 29,5 Zügen (14+14)

 

Betrachten wir zunächst die möglichen Schlagfälle. Sofort entdeckt man die beiden weißen Schläge: einmal mit dem [Bd2], einmal mit dem [Bf2] jeweils auf die e-Linie. Dabei können sie die fehlenden Steine [Bc7] und [Bg7] nicht beide direkt geschlagen haben: Einer wäre möglich, der dann zweimal zur Mitte hin hätte schlagen müssen.

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Retro-Turniere beim WCCC

Das 64. WCCC vom 12. bis zum 19. November in Fujairah, Vereinigte Arabische Emitrate, wirft seine Schatten voraus — auch in Form von Retro-Turnieren, die auch für Nicht-Teilnehmer offen sind; Teilnahme dann per E-Mail.

Das traditionelle Champagne-Turnier, organisiert von Michel Caillaud, fordert in diesem Jahr zum Gedenken an den kürzlich verstorbenen Unto Heinonen Retros mit Allumwandlung.

Das auch schon regelmäßige Murfatlar-Turnier verlangt in diesem Jahr Beweispartien mit der Märchenbedingung “Knightmate”, wo Springer durch nicht-königliche Könige und die Könige durch königliche Springer ersetzt werden.

Details zu Bedingungen, Preisen und Einsendeschluss (für beide Turniere Mitte November) entnehmt ihr bitte den Ausschreibungen; viel Spaß und Erfolg beim Komponieren!

Retro der Woche 41/2022

Preisrichter Kostas Prentos war vom Gesamtniveau des 10. FIDE-World Cup nicht begeistert, das erstplatzierte Stück allerdings ist schon sehr attraktiv, wie auch ich finde, obgleich das eine oder andere Motiv nicht mehr ganz neu ist. Aber welche Beweispartie ist heute schon vollständig „neu“? In meinem Text orientiere ich mich an Kostas‘ gründlicher Besprechung dieser Aufgabe.

Velmurugan Nallusamy
10. FIDE-World Cup, 1. Preis
Beweispartie in 20 Zügen (12+15)

 

Alle 20 schwarzen Züge sind sichtbar: 3+2+7+0+0+8=20. Dabei müssen wir bei sTe1 unterscheiden, ob dies der Originalturm (dann benötigt er 3 Züge, der sSg8 zusätzliche 2) oder ein Umwandlungsbauer ist — dann wurde [Th8] zu Hause geschlagen.

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10. FIDE World Cup

Die Ergebnisse des 10. FIDE World Cup liegen nun vollständig vor; den Preisbericht der Retro-Abteilung (in diesem Jahr waren nur orthodoxe Beweispartien zugelassen) von Kostas Prentos könnt ihr euch schon anschauen.

Natürlich werde ich in der nächsten Zeit noch näher auf dieses wie stets hoch dotierte Turnier eingehen.

11. WCCT — Ergebnisse

Nun sind die Ergebnisse des 11. WCCT (erst einmal nur die Punkte-Vergabe; die Aufgaben werden Mitte Oktober nachgereicht) veröffentlicht — mit großartigen deutschen Ergebnissen!

Hinter der Slowakei und der Ukraine — beiden ganz herzliche Glückwünsche! — belegt Deutschland den tollen dritten Platz. In allen acht Abteilungen war das Ergebnis gut bis sehr gut, in zweien herausragend: Bei den Mehrzügern erreicht Deutschland den geteilten ersten Platz, bei den Retros mit recht deutlichem Abstand gar den alleinigen ersten Platz.

Das ist das ausschließliche Verdienst von Silvio Baier, der damit seine Weltmeister-Titelverteidigung noch einmal bestätigen konnte. Die Aufgaben belegen Platz 1, Platz 3-4 und Platz 6-8, womit das letztere Stück schon das Streichresultat bildet: Drei Aufgaben durften pro Abteilung eingereicht werden, die zwei besten wurden gewertet.

Wenn die Aufgaben in der Broschüre veröffentlicht sind, werde ich hier natürlich darauf zurückkommen!