ChessProblems.ca

Seit 2010 betreibt Cornel Pacurar aus dem kanadischen Toronto die Seite ChessProblems.ca, die überwiegend, aber nicht ausschließlich den Serienzügern gewidmet ist und auch sehr interessante Thematurniere veranstaltet.

Nun gibt er auch ein zugehöriges Bulletin heraus, dessen erste Ausgabe in Form einer 20-seitigen pdf-Datei vor ein paar Tagen erschienen ist.

Sowohl die Seite selbst auch als das Bulletin sind sehr interessant und lesenswert: Schaut einmal vorbei!

Märchenretros

Im Forum von MatPlus.Net wird gerade eine interessante Diskussion geführt, wie Märchenretros einsortiert werden sollten: Eher bei Märchenschach oder eher bei Retros oder wo die Grenze liegt.

Ich selbst habe dazu eine sehr dezidierte Meinung, die ich in der Diskussion dort auch dargestellt habe — die will ich hier gar nicht groß wiederholen; ich lade euch stattdessen ein, der Diskussion dort zu folgen, euch zu beteiligen.

Da die einzelnen Forums-Themen nicht direkt verlinkt werden können, hier der Tipp, wie ihr über den oben angegebenen Link dorthin navigieren könnt: Links auf “Forum” klicken, dann bei der Übersicht auf “General”, und dort auf das Thema “When is a problem that has both fairy and retro elements…”

Märchen-Retros

Heute möchte ich euch auf ein neu eingerichtetes Informalturnier für Märchenretros und Märchenbeweispartien aufmerksam machen:

Auf ‘Julias Fairies’ Seite werden nun auch solche Aufgaben in einem eigenen Informalturnier bewertet. Bisher gab es dort bereits sieben solcher Probleme, nun gibt es ein Informalturnier für die Jahre 2013 und 2014; Preisrichter ist Hans Gruber.

Andernach 2014

Heute in genau einem halben Jahr ist es wieder so weit, da findet in Andernach vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2014 das traditionelle Problemschachtreffen (nicht nur) der Märchen- und Retrofreunde statt, in diesem Jahr bereits zum 40. Male!

Details zu Ort und Anmeldung (selbstverständlich können, sollen die Stammgäste auch selbst buchen!) findet ihr hier im Kalender.

Kleine Erinnerung

Ihr denkt doch an das Dittmann-80 Turnier?! Dort sind logisch-neudeutsche Verteidigungsrückzüger verlangt; das müssen keine Procas sein, gerade Hoeg-Aufgaben wären sicher interessant. Ebenso können orthodoxe und Märchenaufgaben teilnehmen — und dabei gibt es keine Beschränkung auf Anticirce! Im Gegenteil, ich bin mir sicher, dass sich auch mit anderen Bedingungen sehr interessante Verteidigungsrückzüger realisieren lassen!

Im Kalender ist nicht nur der 14. März 2014 als Einsendeschluss angegeben (schickt eure Aufgaben an Hans Gruber), sondern dort findet ihr auch den Link auf einige Beispielaufgaben.

Ich wünsche euch viel Erfolg, wünsche mir zusammen mit Wolfgang Dittmann (wir beide richten das Turnier gemeinsam) viele interessante Einsendungen!

Retro der Woche 43/2013

Diese Woche gehen herzliche Glückwünsche nach Mülheim an der Ruhr: Dort feiert am heutigen Sonntag Bernd Gräfrath Geburtstag. Alles Gute für dein neues Lebensjahr wünsche ich dir auch im Namen aller Leser des Retroblogs!

Bernd ist (problem)schachlich breit interessiert und engagiert: Viele kennen seine schachgeschichtlichen und schachphilosophischen (da trifft sich Beruf und Hobby!) Artikel, die er in letzter Zeit beispielsweise in feenschach veröffentlicht hat, er ist ein ausgezeichneter Literaturkenner und natürlich, deshalb beschäftige ich mich hier mit ihm, ein hervorragender Retro-Spezialist.

Viele kennen sicher seine Rubrik in The Problemist, wo er in jeder Ausgabe drei Retros vorstellt und diskutiert – für jeden Retrofreund ein MUSS und ein Genuss. In diesem Jahr ist er Preisrichter für die Retro-Urdrucke der Schwalbe und seit 2010 Internationaler Preisrichter der FIDE für Retros.

Sein kompositorisches Spezialgebiet sind Beweispartien mit Märchenbedingungen, die die Realisierung von Themen ermöglichen, die orthodox nicht darstellbar sind; ein Beispiel habe ich herausgesucht.

Bernd Gräfrath
Die Schwalbe 2008, Günter Lauinger gewidmet
Beweispartie in 8 Zügen, Schlagschach (10+12)

 

Beim Schlagschach (die genauen Regeln finden sich hier im Blog-Lexikon) muss bekanntlich ein möglicher Schlag immer ausgeführt werden; Könige verlieren ihre königliche Eigenschaft und dürfen geschlagen und erwandelt werden.

Gewöhnlich finde ich Schlagschach-Beweispartien recht schwer zu lösen: gerade wegen der häufig vielen Schläge, die natürlich leicht Spuren auf dem Brett verwischen. Diese Aufgabe erscheint mir aber recht leicht zu sein.

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Vorträge beim Schwalbe-Treffen

Bereits am gestrigen Donnerstag, dem ersten Tag des diesjährigen Schwalbe-Treffens in Sindelfingen, gab es schon interessanten Vorträge: Hartmut Laue (Selbstmatt-Schachbearbeiter der Schwalbe), stellte einige Selbstmatts aus dem gerade beendeten 9. WCCT vor und diskutierte dabei einige Fragen zur Ästhetik und Konstruktion von Selbstmatts; anschließend präsentierte Hubert Gockel, #2-Sachbearbeiter der Schwalbe und Organisator der Tagung, Zweizüger mit der Bedingung „Elliuortap“, bei der Steine nur dann Schlag- und damit (Schach-) Kraft haben, wenn sie nicht von einem Stein gleicher Farbe beobachtet werden.

In den Vorträgen des heutigen Freitags berichtete Dieter Kutzborski von neuen Ideen aus dem Umfeld der römischen Idee, und bernd ellinghoven stellte Beispielaufgaben für ein neues Thematurnier von Die Schwalbe und feenschach vor.

Ich selbst habe einige Aufgaben mit der elsässischen Bedingung vorgestellt, darunter auch eine von Hubert Gockel, die ich hier zeigen möchte:

Hubert Gockel
Die Schwalbe 1982
H# in 2 Zügen, Elsässisches Circe (7+10), Zeroposition: a) sLh5 nach f1; b) wSd6

 

In einer Zeroposition muss die Diagrammstellung nicht gelöst werden; zunächst müssen also die Stellungsänderungen vorgenommen werden.

In beiden Phasen kann eigentlich die schwarze Dame den Matt setzenden weißen Stein schlagen, und das sogar mit Schachgebot gegen den weißen König. Dies aber ist gerade das Dilemma: Dieses Schachgebot könnte schwarz orthodox nicht zurücknehmen, so dass dieser Schlagzug gemäß der elsässischen Bedingung nicht zulässig ist.

a) 1.Dd1 Dxd3 2.Sf5 Df3#

b) 1.Df1 Sf5 2.Sd1 f3#.

Einige weitere Aufgaben werde ich in einem kleinen Artikel für Die Schwalbe vorstellen.

(Update vom 5. Oktober 2013)