Frontend für Alybadix und Popeye

Nutzt ihr Popeye oder Alybadix zum Prüfen von Schachproblemen? Dann könnte das neue kostenlose Frontend für die beiden Programme, APWin von Paul Wiereyn, etwas für euch sein!

Es läuft, wie der Name schon vermuten lässt, unter Windows und lässt euch bequem die Aufgaben eingeben und bearbeiten sowie nach dem Prüfen die Lösung anschauen. Ebenso ist es sehr hilfreich im Umwandeln verschiedener Schachproblem-Formate.

Ein weiterer Clou ist die beiliegende Sammlung von über 630.000 (!!) Problemen sowohl im Alybadix- als auch im Popeye-Format.

Viel Spaß beim Ausprobieren und Arbeiten damit!

Computer komponieren

Dass Computer sehr gut Schach spielen können, wissen wir alle, auch, dass sie gut Schachprobleme lösen können. OK, noch nicht unbedingt Retros.

Datenbank-unterstütztes Komponieren von Schachaufgaben gibt es schon lange; ich erinnere nur an Helmut Mertes’ Hilfsmatt-Wenigsteiner, die er mit Hilfe eines Computers noch in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts generiert hatte, um dann veröffentlichungsreife Stellungen selbst herauszusuchen. Und ich erinnere an die recht konträren Diskussionen zu diesem Thema in diesem Jahr in Andernach.

Nun aber hat der Malaye Azlan Iqbal, der im Bereich computerbasierter Ästhetik und Kreativität forscht, ein Programm geschrieben, mit dem er, so der Grundgedanke, ästhetische Schachprobleme vom Computer komponieren lassen will.

Auf der Internet-Seite von Chessbase stellt er diesen Ansatz vor; dort sind auch vorausgehende Arbeiten verlinkt. Wer sich für das Thema interessiert, für den bietet sich sicherlich interessanter Lese- und Diskussionsstoff. Den Link habe ich übrigens auf MatPlus.Net gefunden.

Popeye 4.69

Pünktlich zum WCCT, das am kommenden Sonnabend in Bern beginnt, hat Thomas Maeder eine neue Version von Popeye freigegeben: Popeye 4.69 kann wie immer direkt aus dem Netz geladen werden.

Die neue Version beinhaltet im Wesentlichen ein Bugfix, das für eines der WCCC-Kompositionsturniere relevant ist; funktional hat sich entsprechend nicht viel getan.

Noch eine App

Vor ein paar Tagen hatten ich euch das Popeye Frontend für Android Smartphones oder Tablets vorgestellt; nun soll noch ein tipp in diese Richtung folgen.

Gern nutze ich zum Nachspielen von Beweispartien die kostenfreie Android-App DroidFish von Peter Österlund. Eigentlich ist sie nur dazu fast zu schade, da sie auch eine recht starke Schach-Engine enthält, aber das Nutzer-Interface, wenn auch komplett auf englisch, ist zum Spielen und auch Abspeichern von Beweispartien ideal.

Man kann auch Stellungen aufbauen und von dort weiterspielen: Toll zum Beispiel für Studienfreunde, da auch Varianten gespeichert werden können. Und selbst für klassische Retros ist sie etwas eingeschränkt zu gebrauchen, wenn man nämlich die Auflösung “von vorn” eingibt und dann rückwärts nachspielt.

Wie bei quasi allen Schachprogrammen beherrsch auch DroidFish ausschließlich die orthodoxen Regeln; eie Schlagschach- oder Circe-Beweispartie ist also nicht möglich. Dennoch kann ich DroidFish sehr empfehlen.

Popeye App

Habt ihr euch schon mal gewünscht, das Löseprogramm Popeye auf eurem Smartphone zu haben? Dann kann euch nun geholfen werden – zumindest teilweise.

Dafür solltet ihr ein Android-Handy oder -Tablet haben (mindestens Version 3.0) – und auch dann bekommt ihr Popeye nicht direkt auf euer Smartphone…

Diyan Kostadinov hat die App ChessComposer entwickelt, und in der neuesten Version 3.1 kann sie auch Probleme mittels Popeye lösen. Aber nicht direkt auf dem Handy, sondern die App kann via Internet Verbindung aufnehmen zur „Server-Version“ von Popeye, nämlich Ankona: Dorthin schickt ChessComposer die Aufgabe und holt sich vom Server anschließend die Lösung.

Dies ist natürlich eingeschränkt (eine Schlagschach-Beweispartie von zehn oder elf Zügen kann auch auf einem schnellen PC schon mal 24 Stunden oder länger dauern) auf wenige Züge mit direkten oder Hilfs-Forderungen, aber auch mit Märchenfiguren und -bedingungen.

Diyan bietet zwei Versionen seine App an: eine funktional eingeschränkten, die kostenfrei ist, sowie die 10 Euro teure Vollversion, die natürlich deutlich mehr kann.

Aber beide eignen sich etwa, um Diagramme zu erfassen und als Bilddatei abzuspeichern: für „zwischendurch“ und „unterwegs“ sicherlich auch gelegentlich sehr nützlich.

Schaut euch die App einmal an, ladet zunächst einmal die freie Version auf euer Smartphone oder Tablet – viel Spaß damit!

 

Dynamische Diagramme auf Webseiten

Kürzlich hat Dmitri Turevski sein Tool Py2Web vorgestellt, mit dem es möglich ist, die Ausgabe des Lösungsprogramms Popeye direkt in Diagramme, die auch noch die Lösungen dynamisch vorspielen können, umzuwandeln.

Das schaut sehr gut aus, wird sich bestimmt noch weiterentwickeln. Gerade für Schachfreunde, die heute eine Website mit Schachproblemen (auch Märchenaufgaben) betreiben, schon jetzt eine tolle Möglichkeit, relativ einfach eine dynamische Darstellung der Diagramme und Lösungen (ähnlich wie bei der PDB) zu realisieren — schaut es euch einmal an.

Ich selbst werde Py2Web in der kommenden Zeit einmal genauer unter dem Gesichtspunkt der Nutzbarkeit für Retroaufgaben anschauen. Normale png-Viewer würden ja für orthodoxe Beweispartien ausreichen — aber nur für die: Schwieriger wird es mit Auflöseaufgaben, zumindest wenn man Alternativen der Rücknahme darstellen will; von Retraktoren mit der Kombination von Rückwärts- und Vorwärtsspiel ganz zu schweigen. Und wenn dann noch Märchenbedingungen (z.B. die unterschiedlichsten Wiedergeburten in der kompletten Circe-Familie) hinzu kommen, wird es sehr kompliziert…

Popeye 4.67

Der Tradition folgend hat Chefentwickler Thomas Maeder kurz vor dem Problemschachtreffen in Andernach (29. Mai bis 1. Juni) wieder eine neue Version des Löseprogramms Popeye freigegeben: Version 4.67 kann ab sofort aus dem Internet geladen werden.

Neben zahlreichen Fehlerbehebungen gibt es einige Neuerungen, speziell in der Circe Familie und Verbesserungen der Eingabe.

Es gibt fertig übersetzte Versionen für MS-Windows und MacOS sowie die Quelltexte, so dass eigenen Übersetzungen etwa für die verschiedenen Linux-Derivate nichts im Wege steht.

Empfehlenswert sind wie üblich die Beispiel-Dateien, die ihr ebenfalls herunterladen könnt.