Retro der Woche 34/2018

Bleiben wir noch ein wenig bei Aufgaben aus Phénix 2015 und 2016: Vor drei Wochen hatte ich von Joaquim Crusats (zusammen mit Andrej Frolkin) bereits einen Verteidigungsrückzüger vorgestellt, heute nun eine klasse Auflöse-Aufgabe.

Joaquim Crusats
Phénix 2016
Löse auf! (15+13)

 

Schauen wir wie üblich zunächst nach den Schlagfällen: Die weißen Doppelbauern auf der b-, der f- un der g-Linie stehen für die fehlenden schwarzen Steine, und der schwarze Doppelbauer auf der d-Linie erklärt den fehlenden weißen Stein.

Der Knoten im Nordosten kann erst nach e6xXf7, aufgelöst werden, der im Nordwesten kann scheinbar durch c6xTb7 aufgelöst werden. Warum geht das nicht sofort? Dazu schauen wir uns an, welche Steine fehlen: Das sind bei Schwarz die beiden Türme und ein Bauer, bei Weiß ein Bauer.

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Schwalbe-Tagung 2018 in Bad Segeberg

Gar nicht mehr lange hin ist es bis zur nächsten Schwalbe-Tagung! Sie findet statt vom 28. bis zum 30. September 2018 in Bad Segeberg.

Wer sich noch nicht angemeldet hat, kann das noch tun: Direkt beim Organisator Andreas Thoma (Mail: juanthoma(at)t-online.de). Auch wenn ihr “nur” teilnehmen wollt, aber keine Übernachtungsmöglichkeiten benötigt, teilt dies aus organisatorischen Gründen bitte Andreas mit.

Detaillierte Informationen findet ihr im Veranstaltungskalender und noch detaillierter unter https://www.dieschwalbe.de/aktuelles20180217.htm, dort kann auch das Programm einschließlich der touristischen Aktivitäten (Eutiner Schloss, Fünf-Seen-Fahrt) angesehen und heruntergeladen werden.

Im Programm haben noch ein paar Vorträge Platz! Wer einen Vortrag halten möchte, wendet sich bitte direkt an Andreas.

Ich freue mich schon drauf, viele von euch in Bad Segeberg zu treffen!

Andreas Thoma 75

Laut Wikipedia hat die Gemeinde Groß Rönnau mit Stand 31.12.2016 genau 583 Einwohner. Einer von ihnen feiert heute seinen 75. Geburtstag, der viel mehr Probleme gemacht hat, als seine Heimat Einwohner hat: Der Name Perlenfischer 1500 der letzten Ausgabe seiner gesammelten Werke verrät dies schon.

Die Breite des Schaffens von Andreas Thoma ist bemerkenswert und deckt alle Bereiche des Problemschachs ab, besonders allerdings Märchenschach, seit 2011 auch Retros, speziell Verteidigungsrückzüger mit der Bedingung „Anticirce“: Sein Buch enthält davon genau 333 Beispiele.

Eines davon, sein „Erstling“, sei hier vorgestellt:

Andreas Thoma
Šachová Skladba 2011, Lob
-9 & #1, VRZ Proca, Anticirce Cheylan (3+4)

 

R 1.Kb6-a5 Tf8-g8+ 2.Kc6-b6 Tc8-f8+ 3.Kc5-c6 Tf8-c8+ 4.Kd5-c5 Tc8-f8+ 5.Kd4-d5 Tf8-c8+ 6.Ke4-d4 Tc8-f8+ 7.Ke3-e4 Tf8-c8+ 8.Kf3-e3 Tc8-f8+ 9. B7-b8=S & v: 1.bxa8=D [Dd1] # Die berühmte Läufertreppe – hier zur (Beschäftigungs-)Lenkung des sT.

Aber nicht nur kompositorisch ist Andreas sehr aktiv, sondern auch publizistisch in Form von Aufsätzen, Turnierausschreibungen, Lösungsturnieren und Vorträgen; mein Blog konnte davon schon vielfach profitieren.

Übrigens richtet Andreas in einem Vorort von Groß Rönnau, nämlich Bad Segeberg, in diesem Jahr (28.-30. September) die Schwalbetagung aus: Wer sich noch nicht angemeldet hat, der sollte sich beeilen!

Lieber Andreas, persönlich, aber auch im Namen aller Leser hier gratuliere ich dir von Herzen zum Geburtstag und wünsche dir alles denkbar Gute für das nächste Vierteljahrhundert!

DSGVO

In den letzten Tagen und Wochen seid sicherlich auch ihr immer wieder über die sperrige Abkürzung “DSGVO” gestolpert. Korrekt ausgeschrieben ist sie sogar noch sperriger: “EU-DSGVO”, nämlich Europäische Datenschutz-Grundverordnung. Sie vereinheitlicht (mehr oder weniger) das europäische Datenschutzrecht.

Sie verbessert die Rechte einer jeden natürlich Person bezüglich der Verwendung ihrer personenbezogenen (oder auch personenbeziehbaren) Daten, bringt aber dadurch einen immensen Aufwand an interner und externer Dokumentation mit sich, ebenso müssen viele Prozesse im Zusammenhang mit der Verarbeitung personenbezogener Daten angepasst oder neu aufgesetzt werden.

Diese Verordnung ist heute in Kraft getreten, und sie gilt für alle, die irgendwie mit personenbezogenen Daten umgehen, gleichermaßen: vom Großkonzern bis zum Handwerksbetrieb oder Selbstständigen.

Aber auch für jeden Blogger. Und das ist der Grund, dass ich hier darüber schreibe. Daher habe auch ich die Datenschutz-Richtlinien für diesen Blog neu gefasst. Und sie sind, obgleich ich bzw. mein “Hoster” genau so viele (besser gesagt: wenige) Daten temporär speichern muss wie gestern noch (im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Kommentarfunktion, um dort möglichen Miussbrauch zu vermeiden bzw. aufklären zu können), recht umfänglich geworden, weil ich über alle Daten, die hier gespeichert werden oder gespeichert werden könnten, genau Bericht geben muss.

Mit anderen Worten: Ich sammele keine Daten, die nicht unbedingt erforderlich sind — weder gestern noch heute noch in Zukunft. Und ich gebe sie, wenn ich es nicht aufgrund gesetzlicher Vorgaben muss, nicht an Dritte weiter.

Und wenn ihr nun immer noch Lust dazu habt, schaut einfach mal auf der neuen Datenschutz-Seite vorbei, ihr findet den Link im Menü, aber auch in der Fußzeile jeder Seite. Fragen beantworte ich natürlich gern dazu!

61. WCCC in Ohrid

Nun ist die Kongress-Seite des 61. WCCC (World Congress of Chess Composition) und des 42. WCSC (World Chess Solving Championship), das vom 1. bis zum 8. September 2018 in Ohrid, Makedonien, stattfinden wird, online.

Dort findet ihr alle relevanten Informationen über Anmeldung, Unterkunft, Programm und Turniere; diese Seite wird ebenso wie die Dresdener Seite des 60. WCCC im letzten Jahr ständig aktualisiert, schaut also regelmäßig dort vorbei.

Die Schwalbe Februar 2018

Vor ein paar Tagen ist das Februar-Heft der Schwalbe erschienen; wieder mit viel Lesestoff nicht nur für uns Retrofreunde: Elf wie ich finde gute und abwechslungsreiche Urdrucke laden zum Lösen und Kommentieren ein, und Bernd Gräfrath stellt Beweispartien mit der recht “wilden” Märchenbedingung “Supercirce” vor.

Aber es gibt natürlich über die Urdrucke und Lösungsbesprechungen hinaus viele interessante Beiträge: Ich lese beispielsweise mit großer Begeisterung immer die Serie “Dies# fiel mir auf”, in der Hartmut Laue aktuelle Selbstmatts vorstellt und excellent analysiert.

In diesem Heft findet sich auch die Einladung zur nächsten Schwalbe-Tagung, die vom 28. bis 30. September 2018 in Bad Segeberg stattfinden wird. Details findet ihr z.B. hier im Event-Kalender.

WCCT — ein paar Zahlen

Vorgestern hatte ich auf den gerade erschienenen Abschlussbericht zum 10. WCCT hingewiesen, heute möchte ich ein wenig das Ergebnis, natürlich besonders aus Retro-Sicht, betrachten: Schließlich hat es zum ersten Mal bei der “Mannschafts-Weltmeisterschaft” eine Retro-Abteilung gegeben. Die WFCC Kommission war sich lange nicht sicher gewesen, ob sie dies “riskieren” sollte: Es gab Vorbehalte, dass nur in wenigen Ländern Retroanalyse gepflegt werde. Zum Ausgleich hat man ein “Streichresultat” eingeführt: Nur sieben der acht Abteilungen wurden für das Mannschaftsergebnis gewertet.

38 Länder haben am WCCT teilgenommen, bei dem Deutschland bekanntlich einen hervorragenden dritten Platz hinter Russland und der Ukraine belegte. Von denen haben 30 (!) auch für die Retro-Abteilung Aufgaben eingeschickt (zum Vergleich: 27 für die Studien-Abteilung, 28 für die Dreizüger, 31 für die Mehrzüger), das kann aus meiner Sicht nur als voller Erfolg gewertet werden!

Von den 20 bestplatzierten Ländern haben drei die Retros als Streichresultat gehabt — für mich überraschend auch Weltmeister Russland. Allerdings hätte ich bei Deutschland auch nicht unbedingt mit den Mehrzügern als Streich-Rubrik gerechnet … Andererseits war die Retro-Abteilung für fünf Länder (Frankreich, die Niederlande, Argentinien, Ungarn und Schweden) der stärkste Punktelieferant.

Die “Retro-Nationenwertung” hat deutlich Frankreich gewonnen (muss ich die beiden Autoren nennen?) vor der Ukraine, Argentinien und Deutschland.

Ich hatte mich sehr gefreut, dass mein Themenvorschlag der Platzwechsel in klassischen Beweispartien angenommen worden war. Und im Nachhinein sehe ich auch meine Überlegungen zur Themenauswahl (nicht sehr einschränkend, erlaubt nicht so erfahrenen Komponisten Erfolgserlebnisse, lässt allerdings auch Spitzenprodukte zu) bestätigt. Nun hoffe ich nur, dass im Vorfeld des 11. WCCT erst gar keine Diskussionen mehr über die Retro-Abteilung entstehen.

ffff

Heute habe ich Post auch Aachen bekommen: vier feenschach-Hefte waren im Briefkasten — und wenn sich in den nächsten Tagen hier im Blog nicht so viel tun sollte, liegt das vielleicht daran, dass ich mit Lesen beschäftigt bin…

Vier Hefte — das sind 216 Seiten geballten Lesestoffs (die wie immer liebevoll gestalteten Umschlagseiten gar nicht mitgerechnet), natürlich auch jede Menge für uns Retrofreunde: Preisberichte en gros (ca. 25 Seiten Retro-Turnierberichte) und en detail (Preisberichte 2014 und 2015), elf Urdrucke zum Lösen und Kommentieren — und natürlich alles Wissenswerte zum Andernach-Treffen 2017, viele Aufsätze, Lösungsbesprechungen und andere Turnierberichte:

Mit anderen Worten: Drei Tage Urlaub nehmen!