Viel los!

In der Partie-Schach-Welt ist im Moment eine Menge los: Wer sein Interesse am “Party-Schach” noch nicht vollkommen verloren hat, kann im Moment den Schluss der Frauenweltmeisterschaft zwischen Titelverteidigerin Hou Yifan und Herausforderin Maria Muzychuk verfolgen. Heute hat auch das Kandidatenturnier mit acht Teilnehmerner begonnen, die das Recht ausspielen, den Weltmeister Magnus Carlsen im November herausfordern zu dürfen. Bis zum 28. März werden 14 Runden gespielt.

Über beide Ereignisse berichtet im Internet z.B. Chessbase, über das Kandidatenturnier berichtet z.B. auch Spiegel Online ausführlich.

Und wer auch gelegentlich mal über den Tellerrand hinaus schaut, wer nicht nur gern Klötze schiebt, sondern auch mal Steine setzt, sprich: Sich auch ein wenig für Go interessiert, der verfolgt sicher auch die letzten drei Partien zwischen Lee Sedol, einem der besten Spieler der Welt, und dem Go-Programm AlphaGo, das im Google-Konzern entwickelt wurde. Nach zwei Partien steht es 2:0 — für AlphaGo! Damit könnte auch im Go passieren, war im Schach 1997 geschah, als DeepBlue gegen Garri Kasparow gewann.

Die nächsten drei Partien finden am 12., 13. und 15. März in Seoul statt, sie beginnen steht um 05:00 Uhr morgens unserer Zeit. Wer die Partien nachspielen oder live verfolgen will, findet einen sehr guten Einstieg über die Wikipedia-Seite zu AlphaGo.

Nachtrag 12.3.16:
Auch die dritte Partie hat AlphaGo gewonnen. auch wenn das Match nun entschieden ist, werden die folgenden beiden Partien noch gespielt.

ChessComposer nun kostenfrei

Vor etwa anderthalb Jahren hatte ich hier über Diyan Kostadinovs Andriod-App ChessComposer berichtet, mir dem man auf seinem Android Smartphone oder Tablet Probleme verwalten und auch prüfen kann — lokal oder über das Internet mit Popeye bzw. den Popeye-Server Ankona.

Nun ist die neue Version 5.1 von ChessComposer erschienen. Neben neuen Funktionen und Fehlerbehebungen hat sich das Vertriebsmodell geändert: Die Unterscheidung in kostenfrei “light” Version und kostenpflichtige Vollversion ist entfallen; die Vollversion wird nun kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ihr könnt sie auf Diyans KobulChess Seite herunterladen.

Wenn das kein doppelter Grund ist, das Programm auszuprobieren …

Updates

Zwei wichtige Updates sind zum Ende des Jahres erschienen, auf die ich euch aufmerksam machen möchte.

Hans Gruber hat das Märchenschachlexikon der Schwalbe intensiv überarbeitet und erweitert: Für mich ist dieses Lexikon immer die erste Anlaufstelle, will ich mich über irgendwelche Märchenschachthemen informieren; ich kann es euch nur wärmstens ans Herz legen.

Die bekannte Studien-Datenbank von Harold van der Heijden ist nun in der fünften Auflage erschienen: Sie enthält nicht nur mit knapp 86.000 Einträgen fast 10.000 mehr als die letzte, 2010 veröffentlichte Auflage, sondern auch viele Korrekturen und inhaltliche Ergänzungen zu den bereits dort vorhandenen Studien. Wer sich auch nur ein wenig für Studien interessiert, kommt an dieser Datenbank nicht vorbei. Auf der zugehörigen Internet-Seite findet ihr mehr Details und auch die Beschreibung des Bestellprozesses (Kostenpunkt 50 EUR). Die nächste Version ist für Ende 2020 bereits angekündigt; der fünfjährige Updatezyklus soll also beibehalten werden.

Der PC soll schöner werden!

Nein, ich werde aus diesem Blog keine Computer-Seite machen, aber vielleicht interessiert euch dieser Hinweis doch?

Vor ein paar Tagen bin ich über die Seite virtualpieces.net gestolpert, die von Peter Wong in Australien betrieben wird (der Name sollte dem einen oder anderen Beweispartie-Freund etwas sagen). Dort bietet er (zur privaten Nutzung kostenfrei) einige Schach-Wallpapers, also Bildschirm-Hintergründe für den (Windows-) PC an. Ihr könnt sie dort herunterladen und dann auf eurem Rechner nutzen.

Ich habe mir damit meine (Schach-) PCs schon verschönert, vielleicht ist das ja auch etwas für euch? Besonders gut gefällt mir persönlich das schlichte und elegante Dark Glasses.

Was meint ihr dazu?

Frontend für Alybadix und Popeye

Nutzt ihr Popeye oder Alybadix zum Prüfen von Schachproblemen? Dann könnte das neue kostenlose Frontend für die beiden Programme, APWin von Paul Wiereyn, etwas für euch sein!

Es läuft, wie der Name schon vermuten lässt, unter Windows und lässt euch bequem die Aufgaben eingeben und bearbeiten sowie nach dem Prüfen die Lösung anschauen. Ebenso ist es sehr hilfreich im Umwandeln verschiedener Schachproblem-Formate.

Ein weiterer Clou ist die beiliegende Sammlung von über 630.000 (!!) Problemen sowohl im Alybadix- als auch im Popeye-Format.

Viel Spaß beim Ausprobieren und Arbeiten damit!

Computer komponieren

Dass Computer sehr gut Schach spielen können, wissen wir alle, auch, dass sie gut Schachprobleme lösen können. OK, noch nicht unbedingt Retros.

Datenbank-unterstütztes Komponieren von Schachaufgaben gibt es schon lange; ich erinnere nur an Helmut Mertes’ Hilfsmatt-Wenigsteiner, die er mit Hilfe eines Computers noch in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts generiert hatte, um dann veröffentlichungsreife Stellungen selbst herauszusuchen. Und ich erinnere an die recht konträren Diskussionen zu diesem Thema in diesem Jahr in Andernach.

Nun aber hat der Malaye Azlan Iqbal, der im Bereich computerbasierter Ästhetik und Kreativität forscht, ein Programm geschrieben, mit dem er, so der Grundgedanke, ästhetische Schachprobleme vom Computer komponieren lassen will.

Auf der Internet-Seite von Chessbase stellt er diesen Ansatz vor; dort sind auch vorausgehende Arbeiten verlinkt. Wer sich für das Thema interessiert, für den bietet sich sicherlich interessanter Lese- und Diskussionsstoff. Den Link habe ich übrigens auf MatPlus.Net gefunden.

Popeye 4.69

Pünktlich zum WCCT, das am kommenden Sonnabend in Bern beginnt, hat Thomas Maeder eine neue Version von Popeye freigegeben: Popeye 4.69 kann wie immer direkt aus dem Netz geladen werden.

Die neue Version beinhaltet im Wesentlichen ein Bugfix, das für eines der WCCC-Kompositionsturniere relevant ist; funktional hat sich entsprechend nicht viel getan.