Retro der Woche 43/2012

Auf diesem Weg wieder ein Glückwunsch zum Geburtstag: Am gestrigen Samstag konnte den Bernd Gräfrath feiern. Der Philosophie-Professor aus Mülheim/Ruhr ist ein begeisterter Retro-Fan, der u.a. mit verschiedenen Artikeln in Die Schwalbe speziell für Märchen-Beweispartien geworben hat.

Er hat von mir zu Anfang diesen Jahres die Proof Games and Retros Rubrik der Selected Problems in The Problemist übernommen: Dort werden (nicht nur) klassische Beweispartien und Retros vorgestellt und erläutert — sehr lesens- und empfehlenswert.

Darüber hinaus wird Bernd im kommenden Jahr die Retro-Urdrucke in der Schwalbe richten: Für die Bereitschaft auch auf diesem Wege noch einmal herzlichen Dank.

Als Aufgabe habe ich eine aktuelle orthodoxe Beweispartie von Bernd ausgewählt, die nicht allzu schwer zu lösen sein sollte und mir schon deshalb sehr gut gefällt, weil sie ein Thema, das ich vor vielen Jahren wahrscheinlich erstmals dargestellt hatte, in viel besserer Form zeigt, als es mir damals gelungen war.

Bernd Gräfrath
Orbit 2012
Beweispartie in 12,5 Zügen (13+14) C+

Der weiße Läufer auf f1 muss zu Hause geschlagen worden sein, und diese Tatsache bestimmt das gesamte Spiel: Damit ihn die schwarze Dame schlagen kann, muss der weiße Monarch nach Westen ausweichen, bevor er sich auf den Weg in die optische Rochadestellung machen kann. Dass seine Flucht nur mittels langer Rochade funktionieren kann, ist herrlich paradox.

1.d4 Sc6 2.Le3 Sxd4 3.Dxd4 c6 4.Sd2 Da5 5.OOO b6 6.Sdf3 De1 7.Sh3 Dxf1 8.Kd2 Dxd1+ 9.Txd1 La6 10.Ke1 Lb5 11.Kf1 La4 12.Kg1 b5 13.Tf1.

4 thoughts on “Retro der Woche 43/2012

  1. @ Thomas, @ Andere Retroblogger:
    Um es (vielleicht überflüssigerweise) nochmals ganz deutlich zu machen:
    Ich finde es gut, wenn Aufgabe, Tipps und Lösung zeitlich miteinander, aber räumlich voneinander getrennt erscheinen. Vielleicht wäre es ja möglich, die Tipps und auch die Lösung in separaten Fenstern zu verpacken, die ein Löser nur dann aufklappt, wenn es für ihn Zeit dafür ist? So könnte man ein zu frühes, noch ungewolltes Ins-Auge-Springen von Informationen zu einem Problem vermeiden.

  2. Lieber Thomas!
    Ich verfolge deinen neuen Blog mit Freude und jeweiliger Spannung auf das neue Retro der Woche. Ich schätze es, dass es darunter auch Einfacheres gibt, wie z.B. diese hübsche Beweispartie von Bernd G. Effektiv konnte ich sie lösen (d.h. fast, da ich den Zug D:d1 nicht gesehen habe und somit einen dreizehnten Zug für Schwarz gebraucht hätte. Aber die Hauptidee und der Gesamtverlauf waren im wesentlichen da).
    Nun aber noch eine Bitte/Anregung:
    Mir ist es wertvoll, dass du die Aufgaben so gut besprichst und auch im voraus jeweils Hinweise dazu gibst. Nur: Diese Lösungshilfen standen bisher eigentlich immer gleich am Anfang, und man musste sie einfach sehen, bevor man überhaupt zur Aufgabe und eigenen Versuchen kommen konnte. Dem Leser/Löser käme es gewiss entgegen, wenn zuerst die “nackte” Aufgabe käme, dann – nicht völlig, aber doch deutlich abgesetzt davon, die Tipps folgten (ganz löserfreundlich wäre natürlich: erster Tipp (weist ungefähr die Richtung), zweiter Tipp (wird deutlicher) und dritter Tipp (so gut wie eselsdeutlich), aber man sollte ja nicht gleich zu viel fordern…!) , und – nochmals abgesetzt – die Lösungen und Schlussbesprechungen stünden. Übrigens: Dass man darauf nicht eine Woche warten muss, finde ich gut.
    Bitte um wohlwollende Aufnahme meiner Gedanken und grüße herzlich!
    Urs

    • Ja, Urs, da sprichst du ein spannendes, immer wieder heiß diskutiertes Thema an: Wie, wo und wann sollen Lösungen präsentiert werden?

      Bei Urdrucken kommen die Lösungen ja meist ein paar Hefte später, aber auch da gibt es Ausnahmen: Mat Plus zum Beispiel brachte (leider Imperfekt nötig, da dort der Urdruckteil verschwunden ist) die Lösungen im gleichen Heft, allerdings von den Diagrammen getrennt. und z.B. Shlomo Seider wünschte sich die Lösungen auch bei Urdrucken direkt bei den Diagrammen mit dem (hier verkürzten) Argument, Probleme seien Kunstwerke und keine Rätsel.
      Bei Nachdrucken in Aufsätzen, in Büchern, im FIDE-Album ists ja auch meist so, dass die Lösungen ganz nahe bei den Diagrammen stehen. Ich persönlich finde das auch sehr angenehm, allerdings ists dann natürlich schwerer, gleichzeitig (auch noch in ihrer Konkretheit gestaffelte) Hinweise zu geben.

      Ich muss gestehen, da ist mir die ideale Lösung noch nicht eingefallen — wie seht ihr alle das, hier natürlich besonders für den Blog?? Eure Meinung ist gefragt!

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