In dieser Woche erschien die zweite Ausgabe von Probleemblad in diesem Jahr und darin die Lösung einer Aufgabe, die ich schon im aktuellen WCCI gesehen und für eine Vorstellung hier vorgesehen hatte.
Vor zwei Wochen hatte ich hier bereits einen Verteidigungsrückzüger von Joaquim Crusats vorgestellt; heute soll ein zweiter kommen. Ich hoffe, ihr findet diese Forderung, die den „Kampf“ in die Retroanalyse bringt, genauso interessant wie ich?
Probleemblad 2024
-8 & #1, VRZ Proca (14+12)
Der schwarze Doppelbauer auf der a-Linie zeigt, dass die beiden fehlenden weißen Steine (ein Bauer und ein Springer) von der c-Linie aus geschlagen wurden. Bei Weiß sehen wir die Schläge fxg, gxh und cxd7; bei Schwarz fehlen [Bh7], die beiden Springer und die Dame; ein Schlag ist also noch frei.
Wenn wir suchen, wie Weiß mattsetzen könnte, verfallen wir vielleicht gleich auf ein Damenmatt auf der achten Reihe — ja, warum geht nicht einfach R 1.Sb5-d4 Tc8-d8 2.Dd8-e7 & 1.Qxc8#? Das ist illegal, da Schwarz davor keinen letzten Zug hat! Und 2.Dd8xSe7, (droht 2…S-e7+ 3. & 1.Dxc8#) scheitert an 2…Sd5-e7+ und der Vorwärtsverteidigung …Sb4#.
Also sollten wir versuchen, diesen Hauptplan vorzubereiten.
Entschläge mit Schach gegen den weißen König führen stets zu schwarzen Vorwärtsverteidigungen. Und es klappt auch nicht, den schwarzen h-Bauern so zu entschlagen, dass er Tempozüge für Schwarz bereitstellt.
Also vielleicht können wir versuchen, einen schwarzen Springer zu entschlagen — aber so „weit vom Schuss“, dass er nicht vorwärtsverteidigend eingreifen kann. Wollt ihr das ausprobieren?
Wenn Weiß übrigens den „e.p.-Trick“ zu früh versucht, kann Schwarz sich wieder vorwärtsverteidigen: R 5.g5xBh6 e.p.? h7-h5 6.Dd8-e7 Sh6-g8 7.Sd4-f5 Sf5-h6 & Sxd4#!
Eine bemerkenswerte Idee, dem Schwarzen durch einen Vorplan einen letzten Zug zu ermöglichen!